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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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jetzt mir folgen.« Gewöhnlich würde man einem Mann in Haverness’ Position nicht seine Soldaten vorstellen, aber er hatte mir so gut wie befohlen, es zu tun.
    »Und meine Schwester Ciarra.« Sie lächelte jungenhaft zur Erwiderung seiner höfischen Verbeugung.
    »Du solltest knicksen; du hast wirklich keine Manieren.« Sie verdrehte die Augen, dann knickste sie rasch wie eine Zofe, und Haverness lachte leise.
    »Mein Bruder Tosten.«
    Haverness’ Blick fiel auf meinen Bruder. »Ich dachte, er sei tot.«
    »Wer hat das gesagt?«, fragte ich. Diesen Klatsch kannte ich noch nicht.
    »Ich glaube, Euer Vater.«
    »Ich freue mich, Euch kennenzulernen«, sagte Tosten und verbeugte sich. »Mein Vater muss sich geirrt haben.«
    »Bastilla aus Avinhelle«, fuhr ich mit der Vorstellung fort. »Magierin und Kriegerin.«
    Bastilla lächelte und sank in einen anmutigen Knicks, der sie trotz ihrer schimmligen Lederklei-dung damenhaft aussehen ließ.
    »Und unser zweiter Magier, Oreg, ein Verwandter, der mir sagte, es sei möglich, dass Kariarn die Magie aus den gestohlenen Artefakten ziehen wolle, um seine Macht zu vergrößern. Außerdem haben Kariarns Magier es geschafft, was immer sich in dem Steindrachen befand, in etwas Echtes zu verwandeln.
    Oreg glaubt, es handele sich um einen Drachen.«
    »Ward?« Die Stimme war vertraut, aber sie gehörte so wenig hierher, dass ich sie nicht zuordnen konnte, bis ich einen meiner Vettern auf uns zueilen sah. Normalerweise konnte ich sie voneinander unterscheiden, aber seltsamerweise sah dieser Mann wie keiner von beiden aus. Er hatte abgenommen und schien seit Wochen nicht geschlafen zu haben -
    und auch nicht gelächelt. »Tatsächlich«, sagte er und klang so erstaunt, wie ich mich fühlte. Was tat mein Vetter, welcher es auch sein mochte, hier? »Du bist es tatsächlich. Wo kommst du her?«
    Er trug keine bunten Tücher an den seltsamsten Stellen, aber es war sein gepflegtes Aussehen, das mir schließlich einen Hinweis gab. »Beckram? Was machst du hier?«
    Er schlug mir auf die Schulter und ignorierte meine Frage. »Vater wird froh sein zu wissen …« Er riss den Mund auf. »Tosten?«
    »Schön, dich wiederzusehen, Beckram«, antwortete er.
    »Ich überlasse Euch Eurer Begrüßung.« Haverness nickte uns zu. »Beckram, sorgt dafür, dass Eure Vettern und ihre Leute eine Unterkunft finden.«

11
    WARDWICK

    Ich war nicht vollkommen sicher, ob ich mich für einen Krieg verpflichtet hatte, um Oranstein vor den Vorsag zu schützen, oder für einen Krieg gegen den Hochkönig.
    Mir war beides recht.

    Die Blaue Garde lagerte auf einer Wiese an einer der Mauern. Ich stieß einen leisen Pfiff aus, als ich die Zelte zählte, unter denen sich auch Stalas unverwechselbare Unterkunft befand. Drei Männer von der Blauen Garde patrouillierten träge im Umkreis des Lagers. Die anderen waren, wie ich meine Tante kannte, wahrscheinlich mit Übungskämpfen beschäftigt.
    »Was machst du hier mit Stala und der Hälfte der Blauen Garde, Beckram?« Es war Tosten, der meine Frage stellte, was klug schien, wenn man bedachte, wie Beckram mir gegenüber empfand. »Hat der König nun doch beschlossen, Oranstein zu verteidigen?«
    Beckram schnaubte. »Der König hat einen Fehler gemacht und ist in die Falle seines Halbbruders gegangen.«
    »Alizon?«, fragte ich.
    »Genau. Das Ergebnis war, dass Haverness die Erlaubnis erhielt, hundert Männer zu bringen, um die Probleme hier in Oranstein zu beseitigen.«
    »Und er hat die Blaue Garde gewählt?«, fragte ich zweifelnd.
    Beckram blieb auf seinem Weg zu den Zelten stehen. »Nein, das ist eine andere Geschichte. Ward, was ist dir zugestoßen?«
    Er klang besorgt. Ich kämpfte gegen den Impuls an, meine Kratzer und blauen Flecken aufzuzählen; eine alte Gewohnheit.
    »Mein Vater ist gestorben«, sagte ich. »Das hat meine Aussichten zu überleben gewaltig verbessert, ebenso wie meine Intelligenz.«
    Er lächelte träge - nicht sein übliches strahlendes Lächeln -, und ich fragte mich einen Augenblick, ob ich nicht doch Erdrick vor mir hatte. Sie tauschten manchmal die Plätze, und dann war es trotz ihrer so unterschiedlichen Persönlichkeiten schwierig, sie auseinanderzuhalten.
    »Erdrick hatte recht«, sagte er. »Er sagte mir einmal, er glaube, dass du nicht so dumm wärest, wie alle denken.«
    »Dumm genug, um Hurog zu verlieren«, erwiderte ich.
    Er zuckte die Achseln und ging weiter auf das auffällige blaue Zelt zu. »Habt ihr eine

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