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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gelenken die Kraft. Ich sackte auf den Boden. Die Tamerlain schubste mich besorgt mit dem Kopf.
    »Was ist mit mir los?«, flüsterte ich.
    »Dein Körper hat angefangen, die Drogen zu verlangen, die sie dir gegeben haben«, sagte sie. »Dage-gen kann ich nichts tun.«
    Jakovens Männer wussten nicht, was sie tun sollten. Aus ihren Worten schloss ich, dass Jakoven befohlen hatte, ich solle in präsentablem Zustand sein, wenn man mich vor den Hof brachte. Er wollte dem Hof demonstrieren, dass mein Geist gebrochen war -
    nicht mein Körper.
    Sie brachten einen Eimer Wasser und wuschen mein Gesicht mit kalten, feuchten Tüchern, bemüht, meine Kleidung nicht nass zu machen. Ich entriss ihnen den Eimer und trank, um das Brennen in meiner Kehle zu beruhigen. Als sie mir aufhalfen, ließ ich mich von ihnen stützen.
    Ich war schwach, also ließ ich mir auch weiterhin von ihnen helfen und sparte meine Kraft für später auf. Die Tamerlain ging vor uns her und blieb alle paar Schritte stehen, um mich besorgt anzusehen.
    Die Flure, durch die wir kamen, waren mir nicht vertraut, aber es war schließlich auch wichtiger, dass ich auf die Bühne von Jakovens Drama gelangte, als das Schloss zu besichtigen. Ich hatte schon viele Rollen gespielt, aber das hier würde die Vorstellung meines Lebens werden - wenn es mir denn gelingen würde.
    Meine Wachen blieben vor einer unauffälligen Tür stehen, und einer der Männer ging hindurch und schloss sie wieder hinter sich - aber nicht, bevor ich das Durcheinander von Personen in dem Raum dahinter gesehen hatte. Ich holte tief Luft, um mich zu beruhigen, als ich König Jakovens Stimme hörte, die von der Tür nur geringfügig gedämpft wurde.
    »Lord Duraugh, mein Kämmerer sagt mir, dass Ihr schon seit einiger Zeit wartet. Wir bedauern das. Bitte tretet nun mit Eurer Familie vor und nehmt unsere Entschuldigung entgegen.« Es gab eine Pause, und ich nahm an, dass mein Onkel den Anweisungen des Königs folgte.
    »Nun, Duraugh, was bringt Euch hierher?«
    »Ich bin hier, mein König, auf Eure Anweisung und um mich nach meinem Neffen, dem Hurogmeten, zu erkundigen.« Die Stimme meines Onkels drang so leicht durch die geschlossene Tür, wie sie über ein Schlachtfeld getragen hatte.
    Und nun wurde mir endlich klar, was Jakoven vorhatte. Er wollte dem Hof einen Hurogmeten vor-fuhren, der dumm war, sodass alle erkannten, warum er Hurog nicht in meinen Händen lassen konnte.
    Damit würde ich ihm ausgeliefert bleiben. Aber die Magie der Tamerlain hatte mir die Möglichkeit gegeben, diese Verschwörung zu durchkreuzen.
    Mein Onkel wusste jedoch, dass ich kein Idiot war.
    Ohne Vorwarnung würde er vielleicht etwas Unpolitisches tun - wie den König anzuklagen, dass er mir etwas angetan habe.
    Aber ich würde unbeeinflusst von Jadeauges Drogen vor dem Hof stehen.
    »Ah ja. Ward von Hurog.« Jakoven tat, als hätte er mich vergessen, weil ich für ihn nur von geringem Interesse war. »Man hat uns daran erinnert, dass der Junge zu einem bestimmten Zeitpunkt für untauglich gehalten wurde. Wir haben ihn nicht gesehen, seid Ihr ihm Hurog überlassen habt, und sind zu dem Schluss gekommen, dass eine solch wichtige Position nicht von einem Schwachsinnigen eingenommen werden kann.«
    »Mein Bruder ist nicht schwachsinnig«, fauchte Tosten. Die Pause, bevor er »mein König« hinzufüg-te, war zu lang.
    Panik ließ mich erstarren. Tosten war ebenfalls hier!
    Mein Onkel kannte sich mit Hofpolitik aus. Solange er kein Blut und keine Zeichen von Folter sah, konnte ich mich darauf verlassen, dass er einen kühlen Kopf bewahrte. Mein Bruder würde einen einzigen Blick auf mich werfen, erkennen, dass ich zu dünn und kaum imstande war, aufrecht zu stehen, und etwas Übereiltes tun.
    »Ich bin sicher, Ihr habt recht«, gurrte Jakoven.
    Mein Bruder gab ein leises Knurren von sich, das klang, als käme es von einem Hund.
    Wenn ich hier noch länger wartete, würde der König Tosten anstacheln zu revoltieren, auch ohne mein abgehärmtes Aussehen als Hilfe. Ich musste mich darauf verlassen, dass Onkel Duraugh Tosten zurückhalten konnte.
    Die Männer, auf die ich mich so schwer gestützt hatte, waren nicht auf meinen plötzlichen Schubs vorbereitet. Ich ging um sie herum und durch die Tür, die sich direkt unterhalb des königlichen Podiums öffnete.
    »Selbstverständlich bin ich nicht schwachsinnig«, sagte ich fröhlich und trat in den Raum. »Wie unsere huldvolle Majestät bereits selbst herausgefunden

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