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Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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mühsam hervor.
    „Ja“, antwortete er leise, und seine Augen wichen nicht von meinen. „Das glaube ich auch.“
    Unsere Rückfahrt den Fluss hinunter war so heiter und friedlich wie zuvor. Als unsere Wege sich trennten, dankte ich Herrn Wagner mit ernster Miene dafür, dass er diesen Ausflug mit mir gemacht hatte.
    „Ich werde heute Abend beim Pavillon sein“, sagte er, während er meine behandschuhte Hand küsste. „Würden Sie sich zu mir gesellen?“
    Ich gab ihm keine Antwort, sondern wandte mich ab und rannte, von Schuldgefühlen übermannt, nach Hause. Unser heutiges Gespräch hatte mir in Erinnerung gebracht, wie sehr ich Jonathan vermisste. Ich verspürte eine tiefe, schmerzliche Sehnsucht nach ihm. Eines Tages, ganz bald, hoffte ich, würde ich von ihm hören und zu ihm gehen. Doch wenn ich fortging, wenn ich Whitby verließ, würde ich Herrn Wagner niemals wiedersehen. Dieser Gedanke trieb mir die Tränen in die Augen. Oh! Was sollte ich nur mit diesen Unrechten Gefühlen anfangen, mit diesen Gefühlen für einen Mann, mit dem ich mich nicht einmal hätte treffen dürfen, den ich noch viel weniger mein eigen nennen durfte?
    Den Rest des Tages konnte ich an nichts anderes denken als an den Abend, der vor mir lag, und daran, dass Herr Wagner mich am Pavillon erwartete. Immer wieder spukte mir eine Zeile aus dem Bildnis des Dorian Gray durch den Kopf. ›Der einzige Weg, sich einer Versuchung zu entledigen, ist, ihr nachzugeben. Widerstehen Sie ihr, und Ihre Seele wird krank vor Sehnsucht nach den Dingen, die sie sich selbst verboten hat.‹ Während ich mit Lucy und ihrer Mutter dinierte, musste ich mich immer wieder ermahnen, die Lüge aufrechtzuerhalten, die ich ihnen aufgetischt hatte: dass ich den ganzen Tag auf dem Friedhof gesessen und gelesen und geschrieben hatte.
    Frau Westenra spürte offensichtlich meine Verzweiflung, ergriff über den Tisch hinweg meine Hand und drückte sie. Sie sagte: „Machen Sie sich keine Sorgen, meine Liebe. Sie werden ihn sicher schon bald wiedersehen.“
    „Wen?“, erwiderte ich und war einen Augenblick ganz verwirrt, weil ich dachte, sie hätte irgendwie von Herrn Wagner erfahren und von meinen Plänen, mich mit ihm zu treffen.
    „Nun, Jonathan natürlich.“
    „O ja, das hoffe ich“, antwortete ich schnell.
    Während der gesamten Mahlzeit spürte ich, dass Lucys Augen auf mir ruhten. Aber ich konnte mich nicht überwinden, sie meinerseits anzuschauen.
    Sobald Lucy eingeschlafen war, erhob ich mich und zog mein blaues Abendkleid an. Ich war mit meinen Gedanken so weit weg, dass ich beinahe vergessen hätte, die Tür zu unserem Zimmer zuzuschließen und den Schlüssel in meinem Handschuh zu verwahren.
    Ich eilte mit erwartungsvoll geröteten Wangen in die Nacht hinaus. Sobald ich den Pavillon betreten hatte, suchte ich eifrig in der Menge. Zunächst erblickte ich keine Spur von ihm, und mein Mut begann zu sinken. Doch dann erschien er wie durch einen Zauber plötzlich neben mir und bot mir stumm seinen Arm. Unsere Blicke trafen sich. Ich schritt auf die Tanzfläche und sank in seine Arme. Die Musik hob an, und wieder wurde ich in eine andere Welt fortgetragen.
    Stundenlang tanzten wir miteinander. Als wir später draußen spazierten und die Musik durch die Türen zu uns hinauswehte, zog mich Herr Wagner wieder in seine Arme, und wir setzten den Walzer unter den Sternen fort. Er wirbelte mit mir fort, an eine Stelle, wo uns die anderen Menschen auf der Terrasse nicht sehen konnten. Dann blieb er stehen und zog mich noch näher an sich, bis mein Körper seinen berührte und sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Während wir stumm und erhitzt dort standen und einander in den Armen hielten, begann mein Herz so laut zu pochen, dass ich mir sicher war, er müsste trotz mehrerer Schichten Kleidung spüren, wie es an seine Brust schlug.
    Sein Blick fiel auf meine Lippen, wanderte dann weiter hinunter zu meinem Hals. Plötzlich trat ein feuriges Blitzen in seine Augen, loderte ein Hunger darin auf, den es zu stillen galt. Mir verschwamm alles im Kopf. Der Atem stockte mir, denn ich verspürte ein ähnliches Begehren. Mehr als alles auf der Welt wünschte ich mir in jenem Augenblick, dass Herr Wagner mich küssen würde.
    Plötzlich bekamen seine Augen einen harten Glanz, als müsste er all seine Kraft zusammennehmen, um dieser Versuchung zu widerstehen. Dann schob er mich brüsk von sich.
    Genau in dieser Sekunde schrillte ein Lachen durch

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