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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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da war ich zwölf. Aber ich versichere dir, dass ich mich später deswegen ganz schrecklich gefühlt habe!«
    »Und wie lange hat dieses schreckliche Gefühl angehalten?«
    »Bis er die Hunde auf mich gehetzt hat.«
    Sie hörte ihren Bruder kichern. Das Geräusch ließ sie zusammenzucken.
    »Kann ich dich um einen Gefallen bitten?«
    »Noch einen? Was willst du jetzt wieder, Frau? Mein Gold? Meine Höhle?«
    »Nein, nein, nein. Nichts dergleichen. Und es hört sich vielleicht komisch an …«
    »… im Gegensatz zu deiner Pferdemistgeschichte.«
    »Aber …«
    »Aber?«
    »Darf ich deine Hörner anfassen?«
    Morfyd blinzelte und sah sich um, halb in der Erwartung, ihre drei anderen Brüder hinter sich zu entdecken, als Beweis, dass dies nichts weiter als ein Scherz war. Konnte sie wirklich das gehört haben, was sie dachte, eben gehört zu haben?
    »Tut mir leid. Kannst du das wiederholen? Denn ich glaube, ich habe gerade eben Hirnfieber bekommen.«
    Sie hörte das Mädchen sehr undamenhaft schnauben. »Ich habe noch nie vorher einen Drachen berührt. Deine Hörner sehen so schön aus, und ich würde nur gern …«
    »Also gut. Stopp. Bevor du etwas sagst, das uns beide in Verlegenheit bringt.« Sie hörte, dass ihr Bruder sich bewegte. Morfyd begriff, dass er den Kopf senkte, damit das Mädchen ihn erreichen konnte.
    Morfyd konnte die Unwissenheit nicht ertragen. So leise sie konnte, spähte sie um die Ecke und sah in das Zimmer des Mädchens. Was sie sah, versetzte sie in Erstaunen, ganz einfach weil es tatsächlich Fearghus war.
    Das Mädchen stand auf Zehenspitzen und Fearghus erlaubte Annwyl, sich an ihn zu lehnen, als sie den Arm ausstreckte und mit ihrer starken, von Kämpfen zernarbten Hand über sein Horn strich, wobei sich ihre gebräunte Haut von seiner schimmernden Schwärze abhob. Ihre andere Hand bewegte sich seinen Hals entlang und griff in die schwarze Mähne, die darüberfloss.
    »Ich wusste nicht, dass Drachen Haare haben. Es ist wie eine Pferdemähne.«
    »Es ist nicht wie eine Pferdemähne!«, blaffte Fearghus. Zu Morfyds Überraschung wich Annwyl nicht vor ihrem Bruder zurück und hastete durch den Raum. Stattdessen lachte sie und lehnte sich enger an seinen Körper.
    »Kein Grund, gereizt zu sein. Ich meinte nur, dass deine Art eigentlich als Lasttiere für uns Menschen gedacht war. Genau wie Pferde. Und Zentauren.«
    »Oh, ist das alles? In dem Fall muss ich mich entschuldigen, Lady Annwyl. Ich dachte, du hättest etwas Beleidigendes gesagt.«
    Morfyd trat von Annwyls Kammer zurück. Ihr Bruder machte Witze? Nun, vielleicht war die Zeit für sie gekommen, vollkommen den Verstand zu verlieren, wenn man bedachte, aus was für einer Familie sie stammte. Drachen taten so etwas gelegentlich.
    Sie sah auf den Brief hinab, den sie in der Hand hielt. Er konnte bis morgen warten.
    Lautlos wandte sie sich um, um sich etwas Beruhigendes zu trinken zu holen. Oder zumindest ein starkes Bier. Sie brauchte etwas zum Einschlafen, denn das Letzte, was sie gesehen hatte, bevor sie sich von der Kammer abwandte, würde sie andernfalls stundenlang wach halten und heimsuchen. Das Bild von Annwyl, der Blutrünstigen, dem berüchtigten Schrecken der Dunklen Ebenen, die liebevoll mit der Hand Fearghus’ Schnauze streichelte … und Fearghus der Zerstörer, der es zuließ.
     
    Fearghus sah Annwyl beim Schlafen zu. Sie hatten bis weit in die Nacht geredet. Und sie war an seine Seite gelehnt eingeschlafen, eine Handvoll Haare um ihre Finger geschlungen. Als sie begann, zu Boden zu rutschen, hob er sie hoch, legte sie auf ihr Bett und deckte sie mit einem der Felle zu.
    Seine Zuneigung für diesen Menschen wuchs mit jedem Tag. Manchmal mit jeder Minute. Und es war nicht nur ihre Schönheit, sondern ihr vollkommener Mangel an Furcht vor allem und jedem außer ihrem Bruder. Sie fürchtete nicht den Tod. Sie fürchtete nicht den Kampf. Und, was am wichtigsten war: Sie fürchtete Fearghus nicht. Sie berührte ihn. Fuhr mit ihren Händen über seine Schuppen und durch seine Mähne.
    Aber es war der Moment, als er sie mit dem Fell zudeckte und sie im Schlaf seinen Namen seufzte, als er sein Herz verlor.

6
    6
Lorcan schleuderte den Tisch quer durch den Raum und zerquetschte damit beinahe einen seiner Soldaten. Er brüllte vor Wut. Sieben Tage, und sie hatten noch immer weder das verfluchte Mädchen noch irgendeinen seiner Männer gefunden.
    Er schnappte sich zwei schwere Holzstühle und schleuderte sie hinterher. Seine Wachen

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