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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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er. »Sag mir, Hexe. Wo ist sie?«
    Sie starrte ihn an. »Nimm deine Hände weg, oder ich sorge dafür, dass du keine mehr hast.« Brastias atmete tief durch und ließ sie los. »Sie ist am Leben und in Sicherheit. Aber sie muss sich noch erholen. Vor Ablauf von zwei Wochen wird sie nicht zurück sein.«
    Brastias stieß einen Seufzer überwältigender Erleichterung aus, während er sich schwer auf seinen Stuhl fallen ließ. »Den Göttern sei Dank. Ich dachte, wir hätten sie verloren.«
    »Das hattet ihr auch fast. Doch anscheinend lächeln die Götter auf sie herab.«
    »Kann ich sie sehen?«
    Die Frau sah ihn aufmerksam an. »Nein. Aber ich werde ihr ausrichten, was du ihr zu sagen hast.«
    »Gib mir einen Moment Zeit, ich muss etwas aufschreiben.« Er schnappte sich einen Federkiel und Papier und schrieb Annwyl einen kurzen, sachlichen Brief. Er faltete ihn, brachte sein Siegel an und reichte ihn der Hexe. »Überbringe ihr das und meine Liebe.«
    »Dann bist du also ihr Mann?«, fragte sie vorsichtig.
    Brastias lachte. Er hatte seinen Kopf gern sicher auf seinen Schultern sitzen. Wenn man Annwyls Mann wurde, setzte man das aufs Spiel.
    »Annwyl hat keinen Mann, weil kein Mann ihrer würdig ist. Das schließt mich mit ein. So ist sie zu der Schwester geworden, die ich vor vielen Jahren in Lorcans Kerkern verloren habe.«
    Die Frau nickte und ging zurück zum Eingang von Brastias’ Zelt. Bevor sie ging, hielt sie inne. »Sie bittet euch«, sprach die Hexe leise, ohne sich umzudrehen, »die Hoffnung nicht aufzugeben.«
    »Solange sie lebt, werden wir das nicht tun.«
    Dann war sie fort. Brastias schloss erleichtert die Augen. Annwyl war nicht tot. Seine Hoffnung kehrte zurück.
     
    Morfyd landete weich auf dem Gelände der Schlucht. Anders als ihr Bruder hatte sie gelernt, sich als Drache lautlos zu bewegen.
    Sicher zurück auf festem Boden, schüttelte sie sich, um die Feuchtigkeit loszuwerden, die ihre Flügel auf dem Flug aufgenommen hatten. Sie sprach die alten Zauberworte, die sie in ihre menschliche Gestalt zurückverwandelten. Mit schnellen Bewegungen hob sie die Kleider auf, die sie zuvor versteckt hatte, und kleidete sich an. Ihr Körper zitterte vor Kälte, und sie wollte nichts mehr, als sich vor ein Feuer zu setzen, um ihre menschliche Gestalt zu wärmen.
    Sie hatte länger gebraucht als sie vorgehabt hatte. Doch wenn Fearghus sich unbedingt in den Geschwisterkrieg einmischen wollte, wollte sie es die Königin jetzt wissen lassen. Wenn sie es später herausfand, würde das nur schlimmer für ihn werden. Natürlich schien die Königin nicht allzu interessiert, doch Bercelak war es, und das konnte ein Problem für sie beide werden.
    Aber zunächst wollte sie Annwyl die Nachricht des Generals bringen. Sie hatte das Menschenmädchen lieb gewonnen, mit ihren plötzlichen Wutausbrüchen und ihrer Neigung, auf dem Fußboden zu landen. Und Annwyl hatte ohne Frage ihren schweigsamen und verschrobenen älteren Bruder bezaubert.
    Fearghus mochte eigentlich niemanden. Ob Mensch oder Drache. Unter seinesgleichen hielt man ihn für grob und taktlos. Unter den Menschen fürchtete man den schwarzen Drachen, der ganze Dörfer vernichtete. Natürlich bauschten die Menschen die Wahrheit immer auf. Er hatte nur ein Dorf vernichtet, als ihr König es zu einem Turnierereignis gemacht hatte, ihn zu töten.
    Morfyd legte sich einen Umhang um ihr Hexengewand und machte sich auf den Weg in die Höhle ihres Bruders. Wie immer, wenn sie in Menschengestalt war, zog sie sich die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf, um ihre weiße Mähne zu verstecken. Sie war nicht wegen ihres Alters weiß. Wie ihre Mutter war sie als weißer Drache geboren worden. Weiße Drachen waren selten und wurden oft mit Kräften geboren, die weit über die anderer Drachen hinausgingen. Doch sie hatte immer noch einiges vor sich, bevor sie auch nur daran denken konnte, sich mit den Fähigkeiten ihrer Mutter zu messen.
    Sie betrat die Höhle ihres Bruders und ging weit hinein bis zum Gemach des Mädchens. Er hatte diesen Bereich der Höhle praktisch zum Schlafzimmer des Mädchens gemacht.
    Sehr raffiniert, Fearghus .
    Als sie sich ihrem Ziel näherte, hörte sie Annwyl sprechen und ihren Bruder … lachen?
    Morfyd blieb stehen. Vielleicht hatte sie sich verhört. Vielleicht war sie endgültig verrückt geworden. Morfyd schob sich zentimeterweise näher an das Gemach heran und wartete.
    »Also gut, ich habe wirklich einmal versucht, ihn in Brand zu stecken,

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