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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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ein Stück von sich. » Nein, nicht jetzt und nicht hier. Du spielst mit dem Feuer, Kay. « Seine Stimme klang ernst, aber da war das Lächeln in seinen Augen, das sie schmelzen ließ.
    Â» Ich liebe das Feuer « , sagte sie und lachte ausgelassen. Sie hob die Arme und tanzte. Gormydas in sich zu spüren war wie starker Wein, wie Fieber, wie Hitze und Freude und Lachen und Tanz und Fliegen und Lachen und Lachen und…
    Der schmerzhaft feste Griff um ihren Arm brachte sie ein wenig zur Besinnung. Sie verzog das Gesicht und schimpfte über die grobe Behandlung, aber während sie Damian schalt, kitzelte schon wieder das Lachen in ihrer Kehle. Er schob sie unnachgiebig auf eins der leeren Nester zu und drückte sie dort auf eine leere Kiste. » Schhh « , machte er. » Atme ruhig, Kay. Lass deinen Geist zur Ruhe kommen. Du warst noch nie so tief mit einem Dracer verbunden wie jetzt, das bringt alles aus dem Lot. Atme! « Der scharfe Befehl ließ Kay nach Luft schnappen, dann kicherte sie. Sie hatte aufgehört zu atmen, aber wozu sollte sie das auch tun? Gormydas atmete doch für sie, sein Herz schlug, seine Adern transportierten Blut, sein Gehirn dachte Gedanken… sie sank langsam vornüber und drohte von der Kiste aufs Gesicht zu fallen, immer noch kichernd. Damian hielt sie aufrecht und schob sie gegen die Wand. » Atme! « Wieder der Befehl, dieses Mal gefolgt von einer nicht sehr zimperlichen Ohrfeige. » Kay! Hörst du mich? «
    Â» Ich… höre dich « , keuchte sie und rieb sich die Wange. » Du… hast mich… geschlagen, Harrynkar! « Sie gluckste, rang das Lachen hinunter und atmete tief ein und wieder aus. Das merkwürdige, krankhafte Hochgefühl schwand und machte einer stilleren, wärmenden Freude Platz.
    Â» Ich bin wieder klar « , sagte sie. » Danke « .
    Damian kniete vor ihr und die Sorge in seiner Miene wich einem erleichterten Ausdruck. » Sehr gut « , sagte er. » Ich wusste, dass du das schaffst. «
    Kay rieb sich über die Augen. » Was wäre geschehen, wenn ich das nicht getan hätte? «
    Er sah sie nicht an. » Ich hätte dich töten müssen « , erklärte er. » Du wärst eine zu große Gefahr für deine Umgebung geworden. «
    Â» Damian! « , rief sie schockiert. » Das kannst du doch nicht… « Dann sah sie das Funkeln in seinen Augen und versetzte ihm einen Schlag gegen die Schulter. » Du Mistkerl. Wie kannst du mich so aufziehen? «
    Er grinste und stand auf. Wie er dastand, das helle Haar über sein Gesicht fallend, die Hände tief in die Taschen seiner Jacke vergraben, mit einem unbeschwerten Lachen im Gesicht, wirkte er wie ein ganz normaler junger Mann ohne diese düsteren Schatten, die ihn sonst immerzu begleiteten.
    Kay stand auf, stellte fest, dass ihre Knie zitterten, und stützte sich an der Wand ab. Der Boden schwankte unter ihren Füßen.
    Â» Es wird nachlassen « , sagte Damian und griff nach ihrem Ellbogen. » Die ersten zwei, drei Male sind verwirrend. Ich möchte, dass du den Kontakt so lange hältst, wie du kannst. Schaffst du das? «
    Kay schluckte, weil ihr schwindelig wurde. Sie schloss die Augen und sank in einen tranceähnlichen Zustand, aus dem Damian sie wieder herausholte, indem er sie unsanft schüttelte. » He « , sagte er rau. » Nicht wegdriften. Sieh mich an! «
    Kay riss die Augen auf, blinzelte mehrmals, weil sich Bilder überlagerten, die ihre eigenen und Gormydas’ Augen ihr lieferten, und schluckte, weil ihr übel wurde. » Geht es? « , drängte Damian. » Sonst brich den Rapport ab, Kay. Wenn du Kopfschmerzen bekommst… « Seine Stimme wurde leiser, verklang, wurde wieder lauter. Kay hob die Hände an die Ohren und schluckte eine weitere Welle Übelkeit herunter.
    Dann konsolidierte sich die schwankende Realität, sie stand sicher auf ihren eigenen Beinen, sah in Damians Gesicht und hörte nur noch ihren eigenen Atem. » Alles in Ordnung « , sagte sie.
    Â» Kannst du es aushalten? « Er war so besorgt, das rührte sie. Kay wollte ihn nicht schon wieder umarmen, deshalb schlang sie die Arme um ihre Brust und nickte.
    Damian erwiderte das Nicken mit deutlicher Erleichterung und legte seinen Arm um ihre Schultern. » Gehen wir hinauf « , sagte er. » Ich möchte sehen, ob die Verbindung hält, wenn du dich von Gormydas entfernst.

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