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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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müssen.«
    »Doch«, sagte sie und gähnte. »Er hat auch über mich gewacht, als es mir schlecht ging.«
    Er wartete, bis sie hinausgeschlurft war und die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    »Also gut, Ward«, verkündete er. »Zeit aufzuwachen und sich dem Tag zu stellen.«
    Ich holte tief Luft und zog die Decke ein wenig weg. »Guten Morgen«, sagte ich und versuchte, normal zu klingen.
    Oreg setzte sich ans Fußende. »Wie hast du geschlafen?«
    Ich setzte dazu an, ihn anzulügen und zu behaupten, dass ich mich gut ausgeruht hatte, als mir einfiel, dass zumindest einer meiner Albträume wichtig war.
    »Die Tamerlain war hier - ich weiß nicht, ob ich dir schon von ihrer Rolle in dieser Angelegenheit erzählt habe. Gestern ist ein bisschen verschwommen.«
    Oreg nickte. »Du hast uns allen erzählt, dass sie deinen Kopf klargebrannt hat, damit du vernünftig denken und Jakovens Pläne vereiteln konntest. Aber es war eine knappe Sache. Ich habe mit dem Gardis-ten gesprochen, der Zeuge der Szene im Thronsaal wurde, weil er dort postiert war, um nötigenfalls die Leute deines Onkels zu rufen. Er sagte, wenn dein Onkel Tosten nicht festgehalten hätte, wäre er dem König an die Kehle gegangen.«
    Ich wollte nicht daran denken, wie dicht ich daran gewesen war, dass meine ganze Familie wegen Verrats hingerichtet worden wäre. »Die Tamerlain ist letzte Nacht hier erschienen und sagte mir, Aethervon habe mir das Geschenk eines Wachtraums gemacht - aus Dankbarkeit für die Reinigung des Lands, sagte sie, glaube ich. Ich träumte, dass der König nach einem Jungen suchte, dem Sohn meines Vaters und einer Hure mit Hurog-Blut. Die Mutter des Jungen ist tot. Aber er hat Hurog-Blut von beiden Seiten.«
    »Kannst du ihn mithilfe deiner Magie finden?«, fragte Oreg.
    Ich schüttelte den Kopf. »Der Traum hat mir nur die Seite des Königs gezeigt. Ich muss den Jungen sehen, bevor ich ihn mit meiner Magie finden kann.«
    Dann überfiel mich ein Gefühl der Schwäche, das mir immer vertrauter wurde. »Ah, ihr Götter«, flüsterte ich, bevor mein Körper sich wieder schüttelte, als werde er auseinanderfallen.
    Es folgte ein ausgesprochen unangenehmes Zwi-schenspiel. Oreg hielt mich im Arm, bis es vorbei war, dann transportiere er mich zum Stuhl, verbrannte meine Kleidung und die Laken und säuberte das Zimmer. Er ging hinaus, und als er wiederkam - in sauberer Kleidung, denn ich hatte es geschafft, ihn ebenfalls zu beschmutzen - brachte er frische Laken und Kleidung für mich. Während ich mich anzog, machte er das Bett.
    »Sehr effizient«, sagte ich und setzte mich steif aufs Bett.
    »Glaubst du, du bist der erste Hurog, dessen Körper gegen die Gifte rebelliert, die in ihn hineinge-pumpt wurden?«, fragte er. »Wenn ich nach all diesen Jahren nicht effizient wäre, wäre es wirklich eine Schande. Die meisten haben sich diesem Laster sogar freiwillig hingegeben. Schlaf weiter, Ward. Duraugh muss Befehle schreiben, die Beckram zum Sene-schall von Iftahar bringt, also werden wir erst in ein paar Stunden aufbrechen. Ich werde mit Tisala über deinen neuesten Streuner sprechen. Sie hat gute Kon-takte in Estian. Wenn es auf diesen Straßen einen jungen Hurog gibt, wird sie ihn finden.«
    Er ging, und ich lehnte mich zurück. Ich fühlte mich sogar noch schlimmer als beim Aufwachen. Als ich an die Decke starte, öffnete Tosten die Tür, die zerschlagene Schoßharfe in der Hand.
    Er warf mir einen abschätzenden Blick zu. »Du siehst schlimmer aus als gestern. Oreg fand, du müsstest aufgeheitert werden - und ich sollte herkommen und mich nützlich machen.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also schwieg ich.
    »Sieht aus, als hätte er recht gehabt.« Tosten nickte. »Du musst unbedingt Die Ballade von Hurogs Drachen hören, ein Lied, das in den Schänken von Estian immer beliebter wird.«
    Er zog sich Tisalas Stuhl zurecht, setzte sich und begann ein Lied zu spielen, das angeblich die Geschichte eines Bewaffneten aus Shavig war, der sie in einer Schänke in Tallven seinen Zuhörern erzählte.
    Für mich war es offensichtlich, dass es sich um eine von Tostens eigenen Kompositionen handelte.
    Etwa auf halbem Weg sprang ich ungläubig auf.
    »Er tat was?«
    Tosten hörte auf zu spielen. »Oreg hat sich wirklich Sorgen um dich gemacht, Ward. Es war nicht seine Schuld. Keines der Pferde wurde verletzt, und er machte diese Sache, die die Leute wegschauen lässt. Ich wette, nicht einmal ein halbes Dutzend Männer haben wirklich

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