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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte angenommen, dass Ward, da Lord Duraugh und Beckram zur Audienz erwartet wurden, einigermaßen sicher wäre, selbst wenn Jadeauge sich seiner annahm.
    »Wir werden ihn herausholen, Oreg. Das verspreche ich.«
    Er sah sie an, und seine Augen waren viel, viel älter als sein Gesicht. »Du bist nicht in der Position, etwas zu versprechen. Und ich bin zu alt, um an Versprechen zu glauben. Wir werden unser Bestes tun, und nur die Götter wissen, ob unser Bestes genügt.
    Jetzt komm mit, Lord Duraugh erwartet uns.«
    »Uns?«
    Er nickte. »Der König wird uns warten lassen, während seine ›Heiler‹ Ward näher untersuchen. Also hat Lord Duraugh beschlossen, ein Haus zu mieten und nicht in den ihm zugewiesenen Räumen in der Residenz zu bleiben, da man im Schloss deutlich machte, nicht genug Platz für all seine Männer zu haben. Es ist uns gelungen, die Wachen und Spione des Königs loszuwerden. Wenn wir beim Betreten und Verlassen des Hauses vorsichtig sind, solltest du dort bleiben können. Lord Duraugh will sicher alles selbst hören.«
    Sie war bei Rosem untergekommen, aber wenn sie zu Duraugh ginge, würde das die Gefahr für Rosem sehr verringern. Sollte jemand ihn sich zu genau ansehen, würde ihm vielleicht auffallen, dass der bescheidene Mann, der in den letzten zehn Jahren im Asyl gearbeitet hatte, einmal Prinz Kellens Kammerdiener und Leibwächter gewesen war.
    »Gib mir die Adresse von Duraughs Haus, und ich werde es finden«, sagte sie. »Ich muss noch den Leuten, bei denen ich untergekommen bin, sagen, dass ich eine andere Bleibe gefunden habe.«
    »Soll ich mitkommen?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich gehe lieber allein.
    Die Leute, zu denen ich gehe, mögen keine Fremden.«
    Er ratterte eine Adresse in einem vornehmen Wohnviertel nahe der Residenz herunter. »In der Nähe gibt es einen Park mit einem Eichbaum, auf den die Kinder klettern. Wir treffen uns dort, und ich sorge dafür, dass du unentdeckt ins Haus kommst.«
    »Es könnte eine Weile dauern«, warnte sie.
    »Das ist egal. Komm, wenn du soweit bist.« Er bezahlte ihre Zeche mit ein paar Münzen, dann ging er.
    Rosems Haus war weit von der Schänke entfernt, aber als sie es erreichte, ging sie zunächst daran vorbei. Sie hatte noch etwas anderes zu erledigen.
    Die Häuser an den Straßen wurden kleiner und ungepflegter. Läden waren jetzt überwiegend einzelne Räume ohne eine Lizenz oder ein Schild. Hier verkaufte eine alte Frau angefaultes Obst, das sie billig von einem regulären Händler erworben hatte, und auf der anderen Straßenseite machte eine jüngere Frau mit nackten Brüsten und klimpernden Wimpern Reklame für ihr Gewerbe.
    Tisala zog die Kapuze hoch, als wäre ihr kalt, und bog in eine Gasse ein, um ihren ehemaligen Wohnort zu finden. Es war ein kleines Gebäude hinter einem schmalen zweistöckigen Haus gewesen, das an der Straße stand. Man konnte nur durch die Gasse hinge-langen, und selbst dann war es nicht leicht hinter dem hohen alten Steinwall zu finden, der einmal Teil einer Stadtmauer gewesen war.
    Nun trat sie hinter diese Mauer und starrte die verkohlten Balken an, denn mehr war von ihrem Heim und den Menschen, die dort gelebt hatten, nicht übrig geblieben. Sie würde Haverness eine Botschaft schicken, dass sie noch lebte, aber er würde sie noch wo-chenlang nicht erhalten.
    Tod hing über den verkohlten Trümmern.
    Sie hatte hier mit neun anderen Personen - überwiegend Schauspielern oder Huren - zusammengewohnt. Sie hatten gemeinsam gekocht und sauber gemacht, hatten die kleinen Alltagsarbeiten geteilt.
    Tisalas Nase brannte, und sie rieb sie wütend. Sie würde nicht um sie weinen. Der Tod dieser Menschen würde keine Kleinigkeit sein, an die man sich kaum erinnerte, sondern ein weiterer Riss im Sockel von Jakovens Thron. Aber ihre Entschlossenheit tröstete sie kaum.
    Frierend und deprimiert kehrte Tisala zu Rosems Heim zurück, einer Tiefparterrewohnung unter einem Krämerladen. Sie öffnete die Tür, ohne zu klopfen, und sah, dass er vor der winzigen Feuerstellte stand und in einem Topf rührte, der über dem Feuer hing.
    »Habt Ihr den Mann gefunden?«, fragte er, ohne aufzublicken.
    »Nein, aber er sagte, er würde mich morgen in den Magierbereich bringen.« Außerhalb des Asyls sprachen sie Kellens Namen nicht aus.
    Rosem nickte. »Er freut sich über Eure Besuche.«
    Er hörte auf zu rühren und legte den Löffel beiseite.
    »Glaubt Ihr wirklich, dass dieser Magier den Hurogmeten herausholen

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