Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
den Venediger ermordet.“ Amélie blickte mich besorgt an.
„Das habe ich nicht getan. Ich schwöre Ihnen, Amélie, als ich an seinem Haus ankam, war er schon tot. Sein Körper wurde schon kalt.“
Einen Moment lang starrte sie mich an, dann legte sie beide Hände um meinen Kopf. Ich weiß nicht, was sie zu ergründen versuchte - meine Gedanken oder meine Gefühle -, aber ich hoffte inständig, sie würde spüren, dass ich unschuldig war. „Es fällt mir schwer, Ihre Gedanken zu lesen, aber ich glaube nicht, dass Sie einen Mord begangen haben.“ Sie stieß einen Seufzer aus und ließ sich ebenfalls in einen Sessel sinken. „Das hatte ich gehofft. Ich weiß ja, dass Sie Angst hatten, als Sie gingen, und der Venediger kann sehr ... sehr ruchlos sein. Sie hätten auch keine Schuld, wenn Sie sich gegen seinen Angriff hätten zur Wehr setzen müssen. Das wäre dann wirklich kein Mord gewesen.“ Erwartungsvoll blickte sie mich an.
„Ich habe ihn nicht getötet. Aber ich weiß, wer es war. Ich muss nur einen Ort finden, wo ich ungestört meine Beweise zusammentragen kann.“
„Wer hätte denn den Venediger umbringen sollen?“, fragte sie. „Wer hätte denn die Macht dazu?“
Ich wandte den Blick ab. „Es ist wohl besser, wenn ich es Ihnen nicht sage. Wenn die Polizei Sie wieder verhören sollte, dann können Sie mit gutem Gewissen sagen, dass Sie nichts wissen.“ Das war jedoch nur ein Teil der Wahrheit, weil ich mich von Drake so betrogen fühlte, dass ich niemandem mehr traute.
Sie schwieg einen Moment, dann sagte sie: „Sie haben recht. Es ist besser, wenn ich es nicht weiß. Und einen sicheren Ort für Sie ...“ Sie hob die Hände. „Ich wüsste keinen. Mittlerweile haben die meisten Mitglieder des au-delà gehört, was passiert ist. Sie wissen, dass die Polizei Sie des Mordes verdächtigt, und sie werden nichts tun, um Sie zu schützen. Es ist sogar zu gefährlich für Sie, ins G & T zu gehen.“
Mir sank das Herz bei ihren Worten. Ich hätte alles darum gegeben, nicht auf der Flucht zu sein. „Ich dachte, das G & T sei sowieso wegen des Tods des Venedigers geschlossen.“
„Non, es ist geöffnet. Der Stellvertreter des Venedigers wird dafür sorgen, dass alles läuft. Der Club ist sehr beliebt, wissen Sie, es ist der einzige Club für das au-delà. Sie wäre dumm, ihn zu schließen, weil er viel Geld einbringt.“
„Sie?“
„Perdita Dawkins.“
„Perdita ist die Stellvertreterin des Venedigers? Wicca Perdita?“
„Ja. Überrascht Sie das?“ Amélie zog die Augenbrauen hoch, stieß jedoch dann einen verärgerten Laut aus. „Oh, aber warum frage ich Sie das eigentlich? Wo sind bloß meine Manieren geblieben! Darf ich Ihnen einen Tee anbieten? Einen Kaffee? Ich habe auch noch ein paar Brioches ...“
„Nein, danke, wir haben schon gefrühstückt, und ich muss mich auch bei Ihnen entschuldigen, dass ich Sie so früh überfallen habe. Sind Sie sicher, dass Perdita den Venediger vertritt? Sie und Ophelia haben sich ziemlich ... harsch über ihn geäußert. Ich hatte den Eindruck, dass sie ihn als heidnische Wiccas nicht besonders schätzen.“
„Warum sollten sie ihn nicht schätzen? Perdita verdankt ihm viel. Er hat Ophelia als Erste entdeckt und sie erkannt.“ Amélie huschte in die winzige Küche, die zum Wohnraum hin offen war.
„Ach, waren sie als Babys getrennt? Ich habe eine Freundin, deren Eltern sich kurz nach ihrer Geburt scheiden ließen, und sie ist zu ihrem Dad gekommen, während ihre Zwillingsschwester bei ihrer Mutter blieb.“
„Ja, ich bin mir sicher bei Perdita. Jean, der frühere Assistent des Venedigers, hatte einen Unfall, und Perdita wurde an seiner Stelle ernannt.“ Amélie tauchte aus der Küche auf und stellte einen Teller mit Brioches auf den Tisch. Sie blickte mich fragend an. „Was haben Sie gerade von Ihrer Freundin gesagt?“
„Das war nicht so wichtig. Waren Perdita und Ophelia schon lange getrennt, als der Venediger Ophelia gefunden hat?“
Amélie hob die Augenbrauen ein wenig. „Ja. Tee oder Kaffee?“
„Tee, danke. Hmm, Perdita“, sagte ich und überlegte. Die Schwestern waren Wiccas; vielleicht konnte ich sie ja um Hilfe bitten? Vielleicht würden sie mir ja für einen oder zwei Tage Unterschlupf gewähren, wenn ich ihnen erklärte, dass ich den Mörder des Venedigers vor Gericht bringen wollte. Ich wollte Amélie schon fragen, unterließ es jedoch, als mir klar wurde, dass es sie der Polizei gegenüber in eine schwierige Situation
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