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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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stoben auseinander und rannten in Sicherheit. Doch es gab keine Sicherheit vor seiner Raserei. Eine Raserei, mit der es nur eine einzige andere aufnehmen konnte.
    »Findet sie! Findet das Miststück!« Mehrere seiner Männer starrten ihn mit leerem Blick an. »Jetzt!« Die Männer rannten davon.
    Lorcan lehnte seine brennende Stirn an den kühlen Stein seiner Burgmauer.
    »Mylord?« Lorcan atmete tief durch und sah seinen Berater an. Hefaidd-Hen war immer noch der Einzige, der mutig genug war, sich ihm während einer seiner Rasereien zu nähern. »Vielleicht entgeht uns das Offensichtliche.«
    »Und das wäre?« Lorcan wandte sich langsam um, seine Wut bis zu einem gewissen Grad gezügelt.
    »Vielleicht ist deine Schwester in die Finstere Schlucht geflohen.«
    »Meine Schwester ist schwach und dumm, aber sie ist nicht verrückt. Niemand geht in die Finstere Schlucht. Denn niemand kommt je von dort wieder. Sie weiß das nur zu gut.«
    Hefaidd-Hen richtete beunruhigend milchigblaue Augen auf seinen Herrn, und Lorcan schauderte innerlich. »Sie ist vielleicht nicht freiwillig dort hingegangen, doch das heißt nicht, dass sie nicht dort ist.«
    »Dann wäre sie also schon tot?«
    »Nein. Alle Zeichen sagen mir, dass sie noch lebt.«
    Lorcan schnaubte. Er hätte es besser wissen müssen als sich Hoffnungen zu machen.
    »Wie lautet in diesem Fall dein Rat, Zauberer?«
    Hefaidd-Hen lächelte, wenn man das so nennen konnte. »Lass mich ein paar deiner Männer mitnehmen und selbst zur Finsteren Schlucht gehen. Ich werde sehen, ob ich sie finde.«
    »Ich kann es mir nicht leisten, dich zu verlieren, Hefaidd-Hen. Auch wenn es bedeutet, sie zu vernichten. Ich brauche dich während dieser Rebellenangriffe. Jeden Tag kommen mehr Truppen an, um mit ihr zu kämpfen.«
    »Und solange sie am Leben ist, werden sie weiter kommen.«
    »Ich sagte nein.« Lorcan, sein Zorn verraucht, setzte sich schwer auf einen der Stühle, die er noch nicht geworfen hatte. »Aber schick ein paar von meinen Kriegern. Sorge dafür, dass sie wissen, dass sie in die Finstere Schlucht gehen sollen, oder andernfalls wird das, was sich dort versteckt, die geringste ihrer Sorgen sein.«
    Hefaidd-Hen verneigte sich tief. »Wie du wünschst, Mylord.«
    Dann verabschiedete sich der Zauberer, und Lorcan begann wieder zu atmen. Er dachte an seine widerliche kleine Schwester und genoss die Vorfreude auf das Vergnügen, das er empfinden würde, wenn er ihren Kopf auf einem Spieß vor seine Burgmauern pflanzte.
    »Ich werde dich kriegen, Miststück«, knurrte er leise, in der Hoffnung, dass seine Worte den Weg zu ihr finden würden, wo immer sie war. Er wollte, dass sie wusste, dass er anstelle seines Vaters das Land regieren würde. Er wollte, dass sie wusste, wie sehr er sie hasste.
    Er brüllte erneut, als seine Wut verzehnfacht zurückkehrte. Er brüllte und brüllte, bis er wusste, dass sie ihn hörte, wo immer sie war.
     
    Annwyl sprang nackt aus dem Bett auf. Ihr Schwert, das sie immer in Reichweite auf dem Boden hatte, fest in der Hand. Die Präsenz ihres Bruders umgab sie. Sie spürte ihn nahe bei sich. Sie wirbelte herum, in der Erwartung, ihn hinter sich stehen zu sehen.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Annwyl knurrte überrascht, als sie die Stimme hörte. Ohne nachzudenken, aus reinem Instinkt, wirbelte sie noch einmal herum und schleuderte ihr Schwert durch den Raum. Der einzige Grund, warum die Klinge nicht in Morfyds Stirn schoss, war, dass die Hexe sich zu schnell bewegte. Mit einem heiseren Aufschrei fiel sie zu Boden.
    »Bei allen Göttern, Morfyd!« Annwyl, der jetzt bewusst wurde, wo sie war und dass sie eigentlich in Sicherheit war, rannte zu der Frau. »Bist du verletzt?«
    Die Hexe ergriff die Hand des Mädchens und ließ sich von Annwyl aufhelfen. »Nein. Nein, mir geht es gut.«
    »Morfyd, es tut mir so leid!«
    »Ist schon gut.« Morfyd ließ sich schwer auf einen der Stühle sinken. »Ich habe dich erschreckt.«
    Annwyl kniete sich neben Morfyd. Sie schaffte es nicht, die Hand der Frau loszulassen. »Ich dachte, er wäre hier«, flüsterte sie.
    Morfyd runzelte die Stirn. »Du dachtest, wer wäre hier?«
    »Mein Bruder. Ich habe ihn hier gespürt, Morfyd. Genauso sicher, wie du jetzt hier sitzt.«
    »Du hast nur geträumt. Er kann dir hier nichts tun. Fearghus würde das niemals zulassen.«
    Die Hexe sprach natürlich die Wahrheit. Sie vertraute dem Drachen ihr Leben an, mehr als jedem ihrer eigenen Soldaten. Sogar mehr als Brastias.
    »Danke

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