Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf. » Er ist der einzige Mensch, dessen Stärke der der Dracyr ebenbürtig ist. Ich wage nicht, mich mit ihm zu vergleichen. «
    Kay schluckte einen bissigen Kommentar hinunter. Sie hasste es, wie sehr Damian seinen Vater vergötterte, obwohl dieser ihn behandelte wie einen Hund. Nein, schlechter als einen Hund. Sie erwiderte schweigend seine Umarmung und erlaubte sich einige Momente des Nichtdenkens. Seite an Seite dämmerten sie eine Weile dahin, bis der Schlaf sie schließlich fand und in Bande schlug.

Kapitel 25
    Es war inzwischen ein vertrautes Gefühl, neben Damian aufzuwachen, ins Morgenlicht zu blinzeln und seine Gegenwart wie den liebevollen Druck einer Hand an ihrer Seite zu spüren. Kay dehnte sich und warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Sie hatte geglaubt, er schliefe noch, weil er sonst doch immer gleich aufstand und das Zimmer verließ, wenn er aufwachte. Aber sie fand seinen Blick auf sich gerichtet, mit einem Ausdruck, der sie zutiefst aufwühlte.
    Â» Hallo, du « , sagte sie, um ihre Verwirrung zu verbergen. » Du bist noch bei mir. Wie schön. «
    Er beugte sich vor, immer noch diese Zärtlichkeit, diese Trauer in seinen Augen, und küsste sie sacht auf die Lippen. » Ich habe dich beim Schlafen beobachtet « , sagte er. » Du siehst so schön aus, wenn du schläfst. «
    Kay lächelte. » Du auch. « Sie strich mit den Fingerspitzen über seine Wange. » Wenn du schläfst, bist du ein kleiner Junge, gar nicht der große, dunkle, düstere junge Lord. «
    Er zog verlegen die Schultern hoch. Sein Haar lag wirr und hell in seiner Stirn, fiel über seinen Hals und kringelte sich auf der gebräunten Haut seiner Schultern. Er lag mit entblößtem Oberkörper neben ihr und das dünne Laken war ihm bis zur Taille gerutscht. Kay ließ ihre Finger von seinem Gesicht zu den feinen Narben auf seiner Brust wandern. Immer, wen sie die Spuren der Misshandlungen an seinem Körper und in seinem Gesicht sah, überkam sie eine solch heiße, hilflose Wut, dass sie hätte schreien und um sich schlagen mögen. Sie spürte, wie Gormydas sich in ihr regte und auf ihren Zorn antwortete.
    Â» Kay? « , fragte Damian beunruhigt. » Was ist? «
    Â» Ich hasse ihn « , sagte sie unterdrückt. » Ich hasse ihn so sehr. «
    Er fragte sie nicht, wen sie meinte, sondern zog sie nur schweigend an seine Brust und hielt sie fest, bis ihr Zorn abkühlte. » Du solltest die Verbindung lösen « , sagte er nach einer Weile. » Das Feuer in deinen Augen wird stärker, Kay. «
    Sie richtete sich auf und rieb sich fest übers Gesicht. » Mir geht es gut. Ich möchte sehen, wie lange ich es schaffen kann. «
    Â» Wie du meinst « , sagte er mit kaum verhohlener Skepsis. Er stand auf und reckte sich, bevor er nach seinem Hemd griff. Kay beobachtete ihn, und die Zärtlichkeit, die sie für ihn empfand, ließ sie ganz weich und wehmütig werden. » Ich liebe dich « , sagte sie und schlug im gleichen Atemzug die Hand vor den Mund. Was hatte sie nur geritten, das laut auszusprechen?
    Damian stand reglos da, das Hemd halb zugeknöpft. Sein Blick wurde hell und kalt, seine Miene starr und unzugänglich wie ein zugefrorener See.
    Â» Vergib mir « , sagte Kay. » Es war dumm von mir. Geh, Damian. Wir sehen uns gleich bei der Übung. « Sie verlieh ihrer Stimme einen beiläufigen, freundlichen Klang, der offensichtlich die gewünschte Wirkung erzeugte. Damians zusammengepresste Lippen entspannten sich.
    Kay lehnte sich nachdenklich an den Bettpfosten. Es war verrückt. Sie schliefen in einem Bett, sie tauschten Zärtlichkeiten und Küsse und erzählten sich Dinge, die niemand sonst von ihnen wusste. Aber dennoch ging er morgens aus ihrem Zimmer, ohne dass sie mehr als das getan hätten. Er bedrängte sie nicht, mit ihm zu schlafen, er machte keine Anstalten in diese Richtung– und das, obwohl Kay sich noch nicht einmal sicher war, ob sie ihm widerstehen, ihn abweisen würde. Wahrscheinlich nicht. Ganz bestimmt nicht. Sie runzelte die Stirn.
    Â» Damian « , sagte sie.
    Er zog den Stiefelschaft hoch und sah sie abwartend an.
    Â» Du… schläfst hier bei mir. Was denkst du dir dabei? «
    Seine Hände, die sich mit seiner Gürtelschnalle beschäftigten, bebten kurz, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. » Nichts « , erwiderte

Weitere Kostenlose Bücher