Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
falls ich es dir noch mal buchstabieren muss, ich bin beraubt worden. Und man verdächtigt mich des Mordes, dank dir. Da du für beide Situationen verantwortlich bist, wirst du jetzt damit anfangen, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Als Erstes kannst du mir meinen Drachen wiedergeben.“
Er wandte sich zur Bar und winkte dem Barkeeper. „Was willst du trinken?“
„Drachenblut“, schnappte ich. Er legte den Kopf schief, und sein träges Lächeln ließ meine Beine zu Pudding werden. „Wirklich? Zwei Drachenblut, bitte.“
Mir blieb der Mund offen stehen, als der Barkeeper zwei Gläser mit einer tief dunkelroten Flüssigkeit vor uns hinstellte. „Jetzt machst du aber Witze, oder? Das ist doch nicht wirklich ...äh ...Blut?“
„Nein. Aber es ist eins unserer Lieblingsgetränke.“
Ich roch an dem Glas. Es duftete beinahe wie Glühwein. Dann trank ich einen kleinen Schluck und japste, als flüssiges Feuer meine Kehle hinunterrann und sich heiß in meinem ganzen Körper ausbreitete. „Ach du liebe Güte“, krächzte ich und wischte mir die Tränen ab, die mir in die Augen getreten waren. „Das ist ja stark. Was ist da drin?“
„Das willst du in Wirklichkeit gar nicht wissen“, erwiderte er, ergriff mich am Ellbogen und dirigierte mich zu einem leeren Tisch in einer dunklen Ecke. „So, vielleicht können wir jetzt mal über das reden, was du von mir willst.“
Ich setzte mich, wobei mich unwillkürlich ein Gefühl des Verlusts überkam, als er seine Hand von meinem Arm nahm. Um mich abzulenken, setzte ich mein Glas erneut an, wobei ich dieses Mal nur die Zungenspitze in die Flüssigkeit tauchte. „Na toll, jetzt ist auch noch meine Zunge taub geworden. Wenn irgendetwas Gefährliches hier drin ist, hast du es überstanden.“
Er grinste. „Nichts Gefährliches.“
Ich nahm noch einen Schluck und wappnete mich vor dem Feuer, das erneut durch meinen Körper schoss.
„Für Drachen jedenfalls nicht. Aber dass ein Sterblicher es getrunken und überlebt hat, habe ich noch nie gehört.“
Das Feuer des Getränks war bis in meinen Unterleib gesickert. „Ach, mittlerweile ist es schon gar nicht mehr so schlimm. Vielleicht gewöhne ich mich ja daran ...Was soll das heißen, kein Sterblicher hat es je überlebt?“
Er zuckte mit den Schultern. „So, wie ich es gesagt habe.“
Vorsichtig setzte ich das Glas ab. (Wenn ich einen Tropfen verschüttete, würde er sich wahrscheinlich direkt durch das Holz fressen.) „Willst du damit sagen, dass du mich etwas Giftiges trinken lässt, ohne mich zu warnen?“
„Du hast es doch haben wollen. Es wäre unhöflich von mir gewesen, es dir abzuschlagen.“
„Ach ja? Und wenn ich dich bitten würde, mir dabei zu helfen, vom Eiffelturm zu springen, würdest du es dann auch tun?“
Wieder neigte er seinen hübschen Kopf zur Seite. Ich biss die Zähne zusammen, um gegen den Wunsch anzukämpfen, ihn erneut zu küssen. „Würdest du mich tatsächlich bitten, dir dabei zu helfen, vom Eiffelturm zu springen?“
„Nein, aber ...“
„Dann spielt es doch keine Rolle, was ich tun würde. Warum hast du nach mir gesucht?“
Ich stieß die Luft durch die Nase aus, um die Wut, Lust und Frustration, die alle gleichzeitig in mir aufstiegen, in einen Satz zu legen. „Ich. Will. Meinen. Drachen. Zurück.“
„Er gehört dir doch gar nicht! Du hast mir doch erzählt, du seist nur die Kurierin, die ihn Madame Deauxville überbringen sollte. Sie ist die rechtmäßige Besitzerin. Was für ein Recht hast du denn darauf?“
„Ein größeres als du“, fuhr ich ihn an. „Ich will ihn haben, damit ich ihn ihrer Familie geben kann. Weiß der Himmel, warum du ihn haben willst.“
Er trank einen Schluck. „Weil er hübsch ist. Er gefällt mir, und jetzt gehört er mir. Außerdem ist es die Anima di Lucifer, und ich kann sie nicht jemandem überlassen, der ihre wahre Geschichte nicht zu schätzen weiß.“
Ich runzelte die Stirn. „Die was von Luzifer?“
„Anima. Das ist Italienisch. Es bedeutet ,Luzifers Seele’. Das Aquamanile ist eines von drei Objekten, die als das Instrumentarium von Bael bekannt sind.“
Das konnte alles oder nichts bedeuten - die Leute im Mittelalter gaben unschuldigen Objekten gerne eindrucksvolle Namen, um nach außen deren Wert zu erhöhen. Plötzlich durchfuhr mich ein schrecklicher Gedanke. „Es ist doch kein ...äh ...kein Familienerbstück, oder?“
Er zog die Augenbrauen hoch.
„Der Drache hat grüne Augen, wie du. Vielleicht hat
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