Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
worden war, als ich ihn rief (und dadurch war er so lange an mich gebunden, bis ich herausbekommen würde, wie ich mich von ihm lösen konnte), aber ich mochte es nicht, wenn man mich als Dämonenfürstin bezeichnete. Schließlich war ja allgemein bekannt, dass alle Dämonenfürsten böse waren.
Ich hingegen war nur etwas tollpatschig. Oder verflucht. Vielleicht auch beides.
„Gefährtin, dein Dämon möchte, dass ich dich ...“
Ich hob die Hand, um Drake aufzuhalten. „Punkt eins, ich bin nicht deine Gefährtin. Punkt zwei ... äh ... okay, es gibt keinen Punkt zwei. Also, danke für deine Hilfe, Fremder, der mit attraktiven Frauen herumstolziert, die offensichtlich in der Madonna-Spitzbrust-Bustier-Boutique einkaufen. Und jetzt geh deiner Wege und lass uns Sterbliche unser Leben leben, ohne dass wir uns mit einer feuerspeienden Echse im Anzug herumschlagen müssen.“
Drake beugte sich vor, und seine Augen wurden ganz dunkel, als er sagte: „Du hast mich noch nie Feuer speien sehen, Gefährtin. Es würde dir vielleicht gefallen.“
Hitze durchfuhr mich bei seinen Worten, eine vertraute Hitze. Ich bekämpfte sie ein paar Sekunden lang, wusste jedoch, dass sie mich verzehren und nur noch ein Häufchen Asche von mir übrig bleiben würde, wenn ich mich dagegen wehrte. Rauch stieg aus meinen Haaren auf, und jede Zelle meines Körpers wurde entzündet. Mein Verstand sagte mir, dass ich gleich völlig in Flammen aufgehen würde, und so gab ich in letzter Sekunde nach und fügte mich ins Unvermeidliche. Mit einem leisen Aufstöhnen öffnete ich die Tür in meinem Kopf, die mir Zugang zu meiner neu entdeckten Macht gab und nahm die Drachenflamme auf. Sie verzehrte und erneuerte mich zugleich, in einer feurigen Wiedergeburt, die ich ein paar Sekunden lang genoss, ehe ich mich wieder Drake zuwandte.
Ich hätte gern etwas Witziges oder Sarkastisches gesagt, um Drake klarzumachen, wie unwichtig er für mich war, aber ich brachte nur ein kleines Keuchen heraus, weil ich so viel von seiner Hitze absorbiert hatte. Triumph leuchtete in seinen Augen auf, und dann drehte er sich ohne ein weiteres Wort um und ging zu seiner VIP zurück, die ungeduldig auf ihn wartete.
„Ich bin immer dermaßen durch den Wind in seiner Nähe“, stöhnte ich leise. Ich konnte mich vom Anblick seiner Rückansicht nicht losreißen. Man kann ja über Drachen sagen, was man will, aber wenn sie in menschlicher Gestalt erscheinen, verstehen sie es wirklich, sich umwerfend zu bewegen.
„Ja, das bist du. Findest du nicht auch, René?“
„In der Tat. Er sieht sie an, sie sieht ihn an, und wumm! Funken fliegen. Sieh mal, ihre Haare glühen immer noch.“
Ich schlug auf einige Haarsträhnen, die noch vor sich hinkokelten. „Es reicht jetzt mit euren Kommentaren. Die Show ist vorbei! Das war nur ein kleiner Feueraustausch, mehr nicht. Nichts wirklich Aufregendes. Vielleicht können wir jetzt einfach mit wichtigeren Dingen weitermachen. Wie in einem Leben ohne ihr-wisst-schon-wen.“
Pál und István, zwei rothaarige Männer, die zu Drakes Sippe gehörten und als seine Leibwächter fungierten, hatten die ganze Szene unbeeindruckt verfolgt. Als Drake zu der asiatischen Schönheit zurückkehrte, hob Pál freundlich grüßend die Hand, aber István blickte Jim und mich nur grimmig an.
„Sieht so aus, als hätte István dir immer noch nicht verziehen, dass du ihn beinahe entmannt hast“, meinte Jim.
„Das war ein Unfall, wie du weißt. Außerdem habe ich geschworen, nie wieder Darts zu spielen, also braucht er gar nicht sauer zu sein.“ Ich lächelte beiden Männern gezwungen zu, winkte Pál und machte mich, unbeeindruckt von den geflüsterten Kommentaren um mich herum, auf den Weg zur Rezeption.
„Hier ist die Handynummer meines Vetters Bela.“ Als ich eingecheckt hatte, drückte René mir eine Ansichtskarte in die Hand, auf deren Rückseite er eine Nummer gekritzelt hatte. „Ruf mich an, wenn du dich auf die Suche nach dem Eremiten machen willst, ja? Ich will mir lieber nicht ausmalen, in welche Situationen du geraten könntest, wenn du dich allein auf die Suche machst. Hast du eine Sprache für diese Reise gelernt?“
„Eine Sprache? Oh ja, ungarisch. Ich habe in einem Chatroom einen Typen kennengelernt, als ich nach Informationen über das Hotel gesucht habe, und er hat mir ein paar Sätze beigebracht. Warte mal ... äh ... szeretnelek latni rtiha nelkul .“
René riss die Augen auf. „Was ... was glaubst du, hast du da gerade
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