Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
zurückging. „Ich habe jetzt keine Zeit, um mir darüber Gedanken zu machen. Ich muss den Beweis dafür finden, dass Drake Madame Deauxville und den Venediger ermordet hat. Wo habe ich denn diese Plastiktüte hingelegt? Hier ist sie ja.“ Ich steckte alle meine neuen Kleider und meinen schmutzigen Hosenanzug in die Tüte. Dann öffnete ich das Fenster, sah nach, ob jemand unten am Haus herumlungerte, und warf die Tüte hinaus. „Komm jetzt. Drake würde Verdacht schöpfen, wenn wir nicht zum Frühstück kommen. Sobald wir fertig sind, sage ich ihm, dass ich mit dir Gassi gehen muss, und dann verschwinden wir von hier.“
Ich fischte eine Karte aus meiner Tasche und trat zu dem Telefon auf dem Nachttisch.
„Wohin willst du denn gehen? Die Polizei sucht doch bestimmt nach dir.“
„Das ist mir auch klar“, antwortete ich. „René? Hallo, ich bin es, Aisling. Sind Sie in etwa einer halben Stunde frei? Jim und ich brauchen eine Mitfahrgelegenheit. Wir müssen fliehen.“
„Fliehen? Ja, ja, ich kann Sie abholen.“ René versprach, um die vereinbarte Zeit vor Drakes Haus zu stehen. „Hat er Ihnen etwas getan? Soll ich meinen Revolver mitbringen?“
„Nein, er hat mir nichts getan, und außerdem sollten Sie auf gar keinen Fall irgendwelche Waffen mitbringen. Ich habe das Gefühl, dass es sehr schwer ist, Drake zu verwunden, und er kann Ihnen ...Nein, bringen Sie keinen Revolver mit. Bis in einer halben Stunde also.“
„Wenigstens kann uns dann die Polizei nicht auf der Straße entdecken“, meinte Jim. „Aber wohin fahren wir?“
Ich öffnete meine Zimmertür und spähte in den Flur. Die Luft war rein. „Die Einzige, bei der wir unterkommen können, ist Amélie.“
„Oh, aber küss mich bloß nicht wieder, wenn Cécile dabei ist. Sie ist eifersüchtig.“
Wir gingen gerade die Treppe herunter, als Drake zur Haustür hereinkam.
„Guten Morgen. Du siehst reizend aus. Pál hat ein gutes Auge für so etwas“, sagte er und lächelte mich sexy an. Meine Fingernägel gruben sich in meine Handflächen, so sehr musste ich mich zurückhalten, mich ihm nicht an den Hals zu werfen. Wirklich, was dachte ich mir bloß? Wie konnte mein Körper die Wahrheit über ihn wissen und ihn trotzdem begehren? Ich schämte mich für mich - er war ein Mörder! Er hatte mich angelogen! Er hatte mich bestohlen! Er amüsierte sich auf meine Kosten, und ich begehrte ihn immer noch!
Allerdings brauchte er das ja nicht zu wissen. Ich hob das Kinn und warf ihm einen kühlen Blick zu. „Ja, das stimmt. Warst du aus?“
Seine verlogenen Verräteraugen blickten mich verwirrt an. „Ich musste etwas besorgen. Für dich.“
„Ach, wirklich?“ Ich drehte mich um und marschierte zur Küche. Jim trottete hinter uns her. „Was denn? Zyankali? Strychnin? Schierling?“
„Nein, nichts Exotisches“, sagte er und hielt mir die Tür auf. Ich betrat die sonnige, heitere Küche.
Wie konnte ein Mann nur eine so schwarze Seele haben und gleichzeitig so verführerisch sein? Aber na ja, er war ja kein echter Mann. Er war ein Drache, und Drachen liebten Schätze über alles.
Mit großer Geste zog Drake einen kleinen Becher aus einer Papiertüte. Überrascht blinzelnd betrachtete ich ihn. „Zitronenjoghurt. Ich hatte so ein Gefühl, dass du die Sorte magst.“
Meine Wangen brannten, als ich die Flammen des Verlangens in seinen Augen sah. Er war in meinen Traum eingedrungen, den erotischen Traum, den ich heute früh gehabt hatte. Dieser schreckliche Mann! „Danke“, sagte ich gepresst, nahm den Joghurtbecher und setzte mich.
Das Frühstück war eine mühsame Angelegenheit. Drake war sichtlich irritiert über meine Reaktion, aber er fragte lediglich, welche Schritte wir unternehmen sollten, um den oder die Mörder zu finden.
Ich blickte ihm direkt in die Augen. „Am besten wäre es, wir würden mit dem Zeugen sprechen.“
„Dem Zeugen?“ Er runzelte die Stirn. „Welchem Zeugen?“
„Der Dämon, der von der Person gerufen wurde, die die Morde begangen hat.“
„Person? Glaubst du, es ist nur eine einzige Person?“
„Oh ja“, erwiderte ich und blickte ihn dabei unverwandt an.
„Ja, du hast vermutlich recht. Die beiden Morde stehen ziemlich offensichtlich in Verbindung miteinander.“ Seine Stirn glättete sich wieder. „Mit dem Dämon zu reden ist eine Idee, aber ich glaube, praktischer wäre es, mit Therese, der Geliebten des Venedigers, zu sprechen. Sie kann uns doch bestimmt sagen, wer ihn gestern besucht
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