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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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uns auf dem Weg nach Hurog befanden.«
    Ich rieb mir müde das Gesicht. Es war so schwer, mich zu konzentrieren, von der Beherrschung meiner Zunge nicht zu reden.
    »Ich denke, das ist gefährlich«, sagte ich. »Du musst sie nach Hurog bringen.«
    »Ward«, sagte Duraugh, »sie hat gerade ein Kind zur Welt gebracht. Sie wird den Ritt nach Hurog nicht durchhalten. Was bringt dich darauf, sie könne in Gefahr sein?«
    »Jakoven«, sagte ich. »Bringt alle von unserem Blut aus Iftahar weg - es ist keine Festung. Hurog ist schon jetzt besser zu verteidigen.«
    »Ich nehme an, dass Jakoven jetzt erst einmal seine Wunden lecken wird«, sagte mein Onkel.
    »Nein«, widersprach ich und rieb mir die Stirn.
    »Es ist für ihn jetzt noch wichtiger. Er wird sofort handeln. Wir müssen Ciarra und das Kind nach Hurog bringen.«
    »Ich werde gehen«, erklärte Beckram, der die Dringlichkeit in meiner Stimme bemerkte. Er stand auf, als sein Vater zum Widerspruch ansetzte. »Wenn Ward sagt, dass sie in Gefahr sind, werde ich sie in Sicherheit bringen.«
    Duraugh schüttelte den Kopf über uns beide, sagte aber nur: »Schlafe heute Nacht und brich dann beim ersten Morgenlicht auf. Es wird ihr nicht helfen, wenn du dir beim Galopp durch die dunkle Nacht das Genick brichst.«
    Oreg half mir aufzustehen und goss warmes Wasser über meinen Kopf, während Duraugh und Beckram die Einzelheiten besprachen. Ich schauderte selbst in dem warmen Zimmer, also zog ich die Handtücher, die Oreg mir brachte, fest um mich und wünschte mir, ich würde mich sauber fühlen. Tosten reichte mir frische Kleidung, und ich kämpfte mich hinein.
    Es gelang ihnen, mich in ein anderes Zimmer zu bringen, wo es ein Bett und ein Feuer gab, und Oreg drängte alle anderen hinaus. Er selbst blieb, eine schweigende Wache. Aber auch seine Anwesenheit half nicht, dass ich mich sicherer fühlte.
    Ich schlief nicht, wollte nicht schlafen. Zu viele Dinge gingen mir durch den Kopf. Ich lag einfach nur mit geschlossenen Augen da.
    Jakoven wollte Macht, und er glaubte, mein Blut könne der Schlüssel zur Verwendung von Farsons Fluch sein. Mein Blut oder das Blut von anderen aus meiner Familie - immerhin stammten wir von Drachen ab. Oreg hatte mir das gesagt.
    Jakoven würde nicht zulassen, dass wir uns lange in Frieden zurückzogen. Und die Götter mochten verhindern, dass er herausfand, wer Oreg war.
    Allein konnte sich Hurog nicht gegen den König stellen, aber wenn ich mich auf die Seite von Alizon schlug, würden einige Shavig-Männer mir folgen.
    Und wenn die Rebellion an Schwung gewänne, bevor es Jakoven gelang, mich oder anderes Hurog-Blut in seine Krallen zu bekommen, um den Fluch zu aktivieren, konnten wir dem König vielleicht ein paar Monate standhalten.
    Meine Bedenken gegenüber der Rebellion galten jedoch immer noch. Es gab einfach zu viele Adlige, die auf der Seite des Königs bleiben würden. Am Ende würden wir verlieren.
    Während ich versuchte, einen Kurs zu finden, der zumindest die Möglichkeit des Überlebens beinhaltete, war ich mir trüb bewusst, dass jemand die Tür leise öffnete und es einen Streit im Flüsterton gab. Die Tür wurde wieder geschlossen, und ich war erneut mit meinen Ängsten in der Stille, aber nicht allein.
    Jeder Plan, den ich ausheckte, würde früher oder später zur Katastrophe führen. Ich dachte gerade dar-
    über nach, ob es vielleicht möglich wäre, die Seefurter für Alizons Sache zu gewinnen (etwas, was ich mir ohne die kleine Ansprache des Wächters des Meeres nicht hätte träumen lassen), als ich wieder einen dieser jämmerlichen Zitteranfälle erlitt. Diesmal juckte es mich auch am ganzen Körper.
    Jemand wischte mit einem kühlen, feuchten Tuch mein Gesicht und den Rest meines Körpers ab, und die Heere eingebildeter Käfer, die über meine Haut kletterten, wurden vertrieben von dem sauberen Wasser und von Tisalas sanfter Stimme.
    Sie wartete, bis der Anfall vorüber war, bevor sie mehr sagte. »Ward? Geht es dir gut?«
    »Was tust du hier?«, fragte ich. Sie sollte in Hurog in Sicherheit sein. Jakoven hatte sie schon einmal abholen lassen.
    Sie zündete am abgedeckten Feuer eine kleine Kerze an und stellte sie in einen Kerzenhalter auf dem Tisch neben meinem Bett. Das flackernde Licht ließ Rottöne in ihrem dunklen Haar aufschimmern.
    Die Dunkelheit hinter den Vorhängen sagte mir, dass ich länger mit geschlossenen Augen wach gelegen hatte, als mir klar gewesen war - oder vielleicht war ich doch

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