Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
die Morde begangen hatte, aber es konnte nichts schaden, wenn sie die Wahrheit erfuhren. „Einverstanden.“
„Dann machen wir es morgen.“ Ophelia klatschte begeistert in die Hände. „Wie aufregend! Ich habe noch nie zugeschaut, wenn eine Hüterin einen Dämon ruft.“
„Erwarte nicht zu viel“, erwiderte ich lächelnd. „Es ist nicht besonders beeindruckend.“
Jim drehte sich auf den Rücken und präsentierte mir seinen Bauch.
„Oh, wie süß, dein Hündchen will am Bauch gekrault werden!“, quietschte Ophelia und kauerte sich hin, um Jim zu streicheln.
Perdita musterte mich nachdenklich und lehnte sich schließlich entspannt auf der Couch zurück. „Du hast noch nicht viele Dämonen gerufen, nicht wahr?“, fragte sie im Plauderton. „Nein“, erwiderte ich und tat so, als ob ich Ophelia und Jim zuschaute.
„Es überrascht mich immer wieder, wie wenige Hüterinnen sich um die Alte Religion kümmern. Ich würde dich sehr gerne darin unterweisen. In deiner Funktion als Hüterin hast du die Göttin vermutlich schon oft gekränkt, aber wenn du sie wieder versöhnen kannst, sichert dir das einen Platz im Sommerland.“
„Äh ... Sommerland?“
Perdita schenkte mir ein solch durchdringendes Lächeln, dass mir noch ein bisschen unbehaglicher wurde. In ihren Augen stand ein fanatisches Leuchten. „Ihr würdet es Himmel nennen.“
„Ah, na ja, das klingt alles faszinierend, und ich würde bestimmt auch gerne mehr über die Wiccas erfahren, aber erst einmal möchte ich diese Morde aufklären, und dann muss ich auch wieder nach Hause. Mein Onkel ist schon schrecklich wütend auf mich ...“
„,Die murmelnden Gewässer sind dein Gewissen, wirf einen Stein, und du wirst es wissen’. Das ist aus dem Hexenbekenntnis, nach dem wir unser Leben ausrichten. Du tätest gut daran, es zu befolgen, Hüterin.“
„Es klingt reizend, aber ...“
„Das Dreifach-Gesetz sei dein leitender Faden; dreimal bringt's Glück und dreimal den Schaden'„, zitierte sie weiter.
Und so ging es in einem fort. Sie hielt mir einen Vortrag darüber, welche Sünde es ist, sich mit den dunklen Mächten zu verbünden, wobei ich mir die ganze Zeit nur zu bewusst war, dass der anwesende Dämon sich abwechselnd von Ophelia den Bauch kraulen ließ oder in der Küche um etwas Essbares bettelte. Zum Schluss war ich völlig erschöpft davon, den Mund gehalten zu haben. Ich schützte Kopfschmerzen vor und flüchtete mit Jim in mein Schlafzimmer. Dort schlief ich zu meiner Überraschung tatsächlich bis weit nach dem Abendessen.
Als Ophelia mich weckte, fühlte ich mich erfrischt und wusste genau, wie ich weiter vorgehen wollte. „Du musst mich ins G & T begleiten“, drängte Ophelia und lächelte so süß, dass jeder Misanthrop sich davon hätte erweichen lassen. „Perdy ist schon da, aber ich weiß, dass sie auch möchte, dass du mitkommst.“
„Es ist sicher nicht die beste Idee auszugehen, wenn man bedenkt, dass mein Foto heute früh auf allen Titelseiten war.“
„Sei nicht albern. Dort tut dir niemand etwas - es ist neutraler Boden“, erwiderte Ophelia und öffnete den Kleiderschrank, um nachzuschauen, was ich Passendes für den Abend dabeihatte. „Außerdem ist Perdy jetzt die Chefin. Niemand würde es wagen, sich ihr zu widersetzen.“
Mir lief ein Schauer über den Rücken. „Ehrlich gesagt, ist mir einfach nicht nach Ausgehen zumute, aber ich habe eine große Bitte an dich.“
Sie wandte sich mir zu. Die Enttäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Ja, gerne.“
„Gibt es außer Drake noch andere Wyvern in Paris?“
Verwirrt blickte sie mich an. „Wyvern? Jaaa ... Fiat Blu ist hier. Er ist der blaue Wyvern, aber ich würde dir nicht raten, ihm zu nahe zu kommen. Er ist nicht nur verdorben und unmoralisch; er ist auch ein Medium. Das sind alle blauen Drachen, aber er ist der mächtigste.“ Sie senkte die Stimme. „Es heißt, er benutzt seine Macht, um Frauen dazu zu bringen, dass sie ... unnatürliche Dinge mit ihm machen.“
„Na, das scheint mir ja ein Typ zu sein. Die blauen Drachen sind also medial? Sind sie auch bekannt für ihre Stärke?“
Ophelia verzog das Gesicht. „Alle Drachen sind stark.“
„Hmm.“ Der Plan, über den ich den ganzen Tag nachgedacht hatte, nahm immer mehr Gestalt an. „Weißt du, wo Fiat Blu wohnt?“
Sie nickte zögernd. „Ja, aber ich rate dir davon ab, ihn aufzusuchen, Aisling. Fiat ist ganz anders als dein Drache.“
Ich griff in den Schrank und zog das
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