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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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lautlos zurück und beantwortete, wie ich hoffte, alle Fragen, die Axiel darüber hatte, wie Oreg in mein Zimmer gekommen war - selbst wenn die Antwort nicht korrekt war.
    Auf dem Weg, den Oreg uns entlangführte, gab es Treppen, Zwergensteine und Staub, wie es sich für einen echten Geheimgang gehört. Vielleicht war es ja auch einer. Als wir eine Stelle erreichten, wo ein weiterer Gang abzweigte, blieb Oreg stehen.
    »Es wird schneller gehen, wenn ich mit Axiel gehe und die Pferde hole, und du holst die anderen«, sagte er. »Sie sind in der Höhle.«
    »In Ordnung«, erwiderte ich. »Axiel, wir treffen uns auf dem Weg nach Tyrfannig, wo die beiden Felsen aufragen wie Kaninchenohren.«
    Er nickte. Mit Stalas Hilfe würden sie kein Problem damit haben, die Pferde aus der Burg zu bringen.
    Ich starrte den nach links abzweigenden Weg entlang, als wüsste ich, wohin er führte. Sobald ich um eine Ecke gebogen war und die anderen mich nicht mehr sehen konnten, blieb ich stehen und setzte mich hin, denn ich wusste genau, dass ich die Höhle nicht finden würde, indem ich meilenweit durch die Flure eilte.
    Leider gab es im Augenblick nichts weiter, was ich tun konnte. Was sollte ich nur tun? Ich hatte Hurog verloren. Das Dekret des Königs konnte nur von Jakoven selbst zurückgenommen werden. Und ich hatte weder das Geld (nicht einmal, wenn mir die Mittel von Hurog immer noch zur Verfügung gestanden hätten) noch den Einfluss, um den König zu veranlassen, es sich anders zu überlegen. Ich war nur ein dummer Junge, der ins Asyl des Königs gehörte. Das wäre meinem Vater nie passiert. Er war ein Kriegsheld.
    Oreg verschwendete keine Zeit damit, dem Gang zurück zu folgen, sondern erschien einfach ein paar Schritte vor mir. Er nahm einen Geldgürtel ab, den ich zuvor nicht an ihm bemerkt hatte, und reichte ihn mir. »Ich habe Axiel gesagt, ich hätte etwas vergessen und würde ihn später einholen. Dann bin ich im Arbeitszimmer vorbeigegangen und habe Geld aus der Stahlkassette genommen. Es sind ein paar Gold-münzen, aber überwiegend Silber und Kupfer.«
    Ich betrachtete die Münzen und stellte ein paar rasche Berechnungen an. Nach der Ernte würden die Steuern fällig sein. Es gab auch Reparaturen, für die bezahlt werden musste, und es war nicht einfach, Geld zu verdienen. Mir war nicht einmal klar gewesen, dass es in Hurog so viel Geld gab, wie sich im Gürtel befand, aber es reichte immer noch nicht, um den König zu bestechen. »Wie viel hast du zurückgelassen?« Ich band mir den Gürtel um die Taille.
    »Genug, um das Notwendige zu erledigen. Dein Vater hatte mehr als nur eine einzige Geldkassette.
    Diese hier war seit seinem Tod versteckt. Hurog steht nicht so schlecht da, wie er immer getan hat.«
    »Ah«, sagte ich, denn etwas Besseres fiel mir nicht ein. Ich musste an all die Dinge denken, die er mit ein bisschen mehr Gold für Hurog hätte tun können.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Oreg.
    Ich wollte gerade etwas sagen, als mir nach all den Gedanken an meinen Vater und die beträchtliche Summe, die ich in der Hand hielt, eine Idee kam.
    »Mein Vater hat mir ein Geschenk gegeben, das mir vielleicht erlauben wird, Hurog zu behalten: den Unterricht durch Stala. Ich weiß, wie man eine Truppe anführt, wie man Schlachten plant und, was Siphern verhindern möge, wie man sich zurückzieht. Ich habe vor, ein Kriegsheld zu werden.« Wie mein Vater.
    »Du bist ausgebildet«, gab Oreg nach wenig schmeichelhaftem längerem Schweigen zu, »aber du hast weder Erfahrung noch ein Heer - von einem Krieg nicht zu reden.«
    Ich schnaubte. »Mein ganzes Leben war ein einziger Kampf. Ich habe Erfahrung. Wenn ich mich mit einem Schwert beweisen kann, wird das sehr dabei helfen, das Dekret des Königs zu annullieren. Ein Neunzehnjähriger, der selten an den Hof kommt, lässt sich leicht loswerden; einen Kommandanten, der seine Fähigkeiten im Kampf bewiesen hat, kann man nicht so leicht ignorieren. Und was den Krieg angeht - in Oranstein kämpfen sie gegen Überfälle der Vorsag. Es ist noch kein richtiger Krieg, aber es wird bald einer sein.«
    Oreg starrte mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Daran war ich im Allgemeinen gewöhnt, aber es gefiel mir nicht, dass ausgerechnet er es tat, besonders, wenn ich mich nicht dumm gestellt hatte.
    »Kommandanten haben für gewöhnlich Heere«, stellte er fest. »Und Helden sind üblicherweise tot.
    Das ist kein Zufall - tote Helden können sich nicht gegen Könige

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