Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
eine Konfrontation mit den blauen Drachen vermeiden, deshalb brauche ich einen Bodyguard, wenn ich morgen an ihrer Versammlung teilnehme. Wenn du dich der Aufgabe nicht gewachsen fühlst ...“
Onkel Damian schnaubte ungeduldig. „Als ob es eine Herausforderung für mich wäre, dich vor ein paar Drachen zu beschützen. Ich will nur wissen, wo die Versammlung stattfindet, damit ich mir eine Strategie überlegen kann.“
Ich nannte ihm den Namen des Hotels und fügte hinzu, dass auch noch andere Personen mitkämen. „Jim und René sind auf jeden Fall bei mir und wahrscheinlich mein Dämonenverwalter. Und wenn Not am Mann ist, auch Dad.“
„Ich bezweifle, dass er uns von großem Nutzen wäre“, erwiderte Onkel Damian.
„Er ist zu mehr nütze, als du denkst“, versicherte ich ihm und griff erneut zum Telefon.
Onkel Damian war bereits tief in seine strategischen Überlegungen vertieft, als Drake ans Handy ging.
„Wann willst du aufbrechen?“, fragte Onkel Damian.
„Oh, hallo, Süßer, bleib mal dran. Sobald Paula zurück ist und René wieder auftaucht, okay?“ Onkel Damian nickte und verließ das Zimmer. „Entschuldigung. Mein neuer Leibwächter wollte wissen, wann ich losgehen möchte, um mir ein neues Kleid zu kaufen. Und da wir gerade von meinem Kleid sprechen, ich will es auf der Hochzeit mit einem unglaublich sexy, grünäugigen Drachen tragen, der mich heute früh nicht geweckt hat. Wo bist du?“
Drakes Stimme klang seltsam angestrengt. „Es hat sich eine neue Situation ergeben, und wir gehen der Sache gerade nach. Ich bin auf jeden Fall rechtzeitig in der Kirche, falls du dir deswegen Sorgen machen solltest.“
„Eine neue Situation? Wegen Chuan Ren?“
„Nein, das hat nichts mit dem Krieg zu tun. Ich habe jetzt keine Zeit, es dir zu erklären, kincsem.“
„Dir ist klar, dass eine geringere Frau jetzt unbedingt wissen müsste, was los ist, aber ich vertraue dir, obwohl du mich gestern vor dem Altar im Stich gelassen hast.“
Drake schnaubte.
„Ich liebe dich. Küsschen, Streicheleinheiten, Umarmungen.“
Ich konnte förmlich hören, wie Drake mit den Augen rollte. Er hasste die öffentliche Zurschaustellung von Zuneigung. „Auf Wiedersehen, Aisling.“
„Warte eine Sekunde, Großer. Komm, los, du musst es sagen.“
„Nein, das muss ich nicht.“
„Doch. Einmal am Tag musst du es sagen, so sind die Regeln, und heute hast du es überhaupt noch nicht gesagt.“
„Pál und István sind hier“, antwortete er. „Das setzt die Regeln außer Kraft.“
„Sie sind große Jungs, und es wird sie schon nicht umbringen, wenn ihr Anführer seiner Verlobten sagt, dass er sie liebt. Sag es!“
„Unser Zug ist gerade in den Bahnhof eingefahren. Ich habe jetzt keine Zeit dafür. Ich muss los, kincsem.“
„Zug? Du fährst mit dem Zug weg?“ Das weckte meine Aufmerksamkeit. Was konnte so wichtig sein, dass er wenige Stunden vor seiner Hochzeit noch die Stadt verließ? „Süßer, was ist los?“
„Ich erkläre dir das alles später. Hör auf deinen Onkel und tu, was er sagt.“
Er legte auf, bevor ich ihn auch nur fragen konnte, wohin er fuhr.
„Wie haben sie bloß Abaddon in einen kleinen Laden in Kensington verfrachtet?“, fragte Jim und duckte sich.
„Sei nicht albern. Wir sind hier in London, nicht in der Hölle.“
Drei kichernde junge Frauen eilten vorbei, pinkfarbene Brautjungfernkleider über dem Arm, die aussahen wie riesige, mutierte Quallen.
Jim zog eine Augenbraue hoch.
„Na gut, es mag gewisse Ähnlichkeiten geben, aber es ist nicht Abaddon. Und sei jetzt still, sonst hört dich am Ende noch jemand sprechen.“
Paula kam mit einem Armvoll Kleidern auf mich zu. „Das hier ist wunderschön, Liebes, und würde dir bestimmt fabelhaft stehen. Es glitzert! Du hast zwar gesagt, du wolltest kein weißes, aber sieh doch nur mal! Ach, wenn es doch nur solche Kleider schon gegeben hätte, als ich jung war!“
Ich warf einen flüchtigen Blick auf die glitzernde Abscheulichkeit. „Es ist sehr schön, Paula, aber ein weißes Hochzeitskleid ist für mich einfach nicht das Richtige. Ich meine, ich habe schon einmal in Weiß geheiratet, und wir wissen ja alle, wie das geendet hat. Ich möchte lieber etwas Farbiges, etwas, das anders aussieht - oh, hallo. Äh, das ist ein bisschen zu anders.“
Die Verkäuferin war in die Abteilung mit Gothic-Mode gegangen und brachte mir einen neonblauen Tüll-Minirock mit grasgrünem Korsett. „Das ist sehr beliebt“, versicherte
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