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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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also begann ich, Hurog auszugraben, wo die Zwerge aufgehört hatten, und trennte die guten Steine von den zerbrochenen. Zuerst tat ich es allein, aber eines Morgens stellte ich fest, dass Stala einen Trupp von Leuten organisiert hatte, die mir halfen. Bis der Schnee schmolz, hatten wir die inneren Mauern wieder errichtet.
    Im Frühling behandelten die Menschen von Hurog mich, als wäre ich der Hurogmeten, obwohl alle wussten, dass dieser Titel offiziell meinem Onkel zustand. Bald nachdem die ersten Rotkehlchen aus dem Süden zurückgekehrt waren, kam auch mein Bruder wieder nach Hurog.
    Ich wusste, dass er kam, nicht, weil er einen Boten geschickt hätte, sondern weil die Grashalme von Hurog flüsterten, dass jemand von Hurog-Blut zurückgekehrt sei. Seit ich Oreg getötet hatte, war ich noch besser eingestimmt auf die magischen Schwingungen rings um die Burg. Früher einmal hatte ich sie gebraucht, um mich zu vervollständigen, nun vervollständigte ich sie.
    Ich nahm Feder und ritt meinem Bruder entgegen.
    »Du hast abgenommen«, sagte er.
    »Du siehst besser aus«, erwiderte ich, weil das der Wahrheit entsprach. Die Aura der Einsamkeit, die er wie einen Umhang um sich getragen hatte, war verschwunden.
    »Mutter ist tot«, sagte er. »Ihre Zofe fand sie eines Nachts, wie sie bei einem Unwetter draußen umher-irrte. Sie bekam Fieber und schwand dahin.«
    Ich nickte, aber ich wusste, dass sie schon vor langer Zeit gestorben war.
    »Ich bin auch gekommen, um dir zu sagen, dass Beckram und Ciarra verlobt sind«, sagte er vorsichtig.
    Feder, die sich ärgerte, so lange stehen bleiben zu müssen, ohne einen Grund dafür zu sehen, scharrte am Boden, wurde aber wieder ruhig, als ich mein Gewicht verlagerte. Beckram und Ciarra? Sie war siebzehn; Mutter war jünger gewesen, als sie Vater heiratete. Aber Beckram und Ciarra?
    »Richte ihm aus, ich erwarte, dass er sie vom Abflusssystem fernhält«, sagte ich schließlich.
    Tosten wandte den Blick ab. »Ich wollte sie überreden herzukommen und es dir selbst zu erzählen.
    Sie lässt dich grüßen.«
    Ich nickte.
    »Sie kann jetzt sprechen, wusstest du das?«
    Das tat ich. »Duraugh hat es mir geschrieben.«
    »Sie hat Angst, dass sie ihre Stimme wieder verliert, wenn sie nach Hurog zurückkehrt. Aber sie will, dass du im Sommer zu ihrer Hochzeit kommst.«
    »In Ordnung«, sagte ich.
    »Unser Onkel besteht darauf, dass du Hurog bekommst. Beckram will es nicht haben. Duraugh hat eine förmliche Petition an den König geschickt.«
    »Der König hat im Augenblick andere Sorgen«, sagte ich. Sobald klar war, dass Kariarn nicht mehr lebte, war es Haverness’ Hundert nicht schwergefallen, die Vorsag zu vertreiben. Aber die Hundert waren danach nicht nach Estian zurückgekehrt, als man sie dazu aufforderte. Sie waren auf ihre Ländereien gegangen und stellten dort angeblich Truppen auf.
    Jakoven hätte es vielleicht Verrat genannt, aber der Rest der Fünf Königreiche hielt Haverness’ Hundert für Helden. Und Helden konnte man schwer bestrafen.
    »Interessiert dich das nicht?« Tosten klang besorgt.
    Ich zuckte die Achseln und betrachtete den abgewetzten Platinring an meinem Finger. »Wirst du hierbleiben?«
    »Wenn du mich willst.«
    Feder machte einen Seitwärtsschritt, als ich mich zu ihm beugte. »Du bist mein Bruder. Du bist hier stets willkommen.«

    Um die inneren Gebäude von Hurog wieder zu errichten, musste ich zunächst den Schutt abtragen, damit ich eine Art Stütze über die Decke der Drachenknochenhöhle bauen konnte, die in der Mitte eingestürzt war und Kariarn und seine Zauberer getötet und unter einem Berg von Steinen begraben hatte.
    Meine Arbeitertruppe war inzwischen reduziert, denn es wurden Leute gebraucht, die die Felder bebauten, also waren nur Stalas Blaue Garde und Tosten anwesend, als wir die Leichen von Bastilla, Kariarn und den anderen Zauberern fanden. Oreg hatte recht gehabt: Sie waren den Drachenknochen sehr nahe gekommen.
    Ich ließ sie in dem Massengrab beisetzen, das wir für die anderen Leichen aus den Trümmern gegraben hatten. Wenn die Vorsag einen Beweis für Kariarns Tod wollten, würden sie sich auf mein Wort verlassen müssen, denn die Leichen ließen sich nur noch anhand der Kleidung identifizieren. Ich trug Bastillas Leiche selbst nach draußen.
    Sei es durch Oregs Magie oder durch Zufall, die Drachenknochen waren immer noch unversehrt.
    Axiel kehrte bald zurück, um Tosten und mir bei ihrer Bergung zu helfen, und wir brachten sie zu

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