Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
überall«, sagte er. Sein Körper entspannte sich, und sein Blick schweifte in die Ferne. »Man hat deine Flucht entdeckt. Garranon lässt im Stall die Pferde satteln.«
    »Danke.«
    Tyrfannig war, selbst wenn man ein Pferd sehr hart ritt, vier Stunden von Hurog entfernt. Wir hatten beinahe fünf gebraucht. Ich wollte, dass wir Tyrfannig mindestens eine Stunde verlassen hatten, wenn Garranon dort eintraf.
    »Penrod«, rief ich. »Du und Axiel, ihr solltet alles an Ausrüstung kaufen, was uns noch fehlt. Ich nehme ein Zimmer in einem Gasthaus, damit Bastilla sich ausruhen kann, und lasse Oreg und Ciarra zu ihrem Schutz zurück, und dann kümmere ich mich selbst um ein paar Dinge.«
    »In Ordnung«, sagte er. »Ich werde es Axiel sagen.«
    Als Penrod davongeritten war, fragte Oreg: »Kann ich mit dir kommen?«
    Ich wollte keine Gesellschaft, aber etwas in seiner Stimme ließ mich fragen, was los war, statt es ihm einfach zu verweigern.
    »Ich kann mich nicht weit von dir entfernen, wenn ich von Hurog weg bin.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es ist unangenehm«, sagte er mit einem kleinen, entschuldigenden Lächeln. »Nicht so sehr für dich.«
    »Wie weit ist zu weit?«, fragte ich. »Ich werde mich nicht weiter als eine Meile vom Gasthaus entfernen. Ist das nahe genug?«
    Er starrte einen Augenblick die Ohren seines Pferds an, dann sagte er mit deutlichem Widerstreben: »Das sollte in Ordnung sein.«

    Da Neurod der nächstgrößere Hafen an der Küste war, gab es mehrere Schiffe, die dorthin fuhren. Eins zu finden, das ablegte, bevor die Verfolger aus Hurog Tyrfannig erreichten, war schon schwieriger.
    Schließlich hörte ich, dass die Kormoran mit der Morgenflut auslaufen würde, und ich musste mich beeilen, um den Schreiber des Schiffs zu finden, bevor er die offizielle Passagierliste im Hafenbüro ein-reichte.
    Ich zahlte für unsere Überfahrt, und er warnte mich, dass der Kapitän nicht auf Passagiere warten würde, die zu spät kämen. Ich versicherte ihm, das sollte kein Problem sein; wenn wir das Schiff ver-passten, würden wir eben das nächste nehmen. Der Schreiber hielt mich für einen reichen Dummkopf, was mich nicht störte. Ward von Hurogs Name und pro Passagier sechs Silberstücke wurden auf der Liste festgehalten, wo Garranon sie finden würde.
    Von den Docks aus ging ich zur Südseite der Stadt. Die Straßen waren hier ein wenig ungepflegter, die Häuser kleiner. Ich kam an drei Schänken, sieben Krämern und einer Schmiede vorbei, bevor ich kurz einen Küferladen betrat. Dann kehrte ich zu einer ärmlichen kleinen Schänke zurück, die nach dem Gehörnten benannt war. Der Name stellte entweder eine Blasphemie dar (der gehörnte Gott war eine viel geschmähte Gestalt aus alten Zeiten) oder ein Wagnis (ein Gehörnter konnte auch einer sein, dessen Frau mit anderen Männern schlief). Wie auch immer, der Name würde den Seeleuten sicherlich gefallen.
    Wie um diese Tageszeit zu erwarten, befand sich niemand im Schankraum bis auf einen abgerissenen Bänkelsänger, der sich zu sehr auf das Lied konzentrierte, das er auf seiner alten Harfe spielte, um auf mich zu achten. Ich fand einen sauberen Krug auf dem Regal direkt hinter der Küchentür und nahm mir ein Bier aus dem offenen Fass.
    Dann setzte ich mich hin und lauschte der Musik.
    Der Harfner war besser, als ich erwartet hätte, denn er war noch jung, aber er hätte gut daran getan, seine alte Harfe gegen ein besseres Instrument einzutauschen.
    »Der Wirt wird erwarten, dass du für dieses Bier bezahlst«, sagte er schließlich und strich sich das hellblonde Haar aus den Augen.
    »Ich habe ein paar Kupferstücke«, erwiderte ich.
    »Ich habe gehört, der Hurogmeten sei tot.« Er spielte ein paar traurige Akkorde und beobachtete mich dabei.
    Ich nickte und trank einen Schluck. »Ich glaube nicht, dass du zu seinem Grab pilgern solltest.«
    Er schwieg.
    Schließlich setzte ich den leeren Krug ab. »Ich hatte angenommen, dass du beim Küfer arbeitest, Tosten, und nicht hier für betrunkene Seeleute spielst.«
    Mein Bruder reckte trotzig das Kinn vor. »Ich bin nicht für die Arbeit mit Holz geeignet. Aber ich kann Harfe spielen. Es mag keine echte Arbeit sein …«
    Ich unterbrach ihn. »Du kannst es gut genug. Ver-wechsle mich nicht mit Vater. Ein guter Musiker wird wahrscheinlich besser bezahlt als ein Küferlehr-ling.« Er wandte den Blick ab, also nahm ich an, dass ich mich geirrt hatte. Ich räusperte mich. »Dass ich dich beim Küfer gelassen habe,

Weitere Kostenlose Bücher