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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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Kleine beschützte, musste ebenfalls sterben.
    All diese kleinen Ablenkungen hielten ihn von seinen Plänen ab. Und bald würde seine Geduld ein Ende haben, vor allem mit Lorcan. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass jemand so unsympathisch sein konnte. Doch dieser Mann war es. Niemals froh. Niemals zufrieden. Jedes Versagen wurde mit brutaler und unkontrollierbarer Wut beantwortet.
    Hefaidd-Hen fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis er seine Geduld mit diesem mickrigen Mann verlieren würde. Er hatte das Gefühl, dass er es bald erfahren würde.

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»Wenn du ihn willst, dann nimm ihn dir.« Das klang mehr nach einem Befehl als nach sonst irgendwas. Und Annwyl fühlte sich genötigt zu gehorchen. Sie lächelte über ihre eigene Dummheit. Sie wollte diesen Mann. So oder so würde nichts, was diese Hexe sagte, daran etwas ändern.
    Annwyl erreichte den Fluss, wo sie und der Ritter sich immer zum Üben trafen. Sie blieb abrupt stehen und sog den Anblick der breiten Schultern und des Rückens, der sich zu den schmalen Hüften hin verjüngte, in sich auf. Er kauerte am Wasser, sein Körper straff und gespannt unter seinem Kettenhemd. Auch ohne dass er sich umdrehte, wusste sie, dass er schön war.
    Er spürte ihre Gegenwart und blickte über seine Schulter. »Na hallo, hübsche Lady!« Er strich sich das dichte goldblonde Haar aus dem Gesicht und sah sie anzüglich an. Ganz offen. Versuchte nicht einmal, seine Lust zu verstecken.
    »Wer zum Teufel bist du?« Angesichts der Tatsache, dass fast alle die Finstere Schlucht fürchteten, schien es hier in letzter Zeit eine ganze Menge Besucher zu geben, sie eingeschlossen.
    »Gwenvael ist mein Name. Und du bist …?«
    »Dein schlimmster Feind, solange du mir nicht sagst, was du hier zu suchen hast, Ritter.«
    Sie warf einen Blick auf seinen Waffenrock und bemerkte, dass dieser dieselbe Farbe hatte und dasselbe Wappen trug wie der ihres Ritters. Anscheinend noch ein Söldner.
    Gwenvael richtete sich zu voller Größe auf, und Annwyl hielt ihr Schwert fester, bereit, es zu ziehen, wenn nötig. Er war riesig. Und sie hatte keinen Zweifel, dass ihr Ritter und dieser Mann Brüder waren.
    »Ich bin hier, um den Drachen zu sehen.«
    Ihre Augen wurden schmal. »Warum?«
    »Sieh an, wir sind wehrhaft!«
    »Ja. Das sind wir . Und jetzt beantworte meine Frage!«
    »Ich habe eine Nachricht für ihn. Von der Familie.«
    »Ach ja? Dann gib sie mir. Ich sorge dafür, dass er sie bekommt.« Sie streckte die Hand aus.
    Der Ritter lächelte. »Um genau zu sein, ist die Nachricht in meinem Kopf, meine Süße.« Er nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen. Annwyl sah zu, wie er sanft ihre Fingerspitzen küsste, während er ihr unverwandt in die Augen sah. Sie ließ es ihn beenden, dann kniff sie seine Nase zwischen Daumen und Zeigefinger ein. Sie drehte, bis er vor Schmerzen aufschrie.
    »Nicht anfassen! Ich mag es nicht, wenn man mich anfasst!«
    »Das habe ich gemerkt.«
    »Sag, dass es dir leidtut, oder ich reiße sie dir ab!«
    »Tut mir leid! Tut mir leid!«
    Sie ließ ihn los. Er rieb sich die Nase und zog einen Schmollmund. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. So niedlich. Und so charmant. Natürlich hätte sie ihm trotzdem nicht einmal ihr totes Pferd anvertraut.
     
    Seine Schwester hatte etwas vor. Das spürte er. Er kannte sie jetzt seit über zweihundert Jahren, und sie ärgerte ihn schon ihr ganzes Leben lang sinn- und pausenlos. Aber jetzt erzählte sie ihm gar nichts. Sie war immer noch zu wütend über die Entdeckung seines Doppellebens.
    Doch sie konnte niemals so wütend auf ihn sein wie er selbst es war. Der gestrige Tag hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Er hatte nicht die Absicht gehabt, Annwyl anzurühren, ganz zu schweigen davon, sie zu küssen. Er hatte sich sogar zum Gehen gewandt. Aber wieder einmal konnte er nicht anders. Und als sie seinen Kuss erwiderte …
    Doch heute würde alles anders sein. Heute würde er seinen menschlichen Körper unter Kontrolle halten. Heute würde er sie nicht berühren. Er würde sie nicht einmal ansehen. Heute würde er sich der Tatsache stellen, dass sie ein Mensch und er ein Drache war.
    Fearghus seufzte. Wann war eigentlich alles so schwierig geworden? Als du sie unbedingt retten musstest, du Idiot . Inzwischen war ihm klar, dass er niemals hätte nach draußen gehen und helfen sollen. Er hätte die Menschen ihren Krieg allein ausfechten lassen sollen, wie sie es seit Jahrhunderten taten. Seit er sich

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