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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Miene war nicht nur Trauer, sondern auch Erregung zu erkennen. Duraugh wollte Hurog unbedingt haben.
    »Ich bekomme Vaters Pferd«, sagte ich, nachdem ich längere Zeit überlegt hatte, was wohl die dümms-te Bemerkung war, die ich machen könnte. »Ich werde gleich zu ihm gehen.«
    »Zieh dich lieber erst um«, riet mein Onkel.
    »Wenn du zurückkehrst, werden deine Mutter und ich beschlossen haben, wie wir deinen Vater ehren können. Wir werden deinen Bruder zur Beisetzung zurückrufen müssen.«
    Über meine Leiche, dachte ich, nickte aber dennoch. »In Ordnung.«
    Ich drehte mich um, als hätte ich den Racker an meinem Arm vergessen. Ciarra stolperte und musste versuchen, mit mir Schritt zu halten, also klemmte ich sie mir unter den Arm und trug sie in schnellem Schritt die Treppe hinauf. Sie wurde wirklich zu alt für so etwas, aber wir mochten es beide, und es würde meinen Vater … meinen Onkel daran erinnern, wie stark ich war. Nur ein weiterer Teil des Spiels, dachte ich. Es ist alles Teil des Spiels.
    Also nahm mein Onkel den Platz meines Vaters als mein Gegner ein.

2
    WARDWICK

    Vater fehlte mir. Ich hielt immer wieder über die Schulter Ausschau nach ihm, obwohl er sicher begraben war.

    Die Stallknechte, die den Hengst meines Vaters aus der Box zerrten, wirkten nicht besonders erfreut, und von dem Pferd konnte man das Gleiche behaupten.
    »Er kam einige Zeit vor der Rückkehr der Jagdgesellschaft hierher zurück, Herr«, sagte Penrod, der Stallmeister meines Vaters. Er war einer von vielen, die meine Mutter mitgebracht hatte, ein Mann aus dem Flachland von Tallven. Er war mit der Blauen Garde geritten, als Vater vor beinahe zwei Jahrzehnten in den Kämpfen des Königs gefochten hatte, und hatte schließlich nach dem Tod des alten Stallmeisters dessen Posten übernommen. Anders als viele höher-rangige Diener in der Burg behandelte mich Penrod stets mit dem gleichen Respekt wie meinen Vater.
    »Wir sind immer noch dabei, den Sattel des Hurogmeten vom Blut zu säubern«, berichtete er. »Ich nehme an, es war dieser Geruch, der Bestie so aufgebracht hat.«
    Ich beobachtete den wiehernden und bockenden Hengst und wartete, Ciarra ein kleiner, aufmerksamer Schatten neben mir. Ich sah Penrod an, dass er noch mehr sagen wollte.
    »Er ist zu gut, um getötet zu werden, Herr«, stellte er schließlich fest. »Sein Vater kam als Handelsware zu uns, und er starb früh, als Euer Vater ihn dazu hernahm, um Banditen zu jagen. Wir haben nur zwei seiner Nachkommen, und einer davon wurde kast-riert, bevor jemand die Qualität der Tiere erkannte.
    Der Hurogmeten …« Er zögerte, vielleicht, weil ihm klar wurde, dass ich nun der Hurogmeten war, zumindest dem Titel nach. »Euer Vater wollte noch nicht mit ihm züchten, weil er glaubte, dass es ihn noch wilder machen würde, als er ohnehin ist. Wenn Ihr ihn also tötet …« In seiner Stimme lag das leidenschaftliche Flehen eines Künstlers, der die Zerstörung seines besten Werks befürchtet.
    »Ihn töten?«, fragte ich nach einiger Zeit, als hätte ich ihn gerade erst gehört. »Warum sollte ich etwas so Dummes tun?« Ich lachte innerlich, als Penrod gegen eine Bemerkung ankämpfte, die ihm auf der Zunge lag, und siegte.
    »Das wüsste ich wirklich nicht, Herr. Aber Euer Onkel war erst vor ein paar Minuten hier. Er hält es für das Beste.«
    Und hatte es Penrod vorgeschlagen, in der Hoffnung, der Stallmeister könnte mich überreden. Jeder andere in Penrods Position hätte es zweifellos gehasst, ein solch unberechenbares Tier in seinem Stall zu haben. Aber mein Onkel hatte den Mann falsch eingeschätzt. Penrod kannte sich gut genug mit Pferden aus, um zu wissen, dass der größte Teil von Besties Aggressivität auf Menschen zurückzuführen war. Es hätte ihm das Herz gebrochen, den Hengst töten zu müssen.
    Ich schüttelte den Kopf und tat damit die Äußerung meines Onkels ab. »Nein.«
    Mein Vater war ein Reiter ohnegleichen gewesen.
    Er hatte selbst auf dem wildesten Pferd im Sattel bleiben und es dazu bringen können, alles zu tun, was er wollte. Er hatte die Tiere geritten, bis er sie gebrochen hatte und auch ein geringerer Reiter mit ihnen zurechtkam. Anschließend hatte er ein anderes Tier gefunden - oder zumindest war das so gewesen, bevor er zum ersten Mal auf Bestie saß. Der Hengst hatte nun seit vier Jahren gegen ihn angekämpft und schließlich gesiegt.
    Drei leise fluchende Stallknechte strengten sich an, das Tier ruhig zu halten, damit ich es mir

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