Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
und bis dahin würde ich alles abstreiten.
Die Schwestern beobachteten skeptisch, wie die Kellnerin ein weiteres Glas von dem dunklen Rotwein vor mich hinstellte. Ich nahm einen Schluck, rollte ihn im Mund hin und her und überlegte, welche Gewürze ihn wohl so scharf machten. Ich musste zugeben, dass ich mittlerweile den Feuerstoß, der mich bei jedem Schluck durchfuhr, genoss.
„Bist du sicher?“, fragte Ophelia zweifelnd. „Für uns hat es so ausgesehen, als ob Drake dir sein Feuer gegeben hat, und du hast ihm widerstanden. Einen solchen Test kann nur eine Gefährtin überleben.“
„Nun, ich gebe ja gerne zu, dass er der beste Küsser in ganz Europa ist, aber dass wir uns ein bisschen zueinander hingezogen fühlen, bedeutet doch noch lange nicht, dass ich jetzt auch ein Drache bin. Ich möchte eigentlich von euch wissen, wie ich einen Drachen besiegen kann.“
Die beiden blinzelten mich überrascht an.
„Besiegen ...“, ächzte Ophelia.
„Einen Drachen?“, fügte Perdita hinzu.
Ich nickte.
„Drake besiegen?“, sagten sie beide gleichzeitig.
Ich blickte über Ophelias Schulter. Drake saß immer noch an dem Tisch in der Ecke. Die beiden rothaarigen Männer hatten sich zu ihm gesellt, und einer von ihnen redete heftig auf ihn ein und wedelte mit den Händen, als wolle er seinen Worten Nachdruck verleihen. Drake beobachtete mich. Sein Gesichtsausdruck war unergründlich, aber ich sah, dass er sein Glas zu einem stummen Toast erhob. Ich erhob meins ebenfalls und kippte den Inhalt trotzig auf einmal hinunter.
„Ooooaaaahhh“, keuchte ich und fasste mir an den Hals, weil auf einmal jedes Molekül meines Körpers in Flammen zu stehen schien. Tränen strömten mir übers Gesicht, und erst als ich die magische Tür in meinem Kopf öffnete, bekam ich den inneren Brand so unter Kontrolle, dass ich wieder atmen konnte.
„Okay, das war blöd“, erklärte ich mit heiserer Stimme und wischte mir die Tränen von den Wangen. Ophelia und Perdita sahen mich stumm an.
Ich riskierte einen Blick an Ophelia vorbei, um festzustellen, ob Drake mein Fiasko mitbekommen hatte. Er lächelte. Verdammt. Rasch blickte ich wieder zu den Schwestern. „Huh! Das Zeug ist ganz schön stark. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, ihr wolltet mir sagen, wie ich einen Drachen überwinden kann.“
Perdita stellte ihr Glas ab. „Wollten wir das? Aisling ...“ Sie warf ihrer Schwester einen Hilfe suchenden Blick zu.
Ophelia sah mich an. „Wir wissen nicht, wie man einen Drachen besiegt.“
„Nein? So ein Mist. Ich hatte gehofft, ihr könntet mir helfen. Drake hat mir nämlich eine kleine Statue gestohlen, und ich muss sie wirklich wieder zurückhaben. Ich würde euch auch was bezahlen, wenn ihr mir helft“, fügte ich hinzu.
Beide schüttelten den Kopf. „Es ist nicht so, dass wir dir nicht gerne helfen würden“, sagte Ophelia. „Wir können es einfach nicht“, ergänzte Perdita.
„Wir sind nicht stark genug, um es mit einem Drachen aufzunehmen, vor allem nicht mit einem Wyvern, zumal einem grünen.“
Ich runzelte die Stirn. „Nicht stark genug? Heißt das, ihr zwei seid ...“ Ich machte eine vage Geste in den Raum.
„Wir sind Wiccas, wusstest du das nicht?“, fragte Ophelia.
Perdita nickte. „Heidnische natürlich. Wir würden niemals Magie dulden, die mit dunklen Mächten zu tun hat.“
„Natürlich nicht“, erwiderte ich verwirrt. Ich kam mir total blöd vor. Ich war mitten in ein Spiel geraten, in dem jeder außer mir die Regeln kannte.
„Leute, die sich mit schwarzer Magie einlassen, sind nicht besser als die, die sie anwenden“, erklärte Ophelia. Sie klang ein wenig selbstgefällig.
Perdita nickte. „Schließlich haben sie ja immer die Wahl.“
Wie auch immer. Ich hatte keine Lust, mich in eine metaphysische Diskussion über Recht und Unrecht von weißer und schwarzer Magie einzulassen. „Kennt ihr denn zufällig jemanden, der mächtig genug ist, um es mit Drake aufzunehmen?“
Die Schwestern wechselten einen Blick. Ich sah ihnen ihr Zögern an.
„Bitte“, sagte ich verzweifelt. „Es ist sehr wichtig für mich. Drake scheint das Ganze für ein Spiel zu halten, aber wenn ich diese Statue nicht zurückbekomme, dann kriege ich ihn nie dazu, mir zu helfen.“
„Dir zu helfen?“, echote Ophelia, die mittlerweile genauso verwirrt aussah, wie ich mich fühlte. „Ich dachte, er hätte dir etwas gestohlen?“
Ich seufzte und berichtete ihnen von dem Mord und meinem Besuch bei der
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