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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Menschen umgehen, und schon bald war er ihr treuer Sklave - wie auch die meisten anderen männlichen Hurogs, Oreg eingeschlossen.
    Hurogs Drache war eine Weile, nachdem wir uns alle Kellens Sache angeschworen hatten, wieder in seiner Menschengestalt in die Halle zurückgekehrt.
    Ich hatte nicht gesehen, wie er es getan hatte, und ich hoffte, dass es auch den anderen entgangen war. Ich brauchte Oreg an meiner Seite, aber ich wollte nicht, dass jemand ausnutzte, was er war. Die Hilfe, die er mir freiwillig gab, genügte.
    Tisala blieb in meiner Nähe. Wie mir schon zuvor aufgefallen war, fühlte sie sich in weiblichem Putz ebenso zu Hause wie in Jagdkleidung. Das Kleid, das sie trug, hatte Oreg ihr gefertigt - ich erkannte den Stil der Stickerei. Oreg liebte es, bunte Tiere auf Ärmel und Schultern zu sticken. Die Herstellung von Kleidung gehörte zu seinen Hobbys, und er teilte die Ergebnisse mit nur wenigen von uns. Die bunten Tiger auf den schwarzen Seidenärmeln passten zu ihr, denn sie waren leidenschaftlich und stark. Das Kleid schmiegte sich an ihre Gestalt wie eine einzige Lob-preisung der Kraft ihres Körpers, aber ich war zu klug, ihr das zu sagen.
    In den letzten Wochen war sie freundlich und hilfreich gewesen, aber jede Andeutung von Leidenschaft hätte sie in die Flucht gejagt. Also sagte ich ihr nicht, wie sehr ich es liebte, wie ihr Haar im Feuerlicht schimmerte, und dass ich davon träumte, dass sie nackt in meinem Bett lag. Aber ich dachte oft daran und sorgte dafür, dass sie das wusste. Das hatte ich von meiner Schwester gelernt, die bis vor ein paar Jahren stumm gewesen war und mir beigebracht hatte, dass es außer Sprache auch noch andere Möglichkeiten gab, sich mitzuteilen.
    »Beeindruckend«, sagte Garranon leise auf meiner anderen Seite.
    »Was?«, fragte ich.
    Er zuckte die Achseln. »Drachen und Legenden …
    Es wäre sicher jedem schwergefallen, nicht an der Seite eines Drachen kämpfen zu wollen.«
    »Ich hätte ihn lieber geheim gehalten«, sagte ich.
    »Aber wenn Orvidin gegangen wäre, hätten wir auch den größten Teil der anderen verloren. Am Ende war es jedoch Kellen selbst, der diese Leute zu den Seinen machte.«
    Garranon lächelte mir auf seltsame Art zu. »Ah ja.
    Sie sind Kellens Leute. Solange Ihr …« Er brach ab, als Magie wild aufflackerte, und ich mein kurzes Ze-remonialschwert im Reflex auf den Angriff auf Hurog zog. Es war mein Griff zum Schwert, der Garranons Worte abgeschnitten hatte, nicht die Magie, denn die Tore, die zerrissen worden waren, befanden sich an der Außenmauer und waren zu weit entfernt, als dass er etwas hätte hören können.
    Die Menge, die überwiegend nichts gespürt hatte, starrte mich schweigend an - ich glaube, sie dachten, ich wollte Garranon angreifen. Selbst Tosten hielt die Saiten seiner Harfe fest.
    »Weg von der Tür«, sagte ich. Als ich Hurog meine Sinne öffnete, wusste ich, dass die Tore in der Außenmauer weit offen standen und die Querriegel, die sie gehalten hatten, zersplittert waren.
    Der Mann, vor dem mich meine Hurog-Magie zuvor gewarnt hatte, näherte sich nun dem Bergfried, während die Wachen versuchten, die Tore wieder zu schließen. Magie, hatte Stala ihnen gesagt, war etwas, worum sich lieber die Magier kümmern sollten, nicht Soldaten. Sie würden auf ihrem Posten bleiben und Oreg und mich mit der Situation zurechtkommen lassen.
    Ich konnte kein Anzeichen der Macht erkennen, die die äußeren Tore aufgerissen hatte, nichts als die Überreste finsterer Magie und des Zaubers, der die äußeren Verteidigungsanlagen durchbrochen hatte.
    Ich spürte, wie der Mann das Tor des Bergfrieds leicht berührte, und das Holz sprang von seiner Haut weg, als wäre es von einer Ramme getroffen worden.
    Die Torflügel prallten gegen die Wände, sodass Staub von den Steinen rieselte. Hätte jemand neben dem Tor gestanden, wäre er zerdrückt worden.
    Ich konnte den Mann sehr deutlich sehen, als er in den Raum kam. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, Jadeauge oder Arten oder vielleicht auch einen der geringeren Hofzauberer - sicher nicht Jakoven selbst. Aber es war keiner von ihnen.
    Stattdessen sah ich einen Mann von mittlerer Grö-
    ße, gekleidet in Lumpen und in Stiefel, die mehr Löcher als Leder waren. Die Luft, die mit ihm herein-drang, war kalt, aber er schien die Kälte nicht zu spüren. Er bewegte sich vornübergebeugt und auf seltsame Art, nicht schlaksig wie ein Betrunkener, und auch nicht mit der Ungeschicklichkeit eines

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