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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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verfügte über einen Drachen und vielleicht über mehr Magie, als die Welt in einem ganzen Zeitalter gesehen hatte. Ein ganzes Dorf war niedergemetzelt worden. Hurog war für mich verloren, aber ich fühlte mich besser, weil ich wusste, was ich tun sollte. »Du drehst das Kaninchen zu schnell.«
    Sie lehnte sich gegen meine Schulter, verlangsamte das Drehen aber nicht. Ihr Kaninchen war durch-gebraten, meins war in der Mitte zu rosa. Nicht, dass das bei dem Hunger, den wir hatten, etwas ausgemacht hätte.
    Nach dem Abendessen gingen wir alle Holz suchen, außer Ciarra, die bei den Pferden blieb, bewaffnet mit einem Horn, um uns im Notfall zurückrufen zu können. Für gewöhnlich ging beim Holzsu-chen jeder seinen eigenen Weg, aber diesmal blieb Oreg an meiner Seite. Er schwieg eine Weile, aber ich sah an seiner ganzen Haltung, dass er nur abwar-tete.
    »Du hast also beschlossen, wieder ein Held zu sein«, sagte er schließlich. Ich wusste nicht genau, ob er das sarkastisch meinte oder nicht.
    »Oranstein braucht einen Helden«, erwiderte ich und trat einen Stein ein wenig heftiger als notwendig aus dem Weg.
    »Wirst du den Drachen befreien?«
    »Oreg, ihr Götter, wir sind zu siebt! Was glaubst du denn, was wir ausrichten können?« Und das, dachte ich, war das Problem mit meinem Plan, den Oransteinern zu helfen. Ich war kein legendärer Krieger wie mein Vater, ich war nicht Seleg, ich hatte kein Heer. Es war wie in der Geschichte mit der Fliege, die einem Pferd den Krieg erklärte - das Pferd bemerkte sie nicht einmal.
    »Er darf ihn nicht behalten«, sagte er plötzlich hitzig. »Es gab keine Flammenspuren, der Drache hat nicht gekämpft. Sie müssen ihn mit einem Bann belegt haben.«
    Ein Bann? Ich konnte mir kaum vorstellen, welche Macht es brauchen würde, um einen Drachen zu beherrschen. »Könntest du einen Bann brechen, der stark genug ist, um einen Drachen zu halten?«
    Sein Schweigen war genug Antwort. Schließlich sagte er: »Was wirst du tun?«
    »Ich gehe nach Callis. Von dort aus schicke ich eine Botschaft an den König, an meinen Onkel und an Haverness, damit etwas unternommen wird, um Kariarn aufzuhalten - falls er jetzt noch aufgehalten werden kann.«
    »Sie werden versuchen ihn umzubringen, Ward«, sagte Oreg leise. Er meinte den Drachen. »Sie können nicht zulassen, dass Kariarn einen Drachen einsetzt.«
    »Dann sag mir, was sie sonst tun sollen«, erwiderte ich, aber ich wusste, dass er recht hatte.
    Wir gingen ein paar Schritte weiter, und Oreg sah mich nicht an.
    »Seleg brauchte kein Heer, um einen Drachen zu töten.«
    Ich blieb abrupt stehen. »Wie meinst du das?«
    »Wenn ein anderer Hurogmeten einen Drachen töten konnte, warum dann nicht auch du?«
    Ich bemerkte den Sarkasmus kaum, als ein kalter Knoten sich in meinem Magen bildete. »Es war Seleg, der den Drachen angekettet hat?« Mein Held hatte den Drachen in der Höhle getötet?
    Schütze die, die schwächer sind als du, hatte er geschrieben. Sei gütig, wenn du die Gelegenheit dazu hast. Ideen, die niemand im Haus meines Vaters laut ausgesprochen hätte, aus Angst, ausgelacht zu werden. Seleg hatte die Ideale aufgestellt, denen ich zu folgen versuchte. Aber es war unmöglich, Oreg nicht zu glauben.
    »Und er hat sie getötet, um dadurch genügend Macht zu erlangen und die Erobererflotte zu besiegen. Er hatte Angst. Er wollte Hurog nicht verlieren.« Etwas stimmte nicht mit Oregs Stimme, aber ich achtete nicht darauf.
    Sogar das Atmen tat weh. Wenn Seleg den Drachen getötet hatte, dann war er es auch gewesen, der Oreg geschlagen hatte, weil er sich widersetzt hatte.
    Ich hatte es selbst in der großen Halle gesehen, an dem Tag, als Garranon nach Hurog gekommen war.
    Wie konnte ich mich von einem Mann verraten fühlen, der seit Jahrhunderten tot war?
    »Oreg …« Ich hielt inne, als ich seine Augen sah, die in einem unheimlichen lavendelfarbenen Licht glühten. Trotz des Rings an meinem Finger und des Größenunterschieds wich ich zurück.
    »Hat es dein Leben einfacher gemacht, den Drachen zu töten?«, flüsterte er mir zu. »Hast du ebenso wie ich jede Nacht ihre Schreie gehört?«
    »Oreg, ich habe keinen Drachen getötet.« Mir wurde kalt, und ich trat einen weiteren Schritt zurück.
    Sein Lachen klang wie der Herbstwind in einem Getreidefeld. »Ich habe dich gewarnt, was geschehen würde. Noch die Kindeskinder deiner Kinder werden für das zahlen, was du getan hast.«
    Oregs Anfälle waren kein Wahnsinn. Stala bezeichnete

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