Drachenzauber
herzzerreißen-der Angst um alles, was ich liebte.
»Ah, Kinder! Wie ungebildet ihr doch seid. Das hier ist der Fluch des Kaiserreichs, Zerstörer von Städten, auch Farsons Fluch genannt. Der größte Magier aller Zeiten, Farson Weißhaar, nahm das Blut von drei Drachen und konzentrierte es in diesem kleinen Stein - ein Experiment. Jahre später wurde Farsons Fluch gestohlen, und Feinde des Kaiserreichs nutzen ihn, um die Steingebäude und Mauern der großen Städte niederzureißen und sie zu Asche zu machen.
Farson holte ihn zurück, versteckte ihn und schwor, dass niemand ihn je wieder benutzen würde.«
Ich hatte gehört, der letzte Kaiser, ein Junge von zwölf, habe Farsons Fluch gestohlen und versteckt, weil er ihn später wieder aus dem Versteck holen und verwenden wollte. Aber der Junge und seine Leibwächter wurden entdeckt. Sie starben, ohne zu verraten, wo der Fluch sich befand. Wie auch immer, es war eine gute Geschichte.
»Farsons Fluch?« Jadeauges Stimme war ungläubig, aber nicht wirklich zweifelnd - die Macht dieses Dings war deutlich spürbar. »Ich dachte, er bestünde aus Gold, und der Edelstein sollte so groß sein wie meine Faust. Mein Diener hat beeindruckendere Edelsteine als den da.«
Die Magie, die sich um den Fluch sammelte, wuchs nicht einfach und breitete sich aus, hatte ich schließlich erkannt, sie erforschte. Ich schauderte, als die dichte Dunkelheit durch meine Verteidigungen schlüpfte und gierig meine Magie schmeckte. Es lag eine gewisse Ironie darin, dass Jadeauge Oreg für eine Art intelligenter Magie hielt und das hier nicht einmal bemerkte. Ich hatte schon zuvor Magie wie diese gespürt, in Menogue und Hurog.
»Nur, dass die Edelsteine deines Dieners keine Stadt von der Größe Estians mit einem einzigen Wort dem Erdboden gleich machen könnten. Zeige gefälligst Respekt.« Der König nahm den Stabkopf aus meinem Blickfeld, aber die Magie blieb.
»Zu schade, dass Ihr es nicht benutzen könnt«, sagte Jadeauge. »Es muss mit Drachenblut genährt werden, und es gibt keine Drachen mehr.«
Der Hocker des Königs knarrte, und er sagte: »Ich bin bei meinen Nachforschungen auf etwas Interessantes gestoßen. Es war so unbedeutend, dass ich es beinahe nicht beachtet hätte. Wie alt ist die Burg von Hurog?«
Ich konnte das Achselzucken in Jadeauges Stimme beinahe hören. »Sie ist alt, vielleicht aus dem fünften Jahrhundert nach dem Kaiserreich. Dann wäre sie achthundert Jahre alt.«
Älter als das, dachte ich. Viel älter.
»Es gibt Bücher in meiner Privatbibliothek, die zur Zeit des Kaiserreichs verfasst wurden, und in einem davon wird Hurog erwähnt. Sie nennen es die Drachenburg.« Ich konnte hören, wie Jakovens Fingernagel gegen etwas Metallisches tippte, vielleicht war es der Stabkopf. »Es gibt eine Geschichte darüber, dass die ersten Kaiser einen Magier hatten, der ein Drache war. Es gibt auch alte Geschichten, in denen behauptet wird, der Herr von Hurog sei ein Drache. Was glaubt Ihr, Ward?
Stammt Ihr von dieser Magie ab? Habt Ihr Drachenblut?«
Er schnitt mich in den Arm, nur ein wenig, und wischte das Blut dann mit dem gleichen Tuch ab, mit dem er zuvor mein Gesicht getrocknet hatte. Ich sah nicht, was er damit tat, aber wahrscheinlich rieb er die blutige Stelle des Tuchs an den Edelstein, denn etwas geschah.
Jadeauge schrie laut, und der Hocker des Königs fiel um. Die Macht, die mich untersucht hatte, veränderte sich ein kleines bisschen. Für einen Augenblick erkannte sie mich.
»Hurog?«, fragte sie, eine Stimme, die lautlos in meinem Kopf widerhallte. »Drache?«
Und etwas tief in mir antwortete auf diesen Ruf, bevor die Magie von Farsons Fluch abrupt abgeschnitten wurde.
»Das sollte es nicht tun!«, rief Jakoven. »Die Aufzeichnungen sagen sehr deutlich, dass der Stein rot leuchtete, wenn er Drachenblut berührte. Dennoch, das hier ist die erste Reaktion, die ich je von ihm erhalten habe.«
»Blau«, stellte Jadeauge fest. Er trat neben mich, bis er mich sehen konnte. »Euer Blut hat den Stein von Schwarz zu Blau verfärbt.« Er schaute über mich hinweg Jakoven an. »Habt Ihr Euer eigenes schon versucht? Vielleicht reagiert es auf Magierblut.«
»Mein Blut bewirkt nichts«, erwiderte Jakoven.
»Ich habe es versucht.« Ich sah das Flattern von Stoff aus dem Augenwinkel, als der König an mir vorbeiging. Ich hörte, wie er dem Beutel wieder auf das Regal schob.
»Ah, Ward«, sagte er und küsste mich auf die Stirn. »Ihr habt mir meinen
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