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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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Atem kitzelte sie im Ohr.
    »Eine Kampfansage? Frau, willst du mich umbringen?«
    Annwyl runzelte verwirrt die Stirn. Was meinte er? »Meinst du den Drachen? Er würde dir nichts tun.«
    Er fuhr mit der Zunge an ihrem Kiefer entlang. »Du glaubst, du beherrschst den Drachen, stimmt’s?«
    Annwyl musste sich zwingen, sich zu konzentrieren. Seine Zunge auf ihrer Haut ließ sie nach mehr lechzen. Mehr von seinen Berührungen. Mehr von ihm. »Ich kann ihn nicht kontrollieren.« Annwyl unterdrückte ein Stöhnen, als er sie gegen den Baum drückte. Sein Körper, hart und fest gegen ihren gepresst, war jetzt das Einzige, was sie über dem Boden hielt.
    »Warum glaubst du dann …« – er küsste ihr Schlüsselbein – »dass du ihn davon abhalten kannst …« – er küsste ihren Hals – »mir etwas anzutun?« Er knabberte an ihrem Ohrläppchen.
    »Er mag eine Bestie sein, Ritter, aber eine ehrbare. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen, eher als jedem menschlichen Wesen.«
    Seine Hände hielten inne. Sein Körper hörte auf, sich zu bewegen. Seine Lippen ruhten sanft an ihrem Ohr. Hatte sie ihn beleidigt? Sie wollte nicht, dass er aufhörte, aber sie würde ihn auch niemals bitten. Also wartete sie.
    »Dir bedeutet ein Drache etwas?«
    »Ja, dieser Drache bedeutet mir etwas, Ritter. Er ist mein Freund.«
    »Und ich?«
    »Du? Ich habe keine Ahnung. Aber ich würde uns nicht direkt Freunde nennen.«
    Er ließ sie los und ließ sie zu Boden fallen wie einen Sack Kartoffeln. »Warum bist du dann jetzt mit mir hier, Annwyl?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich dich nicht will. Ich habe nur gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob du mir etwas bedeutest.«
    Er trat zurück und sah sie lange an. »Ehrliches Mädchen«, brachte er schließlich heraus.
    »Man kann meine Familie vieles nennen, Ritter, aber nicht Lügner.«
    »In Ordnung.«
    Annwyl mühte sich ab, den verwirrenden Mann zu verstehen. Sie spürte, er wollte etwas von ihr, aber sie hatte keine Ahnung, was. Und ihre Frustration war zu groß, um es herausfinden zu wollen. Mit einem schweren Seufzen schob sie sich an ihm vorbei.
    »Wir sind noch nicht fertig.«
    Sie hielt mitten im Schritt inne, verärgert über seinen Tonfall. Verärgert über ihn. »Nicht?« Sie wandte sich ihm zu, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Nein. Ich warte immer noch.« Er kam auf sie zu, und sie fühlte sich wie ein gejagtes Reh im Wald.
    »Du wartest? Worauf?«
    »Auf dein Versprechen.« Er trat vor sie, und das wenige Licht, das die beiden Sonnen in die stark bewaldete Schlucht des Drachen warfen, wurde durch den riesigen Körper des Mannes abgeschirmt. Sie stand jetzt im Schatten.
    »Versprechen?«
    »Dein Versprechen, dich von Gwenvael fernzuhalten.«
    Jetzt war sie wirklich verärgert. Gwenvael scherte sie nicht im Geringsten. Das war ein mutwilliger kleiner Wichtigtuer. Aber sie verstand auch, wie Geschwister sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben konnten. »Ich habe nicht vor, solch ein Versprechen abzugeben.« Sie sah, wie sich sein Kiefer anspannte und hatte das plötzliche Bedürfnis, niederträchtig zu sein. Sehr niederträchtig. »Um ehrlich zu sein, geht mir der Mann nicht mehr aus dem Kopf. Sag mir«, sie legte den Kopf schief, während sie hinauf in das dunkle, schöne Gesicht des Ritters sah: »Hat er schon eine Frau?«
    »Du stellst mich auf die Probe, Weib.«
    »Und du drängst mich. Ich rate dir dringend, das nicht zu tun.«
    »Sonst … was?«
    Sie schenkte ihm dasselbe Lächeln, das sie feindlichen Soldaten im Kampf schenkte. Sie übte es nicht, aber sie wusste, was es bewirkte. Männer erbleichten bei diesem Ausdruck. Die meisten rannten davon. Alle starben. Ihr Ritter zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    »Sonst mache ich deinen Bruder zu einem sehr glücklichen Mann. Er scheint mir mehr als bereit dazu.«
    Mit einem wilden Knurren schnappte er ihre Arme und hielt sie hinter ihrem Rücken fest. Er zog sie an sich, und sie spürte die intensive Hitze seines Körpers. Die Wut. Und die Lust. »Du spielst ein gefährliches Spiel, Lady Annwyl.«
    Sie hätte zurückweichen können. Vermutlich hätte sie es tun sollen, doch Annwyl war schon immer waghalsig gewesen. Tollkühn. Und dieser Mann … dieser Mann weckte etwas Niederes und Wildes in ihr. Etwas, das sie nicht kontrollieren konnte.
    »Nur ein Mann hat mich je beherrscht. Jetzt verrotten seine Gebeine in der Erde. Und seit seinem Tod gehorche ich keinem Mann. Und besonders nicht dir.«
    Der Ritter stöhnte

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