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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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und das Labor.«
    »Er braucht nicht besonders groß zu sein«, sagte Beckram. »Wie viele Zauberer kann es schon geben?«
    »Zu viele«, erwiderte Tisala finster. »Und sie arbeiten alle für den König.«
    »Wo ist Tosten?«, fragte Oreg.
    Es war Beckram, der antwortete. »Er war ruhelos und wollte ein paar Nachforschungen anstellen. Da er die Harfe mitgenommen hat, nehme ich an, er will herausfinden, was er in den Schänken aufschnappen kann.«
    »Oreg sagte mir, der König habe Euch verweigert, Ward zu sehen«, sagte Tisala und setzte sich auf eine Bank, die an einer Wand des Zimmers stand. Sie lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen.
    Es war ein langer Tag gewesen.
    »Der König behauptet, er habe gehört, dass Ward wieder zu Verstand gekommen sei, und wolle nun die Meinung von Fachleuten einholen, bevor eine wichtige Burg einem Jungen anvertraut, dessen eigener Vater ihn für verblödet hielt«, sagte Duraugh.
    Beckram schnaubte.
    Die Tür ging auf, und als Tisala die Augen öffnete, sah sie, wie Wards Bruder hereinkam, den Harfenkasten über der Schulter.
    »Der König weiß, dass es Ward gut geht«, erklärte Tosten und zeigte damit, dass er schon eine Weile ge-lauscht hatte, bevor er hereingekommen war. »Ward ist mir die letzten beiden Male an den Hof gefolgt, als ich hergekommen bin, weil er Angst hatte, dass ich mir Ärger einhandle. Ich hätte ihm nie erzählen dürfen, dass jemand mich aushorchen wollte …«
    »Dich aushorchen wollte?«, fragte Duraugh.
    Tosten nickte, stellte den Kasten auf den Boden und setzte sich an den Tisch. »Jemand erzählte mir, dass Alizon nur Gutes über mich zu sagen wisse -
    das war, bevor Jakoven gegen seinen Bruder vorging, also handelte es sich nach außen hin um ein einigermaßen sicheres Kompliment. Dann fragte er mich, wie es meinem Vetter gehe und ob es nicht schrecklich sei, dass ein Meuchelmörder Erdrick im Garten des Königs umgebracht habe und ob ich nicht auch der Ansicht sei, dass der König etwas unternehmen müsse, um für die Sicherheit seiner loyalen Untertanen zu sorgen … solche Dinge. Ich habe ihn weggeschickt. Freundlich.«
    »Wer war es?«, fragte Beckram.
    Tosten zog die Brauen hoch, antwortete aber nicht.
    »Ich habe ihn weggeschickt, damit ich nicht mehr erfahren musste, als ich ohnehin schon wusste. Als ich Ward davon erzählte, machte er sich Sorgen, dass ich ebenso leicht von einer Seite angegriffen werden könnte wie von der anderen. Als ich nicht in Hurog bleiben wollte, folgte er mir.« Tostens Stimme wurde angespannter, obwohl sich sein Gesichtsausdruck nicht veränderte. »Er wusste, wenn er sich bei Hof zeigte, würde er den König damit zwingen, ihn entweder als Hurogmeten anzuerkennen oder das Dekret vollstrecken zu lassen, und das benutzte er, um mich zu erpressen, damit ich mich dem Hof fernhielt.«
    Duraugh nickte, aber er sagte: »Wenn ich ehrlich sein soll, überrascht es mich, dass Jakoven ihn nicht einfach in Frieden gelassen hat. Wards Ruf seit dem Tod des Königs von Vorsag in Hurog hätte ihn politisch unverwundbar machen sollen. Wie es ihm tatsächlich gelungen ist, Hurog über König Kariarn einstürzen zu lassen, ist ein gut gewahrtes Geheimnis -
    aber alle wissen, dass Ward dafür verantwortlich war.«
    »Vielleicht befürchtet Jakoven, dass Ward sich bereits auf Alizons Seite geschlagen hat«, sagte Tisala leise und setzte sich gerader hin. »Der König hat viele Ohren am Hof, er hat vielleicht gehört, dass man Tosten angesprochen hat. Danach kehrte Tosten nach Hurog zurück, und beim nächsten Mal brachte er Ward mit. Zweimal. Der König glaubt vielleicht, dass eine Rebellion näher bevorsteht, als es der Fall ist, und dass Ward dazugehört.«
    Beckram schüttelte den Kopf. »Hurog ist nicht so wichtig. Das hier ist etwas Persönliches. Jakoven konnte mich nicht erwischen, also hat er sich stattdessen Ward geholt.«
    Tisala hätte beinahe den Mund gehalten, aber sie wollte nicht, dass sie unvorbereitet zum Hof gingen.
    »Alizon denkt, dass ganz Shavig dem Beispiel von Hurog folgen wird. Der König hatte beinahe einen Anfall, als er die Steuern der letzten Ernte erhielt.
    Ein paar Adlige aus Shavig haben mit ihrem Tribut auch verhüllte Andeutungen über Hurog abgegeben.
    Colwick von Cornen ging so weit, als ›Lehensmann von Hurog‹ zu unterschreiben.«
    Duraugh nickte. »Davon habe ich gehört. Ich glaube, sie versuchen, Ward zu schützen, indem sie den König wissen lassen, dass sie Ward unterstützen

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