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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Nein. Du rettest Leute, Ward.« Sie öffnete ihre Augen wieder, ich glaube, in der Hoffnung, mich davon zu überzeugen, wie ernst sie es meinte. »Du hast mich gerettet.
    Es ist natürlich für uns, eine solche Verbindung zu spüren - aber echt ist es nicht. Eines Tages wirst du aufblicken, mich ansehen und dich fragen, wo die Frau, die deinen Schutz brauchte, geblieben ist.
    Männer heiraten keine Frauen wie mich, Ward.«
    Ich setzte dazu an, ihr zu widersprechen, als mir mehrere Dinge einfielen. Das Erste war, dass Worte sie nicht von der Echtheit meiner Gefühle überzeugen würden. Nur die Zeit konnte das leisten. Das Zweite war, dass auch sie etwas empfand - sowohl ihre Worte als auch ihre Reaktion auf meinen Kuss hatten mir das deutlich gemacht. Zu wissen, dass sie mich mochte, gab mir die Hoffnung, die ich brauchte, um geduldig zu sein.
    Also lächelte ich sie nur an und kehrte ins Lager zurück.
    Solange sie mir nicht sagte, ich solle sie in Ruhe lassen, würde ich sie bis ans Ende der Welt verfolgen.

    Kellens Diener Rosem sah aus wie ein Soldat. Etwas an der Art, wie er sich hielt, sprach von langen Stunden in Reihen und auf Paradeplätzen. Stala hatte nicht viel übrig für kunstvolle Aufmärsche, aber ich wusste, wie das Ergebnis aussah. Er war misstrauisch und unglücklich, weil er jemand anderem trauen musste, um Kellen zu retten, und noch unglücklicher darüber, wie wir es anfangen wollten.
    »Warum muss er allein gehen - warum kann er die Magie nicht hier wirken?«
    Ich zuckte die Achseln, denn ich wusste, dass Oreg vorhatte, im Schutz der Nacht zum Asyl zu fliegen und sich genau anzusehen, mit welchen Zaubern Kellens Zelle belegt war. »Weil«, wie er mir geraten hatte zu sagen, »Kellen eine zu wichtige Person ist, als dass man ihn einfach bei den gewöhnlichen Abgeschobenen ließe. Sie werden andere Schutzvorrichtungen für ihn haben, selbst wenn er sich nicht im Zaubererflügel befindet.«
    »Oreg weiß, was er tut, Rosem«, wiederholte Tisala zum zweiten oder dritten Mal geduldig. »Vertraut ihm.«
    »Habe ich denn eine Wahl?«, sagte er schließlich.
    Verzweiflung schwang in seinem Ton mit.
    »Nein«, erwiderte Duraugh. »Aber Hurogs zahlen ihre Schulden.«
    »Der Hurogmeten hat sich selbst befreit«, erwiderte Rosem.
    Duraugh zuckte die Achseln. »Mag sein, aber Ihr habt viel aufs Spiel gesetzt, um uns zu helfen - wir können nicht weniger als das tun.«
    Ich fand, dass die Atmosphäre von Menogue nach Einbruch der Dunkelheit auch nicht gerade dazu bei-trug, uns ruhiger zu fühlen. Wären wir mitten im Lager bei den Männern gewesen, dann hätten die vertrauten Geräusche und die Geschäftigkeit Rosem nicht so deutlich erkennen lassen, dass er sich an einem Ort befand, an dem es angeblich spukte. Kein guter Tallven hätte sich nach Einbruch der Dunkelheit noch in Menogue sehen lassen - es sie denn, er wartete darauf, dass ein paar wildäugige Nordmänner seinen Lehnsherrn retteten.
    Es berührte uns alle. Duraugh hatte sich gegen einen Baum gelehnt, damit sich nichts von hinten anschleichen konnte. Tosten starrte in die Dunkelheit des Wal-des, als erwarte er, dort jeden Augenblick etwas zu sehen. Tisala spielte mit dem Griff ihres Schwerts.
    Ich schloss die Augen und setzte mich etwas bequemer auf dem taillenhohen Stein zurecht, den ich als Sitzgelegenheit gefunden hatte. Wenn irgendwer da draußen uns schaden wollte, würde uns die Tamerlain warnen, die sich für die anderen unsichtbar hinter mir zusammengerollt hatte.
    Plötzlich kam aus dem Nichts Wind auf, stark genug, um die Espenschösslinge aneinanderschlagen zu lassen. Tosten zog sein Schwert halb und wandte sich dem Wind zu, aber als ich die Hand an seinen Ellbogen legte, steckte er die Klinge wieder ein.
    »Es ist Oreg«, sagte ich. Wenn Rosem glaubte, der Wind sei magisch gewesen - nun, Drachenflügel sind ebenfalls etwas Magisches.
    Der Wind erstarb plötzlich, und dann kam Oreg in seiner Menschengestalt unter den Bäumen hervor.
    »Ward, du musst mit mir kommen.«
    Er hätte ein Dutzend unterschiedlicher Plätze meinen können, eine Wiese, zu der er Kellen gebracht hatte, oder vielleicht brauchte er meine Hilfe bei einem Zauber, aber mir stieg Galle in die Kehle, weil ich es sofort wusste. Er wollte, dass ich mit ins Asyl kam.
    Nachdem Kellen so lange in seiner Zelle gewesen war, konnte er Fremden nicht mehr vertrauen. Er musste jemanden sehen, den er kannte.
    Rosem hätte genügt - aber das hätte bedeutet, ihm Hurogs

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