Dragon Kiss (epub)
Vater. Für all deine Hilfe heute.«
Sein Vater wedelte die Worte mit einer Klauenbewegung beiseite. »Du bist mein Sohn, Bercelak. Dank ist nicht nötig.«
»Na gut, dann sage ich es so: Ich verabscheue dich nicht mehr.«
Lachend hieb sein Vater seinem Sohn eine Klaue auf den Rücken. Jeder andere wäre mit gebrochenem Rückgrat vom Berg gepurzelt, doch Bercelak blieb aufrecht wie immer. Wenn auch nur, weil er nicht das spöttische Gelächter seines Vaters hören wollte, das ihm nach unten folgte. »Na, das ist ja mal eine gute Nachricht! Zumindest deine Mutter wird sehr glücklich sein.«
»Aber du …«
»Das interessiert mich nicht im Geringsten. Ich will nur, dass meine Kinder stark genug sind, um in diesen Zeiten zu überleben.« Der alte Drache grinste, und Bercelak sah Reihen um Reihen von Reißzähnen, die bei seiner Art immer weiterwuchsen, während sie älter wurden. »Und da du jetzt der Gemahl der Königin bist, würde ich sagen, ich habe meine Sache gut gemacht, oder etwa nicht?«
Bercelak nickte. »Aye. Das hast du.«
»Dann, mein starker Sohn … nimmst du dein tödliches Weib am besten in Besitz, oder du verlierst sie für immer.«
Mit diesen Worten stieg Ailean der Verruchte in die Lüfte und machte sich auf den Rückweg zu Bercelaks Mutter, Shalin – der Bändigerin von Ailean dem Verruchten.
Bercelak drehte sich um und ging zurück in den Thronsaal der Königin. Wenn er an anderen Drachen vorbeikam, grüßten sie ihn, doch keiner forderte ihn heraus. Stattdessen hielten sie den Blick abgewandt. Bis auf ein paar Frauen, die ihr Verlangen offen zeigten. Offensichtlich hatte die Tatsache, dass er Rhiannon noch nicht in Besitz genommen hatte, auch ihr Interesse geweckt.
Viele seiner Brüder und Schwestern warteten in der Halle auf ihn. Sie würden bleiben, bis Rhiannons Herrschaft gesichert war.
Die besten Kämpfer seiner Sippe, einschließlich Ghleanna, waren losgegangen, um Rhiannons Geschwistern die Stirn zu bieten. Sie würden nicht warten, bis diese herkamen.
»Alles in Ordnung?«, fragte er seine verbliebenen Geschwister.
Sie nickten alle, doch Addolgar deutete die vielen Stufen hinauf, die zu dem Raum führten, der jetzt Rhiannons Schlafgemach sein würde … sein Schlafgemach.
»Sie ist raufgegangen. Es ist einiges los, viele Diener sind unterwegs, seit sie raufgegangen ist.«
Bercelak nickte und blickte die lange Treppenflucht hinauf. Seltsam, er fühlte sich plötzlich ein bisschen … nun ja: nervös. Ein Feldherr, der dem Tod viele, viele Male begegnet war, ließ sich nervös machen von einem einzelnen weißen Drachen?
Andererseits … was, wenn sie ihre Meinung geändert hatte? Natürlich waren sie bereits ein Paar, aber sie konnte – theoretisch – mit den Ältesten verhandeln. Der Gedanke, dass sie ihre Meinung geändert haben könnte, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er durfte sie jetzt nicht verlieren.
Natürlich gab es nur einen Weg, herauszufinden, was sie dachte. Und das war die direkte Konfrontation mit ihr, so, wie es sein Vater ihn bei jeder Herausforderung gelehrt hatte.
»Machst du dir Sorgen, dass sie es sich anders überlegt haben könnte?«, wollte Addolgar wissen.
»Das ist kein unvernünftiger Gedanke.«
»Aye. Vielleicht. Aber das wirst du nie erfahren, bis du …«
»Ich weiß. Bis ich mich ihr stelle.«
»Das Schlimmste, was sie tun kann, Bruder, ist, dich in Asche zu verwandeln.«
Bercelak sah seinen Bruder an, doch der lächelte nur.
»Blödmann.«
Mit diesem letzten Wort machte sich Bercelak auf den Weg die Treppe hinauf zu seiner Zukunft.
12
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Bercelak betrat das Schlafgemach der Königin, nur um es leer vorzufinden. Vollkommen leer. Was ihm seltsam vorkam. Er hatte sich vorgestellt, Addiena besäße zumindest einen Schatz, um darauf zu liegen.
Er persönlich fand es eher unbequem, auf Gold und Juwelen zu liegen.
»Ah, Mylord … die Königin hat die Zimmer getauscht.«
Bercelak wandte sich nach dem Sprecher um, doch er sah niemanden.
»Hier unten, Mylord.«
Er senkte den Blick, und seine Augen weiteten sich überrascht. Das war kein Drache in Menschengestalt, sondern ein Mensch … in gewisser Weise. Eigentlich war es ein Zentaur. Ein weiblicher. Ziemlich hübsch – auch wenn sie nach Pferd roch. Was ihn ein klein wenig hungrig machte.
»Und du bist …?«
»Ich bin die Kammerfrau der Königin, Mylord.«
»Ich habe dich nie vorher gesehen.«
»Ich bleibe oft im Hintergrund … wie du dir vorstellen kannst,
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