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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Westen. Nachdem Oreg und Penrod sich neben Ciarra und Tosten niedergelegt hatten, setzten Bastilla und ich uns auf einen Stein auf dieser Erhebung, der groß genug für uns beide war.
    »Ihr seid aus dem Dorf zurückgekommen, als hätte es Euch ein neues Ziel gegeben.« Sie verlagerte unbehaglich das Gewicht auf der harten Oberfläche.
    »Den Feind zu kennen und die Verbündeten zu verstehen, ist laut meiner Tante der beste Weg, einen Krieg zu gewinnen.« Ich grinste schief. »Nicht, dass wir eine Aussicht hätten, einen Krieg gegen die Vorsag zu gewinnen, aber ich habe eine Ahnung, was sie vielleicht wollen.«
    Sie lachte, nahm ein wenig Brot und Käse aus einem kleinen Päckchen, das sie mitgebracht hatte, und reichte es mir. »Esst. Axiel hat es mir für Euch gegeben. Er sagte, wenn es heute Nacht nicht gegessen wird, verdirbt es, und Ihr habt immer weniger zu Euch genommen, seit unsere Vorräte schwinden. Ihr habt wieder angefangen abzunehmen.«
    Ich knabberte mit aller Begeisterung an dem alten Brot, die es verdiente. Wie konnte etwas gleichzeitig trocken und schimmlig sein?
    »Ihr glaubt also, die Vorsag suchen nach Artefakten?« Sie lachte über meine Miene. »Ihr habt mich gefragt, ob ein Magier Magie aus Artefakten ernten könne.«
    Ich legte das Essen ohne großes Bedauern beiseite.
    »Ich hoffe, dass Haverness’ Leute es mir sicher sagen können.«
    »Es wird gut tun, nicht länger durch Sümpfe zu stapfen«, sagte sie. »Ich kämpfe lieber.«
    Ich lachte leise. »Ich ebenfalls.« Das war mein Vater in mir.
    Sie berührte meinen Mundwinkel mit der Fingerspitze. Sie hatte nicht mit mir getändelt, also war ich auf diese Berührung nicht vorbereitet.
    »Ich erwarte immer wieder, dass Ihr dumm seid.«
    Sie folgte einer Linie von meinem Mund bis zum Augenwinkel.
    Mein Atem wurde schwerer, obwohl ich mich anstrengte, gleichmäßig zu atmen.
    »Das liegt an den Augen. Es ist schwer, mit solchen Kuhaugen intelligent auszusehen. Und ich rede zu langsam«, sagte ich.
    Die federleichte Berührung ihrer Finger an meinem Gesicht bewirkte, dass mein Bauch sich zusammenzog. Es war nicht das erste Mal, dass sie mir ihre Bereitschaft zeigte, mit mir zu schlafen. Das war einer der Gründe, wieso ich normalerweise immer mit Ciarra oder einem der Männer Wache hielt. Penrod und Axiel konnten sich vielleicht mit einer Frau vereinigen, von der sie nichts weiter wollten, aber das hatte ich nie gelernt.
    »Ich hätte gedacht, es würde mich ungeduldig machen, Euch zuzuhören«, flüsterte sie, »aber Eure Stimme ist wie eine Samttrommel. Ich fühle mich immer so sicher bei Euch.« Sie hielt meinen Kopf mit beiden Händen, während sie sich auf den Knien niederließ, um mich zu küssen.
    Sie begehrte mich um meines Körpers willen. Das hatten sogar Frauen getan, die davon ausgingen, dass dieser Körper einem Idioten gehörte - vielleicht gerade, weil sie glaubten, dass er einem Idioten gehörte. Aber sie mochte mich auch. Das würde es zu mehr als Sex machen: ein Geschenk unter Freunden.
    Oder zumindest mochte sie den Mann, für den sie mich hielt: stark, fähig, ehrenhaft, klug.
    Die Echos des Gesprächs, das ich zuvor mit Oreg geführt hatte, bewahrten mich davor, Opfer ihres Banns zu werden. Während ich den süßen Weinge-schmack ihres Mundes genoss, rang ich um die Kraft, noch ein paar Stunden länger so tun zu können als ob. Gegen meinen Vater zu überleben hatte mich unter anderem gelehrt, dass die Hälfte einer erfolg-reichen Täuschung im Kopf von anderen stattfand.
    Mein Vater war davon überzeugt gewesen, dass ich dumm war, also hatte er alle Anzeichen dafür ignoriert, dass ich etwas anderes sein könnte. Bastilla hielt mich für einen Helden; diese Rolle hätte einfach sein sollen, aber sie war es nicht. Widerstrebend löste ich mich von ihr.
    »Ward?«
    Schwer atmend drückte ich meine Stirn an ihre und versuchte, einen Grund für meine Zurückhaltung zu finden, der weder sie noch mich kränkte. Dass ich eher Entspannung für sie darstellte als echte Beute, machte es ein wenig einfacher. Die Leute aus Avinhelle waren freier mit solchen Dingen als wir in Shavig.
    »Das können wir nicht tun, Bastilla. Wir sind auf Wache. Wenn wir jetzt weitermachen, werde ich bald nicht einmal mehr bemerken, ob hundert vorsagische Banditen diesen Weg entlanggaloppieren.« Es half, dass die Ausrede der Wahrheit entsprach.
    Sie lachte leise und gestattete mir, die Stimmung zu brechen. »Hundert, wie?«
    Bedauernd knabberte ich

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