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Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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„Sollen wir das heute Nacht überprüfen?“
    „Nein“, erwiderte ich rasch und wich noch einen Schritt weiter zurück. Ich lächelte Nora zu, um ihr klarzumachen, dass ich des halb auf den Sex mit einem Wyvern verzichtete, weil ich Hüterin werden wollte. „Ganz bestimmt nicht. Es kommt überhaupt nicht infrage.“
    Drake lächelte nur. Ein langsames, sinnliches, verschmitztes Lächeln.
    Die restliche Zeit saß ich stumm dabei, während die vier Wyvern Territorialverhandlungen führten, die anscheinend für eine formelle Friedenserklärung nötig waren. Da ich nichts zu dem Gespräch beizutragen brauchte, hielt ich mir im Geist einen Vortrag, während ich  Csirkemell bazsalikommal és fekete olivabogyoval  (Hühnerbrust mit Basilikum und Oliventapenade) aß, eins der köstlichsten Gerichte, das mir je vorgesetzt worden ist. Ich erklärte mir, dass ein Wiederaufleben der Beziehung zu Drake nicht auf meiner Aufgabenliste für diesen Kongress stand. Er mochte ja sexy wie die Hölle sein und auf mich wirken wie kein anderer Mann - aber er war eine Komplikation, die ich nicht brauchen konnte.
    Warum lösen sich gute Absichten immer als Erstes auf?
    Eine Stunde später stand ich vor dem Schwarzen Brett, an dem sich die Kongressteilnehmer untereinander austauschten, sah aber keine an mich gerichtete Nachricht.
    „Glaubst du, Moa ist krank?“, fragte ich Jim und zog den Dämon ein wenig beiseite, damit wir nicht mitten im Gewühl standen. Ein Workshop war gerade zu Ende gegangen, und in der Halle wimmelte es plötzlich von Magiern, Orakeln, Hütern und vielen anderen Bewohnern der Anderswelt. Ich hatte überall gefragt, als Drake mich von meinen Pflichten entbunden hatte, aber niemand hatte Moa seit dem Vorabend, als sie sich mit mir und Jim im Hundegarten unterhalten hatte, gesehen. „Sie wirkt so professionell, es sieht ihr gar nicht ähnlich, dass sie nicht zu unserem Termin kommt, ohne mir Bescheid zu geben.“
    „Vielleicht geht sie dir ja nur aus dem Weg“, meinte Jim und fraß ein halb gegessenes Sandwich auf, das jemand auf dem Tisch liegen gelassen hatte. „Vielleicht bist du ja ein sozialer Paria. Mittlerweile wissen alle Mentoren, dass du einen schlimmen Dämon in Hundegestalt besitzt und dass dir das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn du deinen Drachen siehst.“
    „Mir läuft bei Drakes Anblick nicht das Wasser im Mund zusammen.“ Jim hob spöttisch die Augenbrauen. „Das stimmt einfach nicht. Ich hatte nur Hunger, und dieses Hühnchen war wirklich lecker! Und ich glaube auch nicht, dass Moa sich vor mir verstecken will. Vielen Dank für die reizende Bemerkung! Wenn sie ihre Meinung über unsere Verabredung geändert hätte, hätte sie es mir gesagt. Vielleicht sollte ich mal an der Rezeption nachfragen, ob sie dort eine Nachricht für mich hinterlassen hat.“
    Die Wahrheit erfuhr ich jedoch erst, als ich auf die kluge Idee kam, es einmal mit der Zimmernummer zu versuchen, die sie erwähnt hatte. Irgendetwas stimmte mit Europa nicht - oder mit Europa und mir -, es war wie verhext. Oder verflucht. Ganz, ganz übel.
    „Was ist denn hier los?“ Jim und ich blieben ein ganzes Stück vor der Tür zu Moas Zimmer stehen. Hotelangestellte, ein paar Konferenzteilnehmer und Polizeibeamte blockierten den Flur.
    Die Person vor mir drehte sich um. Es war Marvabelle. „Na, wenn das nicht Ashley ist. Hank, sieh mal, das sind Ashley und ihr sprechender Hund.“
    Hank schenkte mir ein schwaches Lächeln. Dann trat er hastig beiseite, um zwei Leute mit einer Trage vorbeizulassen.
    „Ist jemand verletzt?“ Mein Magen krampfte sich zusammen. „Es ist doch nicht etwa Moa?“
    Marvabelle warf mir einen seltsamen Blick zu. „Na, das ist aber komisch, dass Sie das wissen. Hank, komisch, dass sie das weiß!“
    „O Gott“, sagte ich und kämpfte gegen die Übelkeit an, als die Männer mit der Trage wieder auftauchten. Eine dicke schwarze Wolldecke war über die Trage gebreitet. „Sie ist tot, nicht wahr? Moa ist tot.“
    „Ja. Sie wurde von einem oder mehreren Unbekannten umgebracht.“ Marvabelle musterte mich von Kopf bis Fuß, wobei ihre Augen vor Entzücken leuchteten. Jemand hatte Moa umgebracht! Die hübsche, elegante Moa! Ich blickte auf die Menge, die sich langsam auflöste. Die Zimmermädchen standen zusammen und tuschelten leise, und die Polizeibeamten zogen sich in das Zimmer zurück. Ich dachte an die anderen Konferenzteilnehmer. Wer um alles in der Welt konnte Moa umgebracht haben?
    Marvabelles

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