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Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritte wurde von diesem Geräusch begleitet.
    Es war ansonsten still, zu still für seinen Geschmack, denn auch der Verletzte meldete sich nicht. Und von dem Sanitäter hörte er ebenfalls nichts.
    Er unterdrückte den Wunsch, nach ihm zu rufen. Dann wäre aufgefallen, daß sich noch jemand in der Baracke befand, und dies wiederum wollte er unter allen Umständen vermeiden.
    Der eigentliche Krankenbereich lag am Ende des Flurs. Die übrigen Räume wurden als Lager für Waren benutzt, die nicht unbedingt in der Kälte liegen sollten.
    Wieder eine Tür.
    Und wieder das Gefühl, hinter ihr etwas Schreckliches präsentiert zu bekommen.
    Bisher war sein Traum glücklicherweise nicht wahr geworden, aber würde das auch so bleiben?
    Er konnte es nur hoffen.
    Seine Schritte waren kaum zu hören, da er die Kontrolle über sich zurückgewonnen hatte. Die Tür bestand aus hellbraunem Holz; ihre Klinke war aus Metall und schimmerte ebenfalls bräunlich.
    Mesrins Blick verdüsterte sich. Es war ihm anzusehen, wie stark er litt. Er bewegte den Mund, als würde er irgend etwas zwischen den Zähnen zerkauen, das sehr zäh war.
    Nichts war zu hören.
    Kein Atemzug, kein Schnarchen, nur der schwache Lichtschein einer Lampe mit Pergamentschirm dämmerte vor sich hin. Die Furcht floß als kalter Schauer über die Schultern und seinen Rücken hinweg. Die Augen in Mesrins Gesicht wirkten wie ein Punkt.
    Er wagte nicht, die Tür mit der Hand zu berühren. Die Klinge zitterte plötzlich.
    Er dachte an Flucht.
    Statt dessen tat er das Gegenteil, drückte den Fuß vor, kantete ihn auf die Hacke und berührte mit der Spitze die Tür, die sehr langsam und mit quietschenden Geräuschen nach innen schwang.
    Ein Zimmer, eine andere Welt?
    Ja, es war eine andere Welt.
    Eine Welt des Schreckens, der Gewalt, des Grauens, in der das Böse regierte.
    Der Fischer lag in seinem Bett. Oder das, was der Killer noch von ihm übriggelassen hatte.
    Mesrin konnte einfach nicht hinschauen. So etwas Schlimmes war ihm nie zuvor begegnet.
    Dann sah er die Lache und den Streifen, der sich von ihr gelöst hatte.
    Rechts von ihm bedeckte sie den Boden, und der Streifen floß in seine Richtung, als wollte er ihn auf diese schaurige Art und Weise begrüßen.
    Mit Zitterknien ging er einen Schritt vor, drehte den Kopf nach rechts und sah den zweiten Toten.
    Es war der Sanitäter.
    Er saß auf seinem Stuhl, der Hals war nur mehr eine einzige große Wunde. Dieser Mann konnte nicht mehr leben. Die Augen zeigten noch den Schrecken der letzten Sekunden seines Lebens.
    Und dann hörte er die Schritte!
    ***
    Ihm war, als hätte sich ein schwerer Sargdeckel über ihm geschlossen.
    Das Zimmer vor ihm war zu einer Todesfalle geworden. Ein Killer hatte blutige Arbeit geleistet. So etwas hatte er noch nie erlebt, das war ihm unbegreiflich.
    Die Schritte blieben.
    Sie waren hinter ihm, aber sie waren auch noch etwas entfernt, denn sie bewegten sich schleifend durch den Gang, obgleich der Unbekannte bei jedem Aufsetzen zuerst mit den Hacken den Boden berührte.
    War es der Mörder?
    Der große Schrecken hatte das Gedächtnis des Mannes völlig ausgeschaltet. Er würde nicht mehr logisch handeln können, selbst das Messer in seiner Hand erschien ihm lächerlich, und durch seine Nasenlöcher strömte der Geruch des Todes.
    Ja, den Tod konnte man riechen. Seine Großmutter hatte dies stets behauptet, und er hatte damals immer darüber gelacht, aber es stimmte tatsächlich. Wieso dachte er jetzt an seine Großmutter? Im Augenblick der höchsten Lebensgefahr.
    Die Schritte blieben, doch die Abstände, mit denen die Füße aufgesetzt wurden, hatten sich verlängert. Die Pausen der Stille wurden trotzdem von einem anderen Geräusch ausgefüllt.
    Es drang aus dem Raum vor ihm.
    War einer der Toten doch nicht tot? Hatte er sich bei diesem furchtbaren Anblick geirrt?
    Nein, das hatte leider alles seine Richtigkeit. Er hatte nur die dritte Person innerhalb des Zimmers nicht gesehen, weil diese sich versteckt gehalten hatte.
    Und zwar unter dem Bett.
    Nun kroch sie aus dem Versteck hervor und produzierte diese Schleifgeräusche.
    Mesrin glaubte, den Verstand zu verlieren, als er sah, wer da ankam und wer auch der Mörder gewesen sein mußte.
    Der Tote mit dem halb zerstörten Gesicht!
    Ihn auf diese Art und Weise unter dem Bett hervorkriechen zu sehen, war für Mesrin unbegreiflich. Der angeblich tote Fischer hielt keine Waffe zwischen seinen Händen, deshalb ging Mesrin davon aus, daß diese

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