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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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meinen Anstrengungen unterstützte.
    Ich rief nach Siphern und griff zu - aber es war Hurog, nicht Siphern, das auf meinen Ruf antwortete.
    Macht durchflutete mich, und wenn ich sie nicht sofort weitergeleitet hätte, hätte sie mich zu Asche gemacht, so, wie sie jetzt das arme Wesen verschlang, das einmal ein Mensch gewesen war.
    Schnell nutzte ich die Magie weiter und löschte die Flammen in der Halle.
    »Oreg!«, rief ich und, gesegnet sollte er sein, er erkannte sofort, was los war. Er legte die Hände auf meine Schultern und begann, die Magie zu absorbie-ren, die ich nirgendwo mehr hinleiten konnte.
    Die Macht verschwand so schnell, wie sie gekommen war, und meine Knie begannen zu zittern.
    Der Gestank nach verfaulendem Fleisch war verschwunden, nur ein säuerlicher Rauchgeruch hing in der Luft. Orvidin brach die seltsame Stille.
    »Siphern segne ihn«, sagte er und stützte sich auf die alte Pike. Wieder spuckte er auf den Boden. »Ich kannte Valsilva.«
    »Jakoven hat ihn den ganzen Weg aus Estian hier-hergeschickt«, sagte Oreg. »Um Garranon eine Botschaft zu überbringen - und ihn wenn möglich umzubringen. Eine Strafe, weil er Wards Bruder gerettet hat.«
    Kellen drängte sich vor. Er sah zornig und zer-zaust aus, und Rosem, der dafür gesorgt hatte, dass Hurogs Hoffnung auf Rettung sich nicht auf das erst-beste von Jakovens Ungeheuern warf, folgte ihm auf dem Fuß. Ich war Rosem zu großem Dank verpflichtet.
    Garranon betrachtete die Asche auf dem Boden und schluckte angestrengt. »Er war ein guter Mann«, sagte er, dann drehte er sich abrupt um und verließ die Halle.
    Der Zorn verschwand so schnell aus Kellens Gesicht, als hätte man ihn mit einem Tuch von einer Schieferplatte gewischt. »Ich werde mit ihm reden«, sagte er. »Auf mich hört er vielleicht. Ward, sprecht mit Eurem Zauberer und haltet Euch bereit, mich genau darüber zu informieren, was hier gerade geschehen ist, bevor einer von uns heute Abend zu Bett geht.«
    Kellen folgte Garranon, und ich wünschte ihm in Gedanken Glück.
    Oreg ließ meine Schultern mit einem zerstreuten Tätscheln los und sagte: »Ich brauche mich nicht mit jemandem zu besprechen - ich weiß, was das ist.«
    »Ein Golem«, sagte ich. »Aber warum hat normales Feuer ihn nicht getötet?«
    »Kein Golem«, widersprach Oreg. »Das dachte ich zunächst auch, aber er atmete - hast du das nicht bemerkt? Ein Golem ist etwas, das nicht lebt. Jakoven hat diesem Mann durch Magie einen Auftrag auferlegt.«
    »Einen magischen Auftrag, der ihn dazu bringen konnte, den ganzen Weg von Estian hierher zu laufen und nebenbei verbarrikadierte Tore zu sprengen?«, fragte Charva der Zauberer. Er klang müde, und mir wurde klar, dass etwas von der Kraft, die Oreg mir zugeführt hatte, die von Charva gewesen war. »Und er klang wie Jakoven! So etwas kann man durch einen magischen Auftrag nicht bewirken.«
    Oreg lächelte. »Bitte verzeiht, wenn ich Euch widerspreche - es ist durchaus möglich, dass so etwas durch Magie bewirkt wird, wenn nur genügend Macht hinter dem Bann liegt. Und im Augenblick hat Jakoven genügend Macht, um ganze Städte zu verwüsten, wenn er das will.«
    Also ist es ihm gelungen, den Fluch zu aktivieren, dachte ich, und ein Schauder überlief mich.
    »Das behauptet Ihr«, sagte Porshall, ein Landbe-sitzer aus dem Westen, den ich nicht besonders gut kannte. Er kam selten zu den Ratssitzungen, da sich sein Land in einem Bereich befand, dessen Zugehörigkeit zu Shavig umstritten war, und er es schützen musste. »Ich finde den Zeitpunkt dieses Angriffs sehr interessant.«
    »Bezichtigt Ihr etwa meinen Neffen, dahinter-zustecken?«, fragte Duraugh mit eisiger Höflichkeit.
    Porshall streckte beschwichtigend die Hände aus.
    »Ich stelle nur fest, dass Euer Neffe, wie er so eindeutig demonstriert hat, ein Zauberer ist. Und dass diese Demonstration die Unterstützung aller Shavig-Leute, die vielleicht noch Zweifel hatten, zementier-te.«
    Orvidin, der immer noch mit seiner Pike spielte, stieß ein Bellen von einem Lachen aus, dann sagte er: »Nur jemand, der Ward nicht kennt, würde so etwas denken. Eines der größten Probleme, die wir mit dem Welpen im Rat hatten, bestand in seiner Ehrlichkeit … Nein, das ist nicht ganz das richtige Wort.« Er sah mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Er ist zu ehrenhaft. Er wird lügen, wenn es seinem Ziel dient, aber sein Ziel und seine Mittel liegen nie in faulen Gewässern. Er würde vielleicht die Illusion eines Drachen

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