Draculas Goldschatz - Gruselroman
fürchte, ich kann nicht verstehen, was du sagen willst. Du mußt dich etwas klarer ausdrücken.“
„Ah - ah - oh .. .“
Dracula zog die Brauen hoch. „Es ist klar, daß du die aristokratischen Umgangsformen nicht beherrschst, Conescu. Wenn man sich vorstellt, daß einer wie du die Kühnheit hatte, eine Blutsverwandtschaft mit mir vorzutäuschen. Das kann man nur als skandalös bezeichnen. Andererseits sollst du in einer Weise in den Genuß dieser Verwandtschaft mit mir kommen. Unser Blut soll sich vermischen, Conescu. Auf diese Weise wird deine Behauptung noch ihre Rechtfertigung finden. Sag mir, wie denkst du über die Idee?“
„Ah - ah...“
Die Augen Draculas verengten sich. „Ich bin deiner langweiligen Ausdrucksweise überdrüssig. Sie beleidigt meine Ohren, Conescu. Deine unvornehme Zunge und ihre abscheulich tierischen Geräusche können nicht länger toleriert werden. Ich wünsche, daß sie entfernt wird. Hast du mich verstanden, Conescu? Ich wünsche, daß du deine Zunge entfernst!“
Conescus Gesicht war blasser als das Mondlicht. Die Augen des anderen - sie waren jetzt hellrot, und in ihren Pupillen brannten kleine Flecken weißglühender Hitze.
„Was soll das heißen, Conescu? Du beeilst dich nicht, meinen Wunsch zu erfüllen? Warum solltest du zögern, dem Herrn dieses Schlosses mit einer so kleinen Handlung gefällig zu sein? Ist dies der Dank für die Gastfreundschaft, die ich dir gewährt habe - wenn auch unwissend? Ich bin über dein Zögern nicht erfreut.“
Und nun lachte der Vampir laut. „Hah, ich sehe das Problem. Du hast Schwierigkeiten mit dir selbst. Du möchtest mir gehorchen, aber du kannst nicht, ist es das? Du kannst deine Hände nicht bewegen. Aber ich glaube, da kann ich dir helfen. So. Jetzt kannst du tun, was ich von dir verlange.“
Es stimmte. Plötzlich kehrte das Gefühl in Conescus Arme zurück, und er fühlte Schmerzen von seinem rechten gebrochenen Handgelenk in sein Gehirn schießen. Sofort versuchte er zu fliehen, aber seine Bewegungsfreiheit war auf die Arme beschränkt - und ja, auf seinen Mund, den konnte er jetzt weiter öffnen. Vielleicht...
„N-nein!“ sagte er. Nun konnte er sprechen! Nun konnte er versuchen, mit diesem Ungeheuer zu verhandeln. Nun...
„Nun wirst du tun, was ich verlangt habe.“
„Nein, bitte - ich...“
Aber er tat, was der Vampir ihm befohlen hatte. Beide Hände, selbst seine schrecklich schmerzende Rechte, bewegten sich langsam aufwärts, die Finger nach innen geöffnet wie Krallen, und zuckten mit einer scheinbaren Ungeduld, als könnten sie nicht erwarten, ihren Auftrag auszuführen. Aber das durfte nicht sein, das war ganz ausgeschlossen! Sicherlich konnte er ihre Bewegung anhalten - waren es nicht seine eigenen Hände?
Sie waren es, aber auf andere, unnatürliche Weise waren sie es nicht. Als Conescus kräftige Armmuskeln sich bemühten, die Fortbewegung der Hände zu stoppen, traten seine Augen vor Anstrengung und Entsetzen aus den Höhlen. Dicke Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn, und Schweiß rann auch über seinen Rücken, ein kalter Schweiß, der ihn frösteln machte.
„B-bitte! Ich kann nicht...“
„Natürlich kannst du, Conescu. Glaubst du, ich würde etwas von dir verlangen, das du nicht tun kannst? Entferne deine Zunge!“
Wie auf ein Signal stießen Conescus Finger zu, tief in seinen offenen Mund hinein. Die Bewegung war schnell und energisch, genauso wie die Bewegung, die nun folgte: Conescus fest zupackende linke Faust stieß kräftig nach außen, das Ding, das sie gesucht hatte, fest in den einwärts gebogenen Fingern. Er nahm den rechten Arm zu Hilfe, und schon nach dem zweiten kräftigen Ruck kam das Ding ganz heraus, begleitet von einem gurgelnden Schrei und einem waagerecht herausschießenden Blutstrom, der seine Faust und den Steinboden bespritzte.
Conescu stierte ungläubig auf das Ergebnis seiner Tat, aber dann zwangen die Augen des Vampirs ihn wieder zur Aufmerksamkeit.
„Gut gemacht, Conescu. Und nun habe ich eine weitere Arbeit für dich, die du mit größter Sorgfalt und Schnelligkeit ausführen wirst. Ich wünsche, daß du die Explosivstoffe genau dort plazierst, wo du es geplant hast. Tue es schnell, dann kehre hierher zurück. Die Dorfbewohner, die den Hang heraufkommen, erwarten ihre Schau, und wir wollen sie nicht enttäuschen, nicht wahr?“
Es war, als hätte ein Lichtblitz aus den Augen des Vampirs den Blutfluß aus Conescus Mund zum Versiegen gebracht. Als er unter
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