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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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alles andere in den Hintergrund.
    »Tosten?«, fragte ich. Aber er blickte nicht auf.
    »Bastilla hat ihn geheilt«, sagte Oreg hinter mir.
    Er hatte mich erschreckt, aber es war mehr der Zorn in seiner Stimme als sein plötzliches Erscheinen.
    »Sie ist in meinen Kopf gekrochen«, flüsterte Tosten. »Ich konnte sie nicht fernhalten. Sie hat mir meine Seele gestohlen, und ich konnte nichts dagegen tun.«
    Erschrocken sah ich Oreg an, der den Kopf schüttelte und sagte: »Niemand hat deine Seele gestohlen, Tosten. Du kannst sie weggeben, aber sie können sie nicht stehlen, nicht einmal durch einen Trick.«
    »Ihr Götter!«, stöhnte Tosten.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Er hörte auf, sich zu wiegen, und blickte zu mir auf. »Was ist dir zugestoßen?«
    Ich musste wieder an den Basilisken denken und schluckte Galle. »Belauscht uns jemand?«, fragte ich Oreg.
    Er legte den Kopf schief. »Jedenfalls nicht auf magische Weise.«
    »Kariarn hat mich zusehen lassen, wie sein Basilisk Landislaw bei lebendigem Leib auffraß. Er hat ihn einfach verschlungen wie eine Schlange eine Maus.« Allein schon darüber zu sprechen bewirkte, dass mir übel wurde.
    »Warum hat er dich nicht wieder angekettet?«, fragte Tosten, der wusste, wer Landislaw war, ihn aber nie kennengelernt hatte, weshalb das Schicksal des Jungen ihn nicht rührte.
    »Weil er Shavig haben will und glaubt, dass Hurog die anderen Nordländer in seine Gewalt bringen wird - etwas, wofür wir wahrscheinlich Duraugh zu danken haben«, antwortete ich, froh, das Thema wechseln zu können. Es war viel besser, sich wegen Kariarn den Kopf zu zerbrechen, als weiter daran zu denken, wie sich Landislaw langsam im Bauch des Basilisken auflöste. »Lasst mich einen Augenblick nachdenken.«
    Sie schwiegen, während ich im Kopf die Möglichkeiten durchging.
    Es gab ein Spiel, das mir meine Tante einmal beigebracht hatte. Man nahm sich ein Hüpfsteinbrett und stellte sich alle möglichen Spielkombinationen vor.
    Kariarn würde bald nach Hurog aufbrechen, und Garranon und seine Frau würden sterben müssen, bevor er abzog. Er konnte es sich nicht leisten, den Herrn von Buril am Leben zu lassen. Also musste Oreg sie aus der Burg bringen.
    Dass Kariarn seine Pläne für Oranstein zurückstel-len wollte, nachdem Bastilla uns hierhergebracht hatte, verwirrte mich. Er war in der besten Lage, Oranstein zu erobern. Aber andererseits konnte Haverness ihn und seine Leute hier jederzeit entdecken. Und Kariarn wollte das riskieren, nur um an die Drachenknochen aus Hurog zu gelangen?
    Besessenheit, dachte ich, es geht hier nur um Besessenheit. Kariarn wollte Magie haben, nicht Oranstein. »Was wird er mit den Knochen tun?«
    »Bastilla glaubt, wenn sie pulverisierte Drachenknochen trinkt, wird sie das zur mächtigsten Magierin der Welt machen«, sagte Tosten. »Sie hat damit geprahlt.«
    »Was würde es bei jemandem bewirken, der nicht bereits ein Magier ist?«, fragte ich.
    »Es könnte ihn eine Weile zum Magier machen«, antwortete Oreg. »Aber er würde immer weiter Knochen trinken müssen, um seine Macht zu behalten.
    Und schließlich würde es ihn umbringen.«
    »Oreg, wenn du in Hurog wärest, könntest du verhindern, dass die Zauberer den Drachen finden?«, fragte ich. »Bastilla hat eine Strähne ihres Haars in der Höhle gelassen.«
    »Möglicherweise«, sagte er. »Wie viele Zauberer hat er?«
    »Gegen wie viele könntest du ankommen?«
    »Wenn ich in der Burg wäre, könnte ich drei oder vier von Bastillas Kaliber ein paar Tage fernhalten.
    Wenn ich das Haar finden und es loswerden könnte, noch viel länger.«
    »Könntest du die Drachenknochen zerstören?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Ich nickte und versank wieder in Gedanken.
    »Ward? Warum hat Bastilla Penrod benutzen wollen, um dich zu töten?«, fragte Tosten. »Sie wusste, dass Kariarn die Knochen haben wollte und dass du der beste Weg bist, sie zu bekommen.«
    »Was war das?«, fragte Oreg.
    Ich hatte nicht die Zeit gehabt, darüber nachzudenken, aber Tosten hatte recht. Es war tatsächlich seltsam. Ich erzählte Oreg von Penrods Angriff und wie mein Bruder mich gerettet hatte.
    Ich dachte an den seltsamen Blick, den ich bei Bastilla in Haverness’ großer Halle bemerkt hatte, als ich mit Tisala zusammen gelacht hatte, und an ihre Reaktion, als ich ihr erklärt hatte, warum ich nicht ihr Geliebter sein konnte. War sie so wütend auf mich gewesen, dass sie Kariarns Zorn riskierte, um

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