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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sklaven, aber keine gewöhnlichen. Zum ersten Mal glaubte ich, was sie von sich gab. »Wie hat er Euch dort herausgeholt?«, fragte ich. Die Cholyten wurden gut verteidigt.
    Ich konnte das bittere Lächeln in ihrer Stimme hören. »Mein Leben wurde teuer erkauft. Die Cholynn brauchte offenbar Geld, um sich mehr Macht beim Hochkönig zu verschaffen.«
    »Sie hat Euch ihm verkauft.«
    Bastilla nickte.
    »Ihr solltet wissen, dass Ihr jederzeit gehen könnt.
    Wir sind so weit von Avinhelle entfernt, wie es innerhalb der Fünf Königreiche möglich ist, aber ich kann Euch eine Eskorte nach Hause bezahlen.« Und danach nicht viel mehr, wenn der Rest von uns es bis nach Oranstein schaffen wollte. Sie schüttelte den Kopf. »Meine Familie hat mich an die Cholynn verkauft. Sie wären verpflichtet, mich zurückzuschi-cken, und die Cholynn würde mich einfach wieder dem Mann aushändigen, an den sie mich verkaufte.
    Ich habe kein anderes Ziel. Wenn Ihr mich mitnehmt, werde ich mich nützlich machen.« Sie senkte den Kopf und ließ sich wieder gegen den Baum sinken.
    »Woher wusstet Ihr von Hurog?«, fragte Oreg plötzlich. »Hurog ist sehr lange keine Zuflucht für geflohene Sklaven mehr gewesen. Wenn Ihr vor ein paar Monaten eingetroffen wäret, hätte der Vater meines Herrn Euch Eurem Besitzer sofort zurückerstattet.«
    Sie lachte freudlos. »Ciernack hat einen Sklaven, dessen Aufgabe darin besteht, das Feuer im Raum am Brennen zu halten, wenn die Männer trinken. Er erzählte mir, dass einmal ein großer Herr vorbeikam und Geschichten über eine legendäre Festung erzählte, die man Hurog nannte. Der Junge muss sehr gut zugehört haben, denn er kannte drei oder vier Geschichten auswendig.«
    Ich lachte und kam mir noch dümmer vor. »Nein, er hat sie wahrscheinlich einfach viel zu oft mit anhören müssen. Als ich das letzte Mal bei Hofe war, bin ich mehrmals in Ciernacks Haus gewesen und habe diese Geschichten jedem, der das Unglück hatte, sich in der Nähe zu befinden, wieder und wieder erzählt.« Ich hatte versucht, einem Freund aus Ciernacks Fängen zu helfen. Und versagt.
    Es waren also meine Geschichten gewesen, die Bastilla nach Hurog geführt hatten. Selbst diese kleine Einzelheit meines Untergangs hatte ich selbst bewirkt.
    Ich rieb mir das Gesicht. »Seid Ihr sicher, dass Ihr bei uns bleiben wollt? Es könnte gut sein, dass Ihr Euch bald inmitten eines Kriegs in Oranstein befindet.«
    »Besser bei Euch, Herr, als mich auf der Straße verkaufen zu müssen.«
    »Also gut«, sagte ich mit lässiger Fröhlichkeit, »dann werdet Ihr eben bei einer Söldnertruppe an-heuern müssen.« Ich beugte mich näher zu ihr und sagte leise: »Denn Ihr wisst, dass ein Söldnerführer gut daran tut, einen Zauberer zu haben, um die Magie, die gegen ihn gesandt wird, abzuwenden.«
    Sie schwieg einen Augenblick, dann sagte sie:
    »Wie macht Ihr das? Einen Augenblick seid Ihr ein dummer Tölpel, im nächsten ein hoher Herr, und einen Augenblick später ein … ein …«
    »Taveln Kirrete, zu Euren Diensten.« Ich verbeugte mich mit großer Geste, aber reichlich ungeschickt.
    Oreg lachte leise. »Den hatte ich ganz vergessen.
    Er war ein Söldner, der vor ein paar Jahren nach Hurog kam, um mit der Blauen Garde zu kämpfen«, erklärte er Bastilla. »Er hatte eine sehr hohe Meinung von sich, und er verließ uns einen Tag nachdem Stala, Wards Tante, den Boden mit seinem Gesicht aufgewischt hatte. Er konnte den Gedanken, dass eine Frau ihn geschlagen hatte, nicht ertragen. Ward spielt ihn besser, als er es selbst könnte.«
    Ich verbeugte mich leicht, um das Kompliment entgegenzunehmen. Selbst Oreg kannte nicht die ganze Wahrheit. Jeder, den ich darstellte, der adlige Herr eingeschlossen, war eine Rolle. Der Adlige stammte aus Geschichten über Seleg und aus Selegs Tagebüchern, die in der Bibliothek versteckt waren.
    Ich war seit meinem zwölften Lebensjahr keine wirkliche Person mehr gewesen.
    »Ein jüngerer Sohn«, sagte ich laut. »Taveln kann ich nicht sein, den kennen zu viele.«
    »Wie meint Ihr das, ein jüngerer Sohn?«, fragte Bastilla.
    »Ich kann auch nicht Ward von Hurog sein; ihn würde man wahrscheinlich gleich nach Estian schicken. Jeder weiß, dass er ein Idiot ist, der eingesperrt gehört. Ich denke, ich werde ein jüngerer Sohn sein, der in Ungnade gefallen ist und versucht, sich seinen guten Namen zurückzugewinnen. Als ich floh, habe ich Pferde und Geld von zu Hause mitgenommen, zusammen mit meinem treuen Diener …

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