Dragon Kiss (epub)
für dein Verständnis.« Annwyl stand auf, ging zurück zu ihrem Bett und wickelte sich eine der Felldecken um ihren zitternden, nackten Körper. »Und für deine schnelle Reaktion. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich …«
»Das hast du aber nicht. Also vergessen wir das am besten sofort wieder. Hier.« Morfyd gab ihr ein Pergament. Annwyl sah Brastias’ Siegel und lächelte.
»Dann hast du ihn also gesehen?«
»Aye. Er schien ehrlich erleichtert, dass du noch lebst.«
Annwyl setzte sich aufs Bett. »Und meine Männer?«
»Sie haben noch Hoffnung.«
Annwyl nickte. »Danke, dass du das für mich getan hast.«
Morfyd stand auf. »Keine Ursache. Ich hole dir etwas zu essen, während du den Brief liest.«
Kaum war die Hexe gegangen, entfernte Annwyl vorsichtig das Siegel und faltete das Pergament auf.
Annwyl,
Wir warten auf deine Rückkehr.
Immer dein, in Leben, Tod und Krieg.
Brastias
Annwyl las den Brief noch einmal und drückte ihn dann an ihre Brust. Ihre Armee wartete. Sie musste bald zurückkehren.
Fearghus beobachtete, wie seine Schwester mehrere Stücke Obst nahm. Ihr menschlicher Körper schien zittriger als gewöhnlich. »Ist alles in Ordnung?«
»Das verrückte Miststück hat ein Schwert nach meinem Kopf geworfen.«
Er musterte seine Schwester. »Was hast du zu ihr gesagt?«
Morfyd wirbelte herum und starrte ihn böse an, während das Obst in alle Richtungen flog. »Was ich … Wie kommst du darauf … Wie kannst du es wagen …« Morfyd unterbrach sich und riss sich zusammen. » Ich habe gar nichts getan, Bruder. Sie hatte einen Albtraum von Lorcan oder so etwas. Ich bin zufällig zur falschen Zeit hereingekommen.«
»Oder so etwas?«
Morfyd zuckte die Achseln, während sie sich hinkniete, um das verstreute Obst aufzusammeln. »Es kann sehr gut sein, dass er über ihre Träume Kontakt zu ihr aufnimmt.«
»Ich dachte, du hättest Schutzzauber um die Höhle aufgebaut?«
»Das habe ich auch«, blaffte sie zurück. »Das heißt aber nicht, dass er keinen Zauberer gefunden hat, der sie umgehen könnte.«
Fearghus ging zu seiner Schwester hinüber. Er ragte in seiner menschlichen Gestalt über ihr auf, angekleidet und bereit, sein Training mit Annwyl zu beginnen. »Niemand sollte in der Lage sein, an deinen Schutzzaubern vorbeizukommen, Schwester. Und wenn es die Königin höchstpersönlich ist. Ich will, dass Annwyl sicher ist. Verstanden?«
Morfyds Augen verengten sich, als sie ihren Bruder musterte. »Warum bist du so angezogen?« Ihr Stirnrunzeln verstärkte sich. »Und warum bist du überhaupt ein Mensch?«
Verdammt . »Ich muss in die Stadt.«
»In die Stadt? Wozu?«
»Vorräte. Und jetzt mach weiter mit deinen Zaubern. Bitte.«
Er stürmte davon, bevor sie ihm noch mehr Fragen stellen konnte, die ihn zwingen würden, sie weiter anzulügen.
Annwyl fiel. Dann landete sie. Ihr Rücken traf hart auf den Boden, danach ihr Kopf. Dort lag sie. Unfähig, sich zu rühren. Plötzlich schob sich sein Gesicht in ihr Blickfeld.
»Tut mir leid.«
Das tat es nicht. Ihm tat überhaupt nichts leid. Sie hatte ein paar wirklich gute Schläge angebracht, und er konterte, indem er sie voll auf ihre Rückseite warf … und zwar hart.
Sie brauchte einige Augenblicke, um wieder zu Atem zu kommen; dann hielt er ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Sie schlug seine Hand weg und stemmte sich mühsam selbst hoch, bis sie auf dem harten Boden kniete.
Sie starrte ihn finster an.
»Wofür dieser Blick? Es ist nicht meine Schuld, dass du nicht schnell genug warst.«
Annwyl schlug ihn ins Gesicht. »War das schnell genug?«, fuhr sie ihn an.
Jetzt blickte er finster, während er sich die leicht verletzte Nase hielt.
Annwyl kam auf die Beine, doch der Krampf in ihrem Nacken und den Schultern zwang sie sofort wieder zu Boden. Sie ächzte vor Schmerzen, und der Ritter sah sie an.
»Was ist los?«
»Nichts.«
»Lügnerin.« Er ging um sie herum und legte ihr die Hände auf die Schultern. Seine Berührung schickte Stromschläge durch ihren Körper. Annwyl versuchte, seine Hände wegzuschieben, aber er ignorierte sie.
»Stell dich nicht so an.«
Seine starken Hände glitten über ihre Schultern und fanden rasch den Punkt an ihrer Halswurzel, wo die Muskeln sich zu festen Knoten ballten. »Ihr Götter, Mädchen! Da ist ja ein riesiger Knoten!« Sein Daumen drückte ihr ins Fleisch, und Annwyl zuckte zusammen.
»He! Das tut weh!«
»Tut mir leid.«
»Tut es dir nicht!« Sie stand
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