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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schlafzimmer, in das er uns gebracht hatte, und landete fest auf dem Steinboden.
    Mein Zimmer roch muffig, als hätten die Diener es lange nicht gelüftet. Licht fiel durch die schmalen Fenster und zeigte, dass immerhin die Möbel abge-staubt worden waren. »Oreg, wo ist Duraugh?«
    Oreg packte mich wieder am Arm. Ich rollte außer Reichweite und stand auf, bevor ich mich von ihm anfassen ließ. Ich wollte nicht auf dem Boden sitzen, wenn wir vor meinem Onkel erschienen.
    Ich weiß nicht, wo ich Duraugh erwartet hatte, aber ganz bestimmt nicht bei einem Gespräch mit Stala in der großen Halle. Stala hätte bestenfalls auf halbem Weg hierher sein sollen, selbst wenn es Tosten gelungen war, den ganzen Weg nach Callis im Laufschritt zurückzulegen. Aber Beckram, Axiel, Tosten und Ciarra standen auf der anderen Seite des Tischs Duraugh und Stala gegenüber. Außerdem befanden sich in der Halle acht oder zehn sehr kleine, sehr breite Männer. Zwerge. Ich riss immer noch den Mund auf, als Tosten aufblickte und Oreg und mich sah.
    »Wie seid ihr hierhergekommen?«, fragte ich und verriet Tosten damit, dass ich gedacht hatte, sie würden es nicht schaffen. Aber irgendwie war es ihnen doch gelungen.
    Beckram nickte Axiel zu und grinste. »Ich glaube, das sollte unsere Frage sein. Ich habe nicht gehört, dass eine Tür aufgegangen wäre.« Aber dann ließ er davon ab. »Du weißt, dass einige aus der Garde immer erzählt haben, wenn Axiel wirklich betrunken sei, dann behaupte er, er sei der Sohn des Zwergenkönigs?«
    »Er ist es tatsächlich«, antwortete ich.
    Beckram nickte zustimmend. »Und sie haben eine sehr interessante Methode, um von einem Ort zum anderen zu gelangen.«
    »Beckram hat mir erzählt, was du vorhattest, Ward. Weißt du, wie viele Soldaten Kariarn bringt?«, unterbrach Duraugh uns.
    »Etwa tausend«, erwiderte ich und wandte mich wieder dringlicheren Dingen zu. »Sie haben gerade erst Tyrfannig verlassen. Sie werden am Abend hier sein. Selbst wenn es dir irgendwie gelungen sein sollte, die gesamte Blaue Garde herzubringen, wirst du Hurog nicht halten können. Es sei denn … Axiel, wie viele von deinem Volk sind hier?«
    »Nur die, die Ihr hier seht. Die Tage, in denen mein Volk es sich leisten konnte, Leben in Heeren zu verschwenden, sind lange vorüber, Ward. Wir haben den Rest der Blauen Garde in Callis gelassen; sie folgen uns auf dem langsamen Weg.«
    »Also gut«, fuhr ich fort, nachdem ich Luft geholt hatte. »Wir müssen alle Leute aus Hurog fort und in Verstecke in den Bergen bringen. Kariarn will die Burg nicht. Er will etwas, das hier verborgen ist. Er weiß, wo es ist, und sobald er es hat, wird er wieder gehen. Aber wir dürfen keine Zeit verschwenden.
    Die Bronzetore im Berg geben einen guten Sammel-platz ab. Das sollte hoch genug sein. Ihr werdet von dort oben meilenweit sehen können, ob Kariarn Leute schickt, und könnt die Region vielleicht verteidigen, wenn ihr angegriffen werdet.« Erst als ich fertig war, wurde mir klar, dass ich Befehle gegeben hatte.
    Duraugh sah mich abschätzend an. Mein Onkel hatte mich nur gekannt, als ich mich dumm gestellt hatte.
    Ich weiß nicht, wie lange Beckram und Tosten schon hier waren oder was sie ihm erzählt hatten, aber es musste gut gewesen sein, denn er nickte schließlich und sagte: »Wenn Kariarn so nahe ist, können die Erklärungen warten. Wir sollten alles organisieren.«

    Die Evakuierung dauerte erheblich länger, als mir lieb war, aber Duraugh ging sehr sorgfältig vor. Er ließ die Stallknechte sämtliche Pferde nach Iftahar bringen. Wir suchten Proviant und alles, was als Decke oder Waffe benutzt werden konnte, zusammen.
    Ich fand das Schwert und das Messer meines Vaters in der Waffenkammer und befestigte sie an meinem Gürtel. Meine eigenen Waffen hatte Kariarn mir abgenommen.
    Als ich aus der Waffenkammer kam, stand ich meiner Mutter gegenüber.
    Sie lächelte mich vage an. »Wann bist du zurückgekehrt, Fenwick?«
    Meine Nackenhaare sträubten sich. »Mutter, ich bin Ward! Vater ist tot.«
    Ihr Lächeln wurde strahlender, täuschte aber nicht über die Leere in ihren Augen hinweg. »Selbstverständlich. Und wie geht es meinem Jungen heute?«
    »Da seid Ihr ja, Herrin.« Ihre Zofe kam um die Ecke. Sie warf mir einen defensiven Blick zu und wickelte meiner Mutter einen schweren Wollumhang um die Schultern. »Gehen wir in den Hof hinaus.«
    Zu mir sagte sie: »Sie ist schon eine Weile so. Die meiste Zeit weiß sie nicht einmal, wo sie

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