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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Scheiterhaufen selbst gebaut?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Die Vorsag. Oreg, Bastilla«, sagte ich, als sich die anderen um uns sammelten. »Der Drachenstein ist weg. Axiel sagt, er sei so groß wie Blümchen gewesen, aber ich konnte keine Spuren finden, dass jemand ihn weggeschleppt hat.
    Die Dorfleute wurden aufgehängt und ausgeblutet, und man hat ihre Leichen mit geheimnisvollen Runen bedeckt.« Ich hätte warten sollen, bevor ich den Scheiterhaufen anzündete, aber ich hatte mich von meinen Gefühlen leiten lassen, nicht von meinem Denken.
    Oreg legte den Kopf schief, starrte den Scheiterhaufen mit versunkenem Blick an, und ein seltsames Halblächeln umspielte seine Mundwinkel. »Ich rieche Drachen«, sagte er.
    »Axiel glaubt, dass Blutmagie angewandt wurde.«
    »Auf Blutmagie liegt ein Makel«, erwiderte Bastilla. »Und davon kann ich hier nichts wahrnehmen.«
    Mir war nicht danach, die Sache mit Siphern zu erklären. Müdigkeit nach der Magie und das Wissen, dass die Leere in meinem Geist, die Hurog hinterlassen hatte, dauerhaft sein sollte, bewirkte den Wunsch nach Schlichtheit. »Könnte ein Magier oder eine Gruppe von Magiern die Magie aus einem Gegenstand nehmen und sie für sich selbst nutzen?«
    »Ja«, sagte Oreg im gleichen Augenblick, als Bastilla verneinte.
    Ich zog die Brauen hoch, und Bastilla zuckte schließlich die Achseln. »Ich nehme an, es ist möglich. Theoretisch. Aber der Stein würde immer noch da sein - nur ohne die Magie.«
    »Nicht dieser Stein«, widersprach Oreg, immer noch in diesem seltsam versunkenen Zustand. »Ich rieche Drachen.«
    »Hätten sie den Stein verwandeln können?«, fragte Penrod.
    »Dieser Stein fühlte sich nach Drachenmagie an«, sagte Axiel. »Könnte etwas einen Drachen in einen Stein verwandelt haben, und dann haben die Vorsag ihn freigelassen?«
    Ein Schauder lief mir über den Rücken, und im gleichen Augenblick schien der Nieselregen sich in einen Platzregen zu verwandeln.
    »Kariarn hat einen Drachen?«, fragte Tosten.
    »Jemand hat einen Drachen«, sagte Oreg gleichgültig.
    Ein Teil von mir wiederholte immer wieder begeistert: Ich wusste, dass es immer noch Drachen gibt. Ich wusste es, ich wusste es, während der Rest versuchte darüber nachzudenken, was Kariarn tun würde, wenn er einen Drachen besäße.
    »Wohin gehen wir jetzt?«, fragte Bastilla.
    Gute Frage. Ich schob den Gedanken an einen Drachen einen Augenblick beiseite. Danach war die Frage ziemlich einfach. Ich brauchte nur noch ein paar weitere Informationen, um meine Theorie über die Angriffe der Vorsag zu überprüfen, und ich wusste, wo ich sie erhalten würde.
    »Axiel«, fragte ich, »weißt du, wie man von hier nach Callis kommt?«
    »Callis? Ja, das glaube ich schon. Warum Callis?«
    »Weil ich Informationen brauche. Und wenn überhaupt jemand weiß, was hier los ist, dann der alte Fuchs Haverness. So viel ich weiß, herrscht er immer noch in Callis.« Haverness’ Leute würden wissen, ob die anderen Dörfer, die die Vorsag überfallen hatten, über machtvollere Artefakte verfügten als jene, die verschont geblieben waren. Sie würden wissen, wo sich weitere wahrscheinliche Ziele befanden. Mein Vater hatte gesagt, dass Haverness mehr darüber wusste, was das Heer des Königs tat, als der König selbst, auch wenn er bei Hofe immer so tat, als könne er kein Wässerchen trüben.

    Der strömende Regen ließ nach etwa einer Stunde ein wenig nach. Da wir keinen besseren Platz finden konnten, schlugen wir das Lager an einer relativ geschützten Stelle unter ein paar Bäumen auf. Das Feuer qualmte und spuckte, aber es genügte, um das Essen zuzubereiten. An diesem Abend war es meine Aufgabe zu kochen.
    Oreg war auf die Jagd gegangen und hatte zwei Kaninchen erbeutet. Ich hatte sie auf einen Spieß gesteckt und drehte sie über dem Feuer, als Ciarra sich neben mich setzte und einen der Spieße übernahm, mehr, weil sie vernünftiges Essen haben als weil sie mir helfen wollte.
    »Du gehst mir also nicht mehr aus dem Weg?«
    Sie grinste mich an und berührte mein Gesicht mit dem Finger.
    »Ich? Schlecht gelaunt?« Als sie die Brauen hochzog, sagte ich: »Es regnet die ganze Zeit, und wir reiten hier umher und haben den größten Teil des Sommers nicht viel erreichen können.«
    Sie schüttelte den Kopf und deutete zum Himmel, dann wieder auf mein Gesicht.
    »Ich weiß, dass es immer noch regnet«, sagte ich.
    »Aber ich weiß auch endlich, was wir tun müssen.«
    Das stimmte. Kariarn

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