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Draculas Darling

Draculas Darling

Titel: Draculas Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freude ebenso wenig zeigte wie Ärger.
    »Nett hast du’s hier!«
    »Hör auf, das kennst du doch.«
    »Ich weiß.«
    Pete Ritter musste sich eingestehen, dass Chapman kaum gealtert war. Im Gegensatz zu ihm. Er war älter geworden, aber Chapman’s Gesicht zeigte noch immer die glatte Haut. Da war nichts schlaffer geworden wie oft bei anderen Menschen. Er war jemand, der sich fit hielt. Einer, der immer wieder gegen die Jahre ankämpfte und auch den alten Ausdruck seiner Augen nicht verloren hatte.
    Noch immer schauten sie so kalt und erbarmungslos, als wollten sie einem Menschen bis auf den Grund der Seele blicken und ihn so sezieren. Er blickte einen Feind ebenso an wie einen Freund oder einen Verbündeten, und Pete Ritter schauderte unter dem Blick zusammen, wobei er hoffte, dass der andere nichts merkte.
    »Warte, Chapman, ich gehe vor. Möchtest du etwas trinken?«
    »Nein, nicht nötig, aber du kannst dich weiterhin an deinem Whisky laben.«
    »Ja, ich brauchte...«
    »Nein, keine Entschuldigung. Es ist alles klar. Du brauchst mir keine Rechenschaft abzugeben, Pete. Wir sind doch Kollegen.« Er lachte leise, und dieses Lachen verursachte bei Pete Ritter eine Gänsehaut.
    Der Besucher gab sich locker. Er wollte sich auch nicht setzen, und Ritter wagte nicht, ihm einen Platz anzubieten. Chapman ließ seine Jacke an. Die Hände hatte er in den Taschen seiner Hose vergraben, als er mit wiegenden Schritten auf das Fenster zuging, den Vorhang etwas zur Seite zog und einen Blick nach draußen warf.
    Ritter schluckte. Er wusste nicht, was er sagen sollte, und bekam auch seine Trockenheit nicht aus dem Mund. Chapman ließ sich Zeit. Er handelte wie jemand, der erfahren wollte, ob die Luft draußen auf der Straße auch rein war.
    Dann drehte er sich um. Er ließ den Vorhang los. Der Stoff fiel wieder in sich zusammen.
    »Schlechtes Gewissen, Pete?«, fragte er.
    Die Frage überraschte Ritter. Er schrak zusammen und schloss für einen Moment die Augen.
    »Nein – ähm – warum?«
    »Weil etwas nicht so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht habe, mein Freund.«
    »Was denn?«
    Chapman lächelte. Das gefiel Pete nicht, denn wenn einer wie Chapman diesen kleinen Gefühlsausbruch zeigte, steckte zumeist das Gegenteil dahinter.
    »Jordan hat Ärger bekommen.«
    Reiß dich zusammen! Reiß dich nur zusammen!, dachte Ritter und versuchte, sich unter Kontrolle zu halten. Er wusste nicht, ob es ihm möglich war, denn Chapman konnte einem Menschen bis in die Seele schauen. Trotzdem gelang es Pete, mit den Schultern zu zucken.
    »Ist das deine ganze Reaktion?«
    » Sorry , aber ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich kenne den Ärger des Vernichters nicht.«
    »Man ist ihm auf der Spur!«
    »Ach – wer?«
    Chapman hob die Schultern. »Namen sind wie Schall und Rauch. Wichtig sind die Personen. Da muss ich mich schon auf Jordan verlassen. Er hat gespürt, dass man ihm zwei Bluthunde auf die Fährte gesetzt hat. Du kannst dir vorstellen, dass ihm dies nicht gefallen hat.«
    »Ja, das kann ich.«
    »Gut. Wunderbar, dass du so einsichtig bist. Es stellte sich einfach nur die Frage, wie es möglich gewesen ist, dass die beiden Bluthunde seine Spur gefunden haben. Sie waren plötzlich da, und sie sind bestimmt nicht vom Himmel gefallen. Jemand muss ihnen etwas verraten haben, Pete.«
    Ritter wusste, dass sich Chapman nur sehr langsam dem eigentlichen Thema näherte. Er geriet wieder ins Schwitzen, aber der Schweiß rann diesmal seinen Rücken hinab.
    »Wer denn?« Pete ärgerte sich über die Frage, die ihm ziemlich dumm vorkam.
    »Tja, das ist die Frage, und sie ist nicht mal so schwer zu beantworten, denn ich bin es nicht gewesen.« Er lächelte wieder. »Jetzt rate mal, wer noch übrig bleibt?«
    Pete sagte nichts. Er konnte nicht reden, weil in seinem Hals plötzlich ein Kloß festsaß. Er schaute nur, aber er wusste auch nicht, wohin er blicken sollte.
    »Wir waren zu zweit, Pete.«
    »Ich weiß.«
    »Warum hast du das getan?«
    Ritter zuckte zusammen. Diese direkte Frage hatte er nicht erwartet. Er saß in der Falle. Chapman wusste alles oder hatte sich alles zusammengereimt.
    »Willst du nicht antworten?«
    Ritter wischte über seine Stirn. »Verdammt, ich weiß nicht, was du hören willst.«
    »Die Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist eigentlich alles.«
    Pete gab nichts zu. »Ich weiß wirklich nicht, was du von mir willst. Wir arbeiten schon lange zusammen. Es hat immer geklappt. Keiner von uns hat jemals

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