Drachenzauber
verschwören.«
Ich grinste über seinen trockenen Tonfall. »Das ist sicher sehr bequem für alle Beteiligten. Aber ich habe nicht vor zu sterben. Mit so viel Geld« - ich tätschelte den Gürtel - »kann ich vier oder fünf Söldner einstellen, und ich habe Axiel. Das reicht für den Anfang.«
»Du hast mich ebenfalls«, verkündete Oreg. »Ich habe Axiel gebeten, mir auch ein Pferd zu satteln.«
»Was?« Sein Gesicht lag im Schatten, also konnte ich nicht sicher sein, wie er das meinte. »Oranstein ist sehr weit von hier entfernt.«
»Ich weiß«, sagte er.
Ich kniff die Augen zusammen. »Ich dachte, du wärest Hurog?«
»Das bin ich.« Er sah halb schüchtern, halb selbstzufrieden aus. »Aber dieser Körper kann mit dir gehen, solange du diesen Ring trägst. Ich kann sogar Magie wirken - nur nicht so gut.«
»Kannst du kämpfen?«, fragte ich. Ein Zauberer würde zweifellos hilfreich sein.
»Besser als Ciarra, nicht so gut wie du.«
»Das ist ein ziemlich weiter Bereich«, sagte ich.
Er lächelte tückisch.
»Also komm, wenn du mit dabei sein willst.
Kümmern wir uns um die Frauen, und dann treffen wir uns mit Axiel.«
Bastilla, die ehemalige Sklavin, und Ciarra warteten in der Höhle auf uns, zusammen mit einem kleinen Haufen von Ausrüstung. Ganz oben lag mein Kettenhemd. Ich hatte mein Schwert mitgenommen, als ich das Zimmer verließ, aber mein Kettenpanzer war im Schrank geblieben. Ich hatte Oreg bitten wollen, ihn zu holen, aber er hatte das vorausgesehen.
»Oreg«, sagte ich aufrichtig, »deine Kompetenz ist bewundernswert.«
Ciarra half mir in das schwere Kleidungsstück, und es ließ sich auf meinen Schultern nieder wie eine vertraute Umarmung. Während ich Gürtel und Scheiden zurechtrückte, berichtete ich über das Dekret und Garranon.
Als ich fertig war, sah Ciarra mich stirnrunzelnd an. Sie tippte sich zweimal an die Stirn. Nicht dumm, Ward, besagte die Geste.
»Nein«, erwiderte ich. »Willst du mit uns kommen?«
Sie grinste begeistert, und ich beschloss, ihr nicht zu sagen, dass ich vorhatte, einen sicheren Ort zu finden, wo ich sie zurücklassen konnte. Das würde ich erst tun, wenn ich tatsächlich einen solchen Ort gefunden hatte - immer ein Kampf nach dem anderen. Dann wandte ich mich der Frau neben meiner Schwester zu.
»Bastilla, es tut mir leid, dass wir Euch hier die Freiheit nicht geben konnten, aber ich werde dafür sorgen, dass Ihr nicht wieder in die Sklaverei zurückkehren müsst.«
Sie reagierte nicht auf das, was ich sagte, sondern sah mich nur forschend an.
Ich war froh, dass sich die Kaninchenfelsen weniger als eine halbe Meile von der Burg entfernt befanden, denn ich musste Bastilla den größten Teil des Weges tragen. Sie wäre lieber zu Fuß gegangen, aber sie war zu langsam.
Penrod und Axiel warteten mit acht Pferden hinter dem hellen Felsen, der sich über die Wipfel des Es-penhains erhob, welcher sie umgab. Sechs Pferde waren gesattelt, und zwei weitere trugen schweres Gepäck. Sechs mit Sätteln, aber wir waren nur zu fünft.
»Ich dachte, Ihr könntet einen weiteren Mann brauchen«, sagte Penrod.
Penrod hatte in der Garde gekämpft, und er übte immer noch jeden Tag wie die anderen Stallknechte mit Stala. Mein Vater hatte gewollt, dass alle imstande waren, Hurog zu verteidigen. Drei Kämpfer und ein Zauberer bildeten noch keine große Streitmacht, aber es war ein guter Anfang.
Penrod fuhr fort: »Mein Stellvertreter wird Eurem Onkel sagen, dass Ihr zusammen mit einer fremden Frau in den Stall kamt und die besten Pferde mit-nahmt. Als ich protestierte, habt Ihr mir befohlen mitzukommen, damit sich jemand um die Pferde kümmern kann.«
»Auf diese Weise werden sie auch nicht die Burg auseinandernehmen, um nach Bastilla zu suchen«, stellte Oreg anerkennend fest. Er streckte Penrod die Hand hin. »Ich bin Oreg, ein Vetter von Ward. Er hat mir erlaubt, mich hier zu verstecken, während ich mich entschieden habe, was ich mit mir anfangen soll. Nun sieht es so aus, als käme ich mit Euch.«
Mit einiger Bewunderung für Oregs Gewandtheit stellte ich ihm Penrod vor, und dann machte ich Bastilla mit Axiel und Penrod bekannt. All das musste notwendigerweise kurz gehalten werden.
»Wir sollten uns beeilen«, sagte Axiel. »Stala glaubt, sie kann uns ein wenig Zeit verschaffen, aber wir müssen jetzt aufbrechen.«
Also wandten wir uns den Pferden zu. Ich bemerkte, dass Blümchen eins davon war. Er schnaubte mich an und stieß die Nase gegen meine Brust.
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