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Draculas Darling

Draculas Darling

Titel: Draculas Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie er konnte kein Mensch sein. Er hatte nicht mal gezuckt, was Amos Hurland schon verwunderte. Auch einer wie der Vernichter ging nicht gern freiwillig in den Tod. Oder hatte er sich geschützt? Vielleicht durch eine kugelsichere Weste, die er am Körper trug?
    Amos glaubte es nicht. Der schwarze Pullover war einfach zu dünn. Fast wie ein Hemd. Nein, eine Weste trug er nicht.
    »Ich denke, dass Sie sich Ihren Vorsatz noch mal überlegen sollten, Jordan.«
    »Nein. Sie werden sterben.«
    »Gut, dann belassen wir es dabei. Eine andere Frage. Wer hat Sie zu mir geschickt?«
    »Das ist nicht wichtig.«
    »War es der Chef?«
    »Ich bin gekommen!«
    »Das weiß ich.« Hurland zeigte jetzt ein scharfes Grinsen. »Du weißt, wer ich bin. Und du wirst auch wissen, welche Ausbildung ich hinter mir habe. Und ich schwöre dir, dass ich nichts, aber auch gar nichts verlernt habe. Ich wusste, dass mich die Vergangenheit irgendwann einholen würde, und deshalb habe ich geübt und mich fit gehalten. Wenn ich will, kann ich dir die Augen einzeln aus dem Kopf schießen, und ich werde es tun, wenn ich nicht die Antworten von dir bekomme, die ich haben will.«
    »Deshalb bin ich nicht hier.
    »Dann willst du sterben?«
    »Ich bin unsterblich.«
    Amos Hurland wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Er ärgerte sich, weil ihm das Blut in den Kopf stieg, und war gleichzeitig froh darüber, dass das Zimmer seiner Frau schallgedämpft war. Sie würde nichts hören.
    Hurland schoss.
    Der Knall war laut. Keiner der Männer zuckte zusammen. Nur Jordan wurde nach rechts gerissen, als die Kugel in seine Schulter einschlug. Er fluchte, schlenkerte seinen Arm, schüttelte den Kopf und richtete sich auf, weil er leicht eingeknickt war. Dann stand er wieder an der gleichen Stelle. Auf seinem glatten, nichtssagenden Gesicht zeigte sich plötzlich ein Lächeln.
    Amos Hurland hatte viel in seinem 40jährigen Leben durchgemacht. Viele böse Überraschungen verdauen müssen, doch was er hier geboten bekam, das war zu viel. Das wollte er nicht glauben. Dieser Mensch – falls es einer war – zeigte keine Reaktion. Er schrie nicht, er fluchte nicht, er schaute sich nicht mal die getroffene Stelle an. Er nahm diese Verletzung einfach hin.
    Noch etwas fiel Hurland auf. Aus der Wunde sickerte kein Blut. Okay, das musste nicht immer sein, doch hier floss überhaupt keine nasse Masse hervor.
    Das war nicht normal.
    »Du wirst es nicht schaffen, Hurland. Ich bin es gewohnt, meine Jobs durchzuführen. X 5 wird in den nächsten Minuten Vergangenheit sein. Ich habe noch nie versagt.«
    »Ich auch nicht!«, flüsterte Hurland.
    »Aber einmal ist es soweit.«
    »Nicht bei mir, Jordan!«
    »Doch, auch bei dir. Die alten Zeiten sind vorbei. Gewisse Menschen möchten sich nicht mehr daran erinnern, und ich sorge dafür, dass sie ruhig schlafen können, das ist alles. Ich kann dir versichern, dass du nicht der Einzige bist. Vielleicht ist dir das ein letzter Trost auf dem Weg ins Jenseits. Und denke daran, mein Freund. Ich bin wieder da. Ich hinterlasse wieder Spuren, und ich werde dafür sorgen, dass die Welt aufhorcht.«
    »Das glaube ich nicht, Jordan.«
    »Willst du es darauf ankommen lassen?«
    »Ja, noch immer!«
    »Gut«, sagte Hurland schmallippig. »Und du wirst mir auch nicht sagen wollen, wer dich geschickt hat?«
    »Nein, das werde ich nicht!«
    »Dann stirb!«
    Amos Hurland hatte die beiden Worte nicht laut gesprochen. Es klangen auch keine Emotionen nach. Seine Stimme war dabei normal geblieben. Nur die Reaktion war es nicht.
    Er feuerte zum zweiten Mal.
    Und diesmal traf er seinen Besucher mitten in die Brust und ein wenig nach links versetzt.
    Das Geschoss bohrte sich in den Körper hinein. Es war nicht die Schulter.
    Diesmal schaffte es der Killer nicht, den Schlag auszugleichen. Zu hart hatte er ihn erwischt und schleuderte ihn nach hinten. Er ruderte mit den Armen, bevor er zu Boden krachte und auf dem Rücken liegenblieb.
    Amos Hurland atmete tief aus. Geschafft. Er hatte Jordan geschafft, die Killer-Legende. Der Vernichter war selbst vernichtet worden, und das genau konnte er sich an die Fahne heften. Besser zu sein als der Vernichter. Wer hätte das gedacht? Damals, als er noch in der Szene aktiv war, wäre ihm dieser Gedanke nicht gekommen. Aber er hatte nichts verlernt und war stolz auf sich.
    Es gab natürlich das Problem mit dem Wegschaffen der Leiche. Dabei würde man ihm helfen. Er kannte noch genügend Leute aus seinem ersten Leben,

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