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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wardwick sagen würde, der die Drachen ein letztes Mal verraten hatte. Aber zumindest war er nicht allein. Er hatte sich mit den scheuen Trillies angefreundet, die in den dunkelsten Ecken des Schiffsbauchs lebten; ich hatte eins der graugrünen, rattenähnlichen Geschöpfe von seinem Schoß huschen sehen, als ich eines Abends in die Kajüte gekommen war.
    Kurz danach begann das Essen, unter Fäulnis, Ratten und Getreidekäfern zu leiden. Meine Decken waren immer feucht. Ratten nagten sich durch meine Truhe und fraßen Löcher in alle Kleidung, die ich besaß. Ich ließ Oreg alles flicken. Es war vielleicht nur Pech, aber ich verdächtigte ihn und seine Trillies, die durchaus zu solchem Schabernack imstande und nicht durch den Ring gebunden waren, mir zu dienen.
    »Ich habe mit dem Kapitän über seine Lebensmit-telvorräte gesprochen«, sagte Kariarn freundlich. Ich schauderte innerlich und entschuldigte mich lautlos bei dem unglücklichen Mann. »Ich habe ein Boot zur Seesänger geschickt, um Vorräte von dort zu holen, also werden wir wenigstens heute Abend eine vernünftige Mahlzeit haben.«
    Es waren insgesamt sechs Schiffe, unseres eingeschlossen. Auf jedem Schiff befanden sich zweihun-dertfünfzig Mann, mit Ausnahme der Schlange, die hundert Mann, den Basilisken und fünfzig Pferde trug - Offizierspferde; Blümchen hatte man in Buril zurückgelassen. Kariarn brachte also insgesamt vier-zehnhundert Männer mit, von denen etwa zwei Drittel Soldaten waren (der Rest waren Köche, Boten, Schmiede, Pferdeknechte und so weiter) - also beinahe tausend Mann und ein Ungeheuer, um Hurog einzunehmen. Duraugh hatte bestenfalls hundert-zwanzig, und ihm fehlten Stala und fünfzig Mann aus der Blauen Garde.
    Ich richtete den Blick weiterhin aufs Meer.
    »Ich bin immer gern auf dem Seeweg gereist«, sagte Kariarn, stützte die Arme auf die Reling und lehnte sich in den Wind.
    »Werdet Ihr seekrank?«, fragte ich, obwohl ich kein Anzeichen an ihm gesehen hatte.
    »Nicht mehr als Ihr.« Kariarn grinste. Ich erwiderte das Lächeln. Niemand wusste von der Nacht, in der ich mich ununterbrochen übergeben hatte. Oreg hatte alles stillschweigend beseitigt, obwohl ich es ihm hatte befehlen müssen. Er hatte kein Mitleid mit einem Hurogmeten, der die Seinen verraten würde.
    »Es ist nur«, sagte Kariarn, »dass ich es nicht ausstehen kann, von etwas abhängig zu sein, das ich nicht beherrschen kann.«
    Ich lachte und sah ihn an. »Ebenso wenig wie ich.«
    »Manchmal wirkt Ihr so traurig«, sagte er. »Bastilla denkt, dass Ihr Euch um Euren Onkel Sorgen macht.«
    Ich nickte. »Das tue ich tatsächlich mitunter. Aber er hat mir Hurog genommen.« Ich sah Kariarn in die Augen. Wenn irgendwer etwas über Besessenheit wusste, dann er. »Ich habe mich unter der Hand meines Vaters geduckt, habe selbst meine Identität aufgegeben, um Hurog zu behalten. Ich werde es mir von Duraugh nicht abnehmen lassen.«
    Er berührte meinen Arm, dann versetzte er mir einen liebevollen Klaps. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihr nicht wisst, wo die Drachenknochen sind.« Er hatte ähnliche Dinge schon öfter gesagt, und ich benutzte die gleichen Ausreden wie jedes Mal.
    »Ich habe erst ein paar Wochen vor Bastillas Eintreffen von ihnen erfahren. Oreg gehörte zuvor meinem Vater.« Und davor dessen Vater, aber das brauchte Kariarn nicht zu wissen. »Mein Vater hat ihn schlecht behandelt, und das machte ihn für mich ziemlich nutzlos. Es dauerte lange, bis Oreg mir die Geheimnisse von Hurog anvertraute.«
    »Ihr glaubt also, es gibt noch mehr Geheimnisse?«
    Seine Reaktion war so beiläufig, so harmlos, dass ich im Kopf durchgehen musste, was ich gesagt hatte, um herauszufinden, was dieses oh-so-lässige Interesse geweckt hatte.
    Geheimnisse. Die Pest sollte sie holen. Für einen Mann, der von Magie besessen war, bedeuteten Geheimnisse immer Magie. Ich würde ihn nie wieder aus Hurog herausbekommen, wenn er glaubte, es gäbe dort noch etwas anderes, besonders, da es einfach nicht stimmte.
    Ich nickte ernst und sagte ihm die Wahrheit.
    »Mein Großvater hat alle wertvollen Dinge verkauft
    - vier Rüstungen aus Zwergenstahl, jedes Artefakt, das seine Zauberer finden konnten und das auch nur über eine Spur von Magie verfügte, die meisten wertvollen Wandbehänge; er hat es getan, um Hurog vor etwa einem halben Jahrhundert durch zwei schlechte Ernten zu bringen. Aber laut den Büchern der Festung sind zweitausend Silberstücke übrig geblieben. Ich weiß aus

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