Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
Ärger auf. Normalerweise hätte ich Jim solche frechen Bemerkungen untersagt, aber nach den letzten Erlebnissen mit Fiat und Gabriel hatte dieser es durchaus verdient, dass Jim ihn ein wenig ärgerte.
„Ich habe niemanden hereingelegt. Ich gebe zu, dass ich Fiat gegenüber ein wenig naiv war - ich konnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass er dir das Gift wirklich einflößen würde -, aber was ich getan habe, habe ich aus ehrenhaften Motiven getan.“
„Du hast mich betrogen. Du hast Drake betrogen. Du hast dich an Fiat verkauft, nur um eine Gefährtin zu bekommen. Das kann man wohl kaum ehrenhaft nennen“, antwortete ich und machte meiner Wut Luft.
Er verdient es, bestraft zu werden. Räche dich für das, was er dir angetan hat.
„Am besten beachtest du gar nicht, was ich jetzt sage, Gabriel. Ich höre dir nicht zu, okay? Ich werde dir nie wieder zuhören. Nimm also deine ölige kleine Stimme und belästige jemand anderen. Ich werde dich nie wieder in Anspruch nehmen. Verstanden? Gut. Und jetzt hau ab.“
Gabriel zog die Augenbrauen hoch. „Probleme?“
„Es ist nur die dunkle Macht, die mich zu überreden versucht, sie erneut einzusetzen. Sie hält einfach nicht den Mund.“
„Aha.“ Er betrachtete meine Augen. „Kontaktlinsen?“
„Ja. Die Leute kriegen sonst Angst, wenn sie meine Augen sehen. So, und mehr höfliches Geplauder gibt es nicht, Gabriel. Mein Auto muss jeden Moment vorfahren. Es war zwar nett von dir, dass du mich aufgefangen hast, als ich in Ohnmacht gefallen bin, aber ich muss mich deshalb wohl nicht mit dir versöhnen.“
Er ergriff meine Hand. Ich entzog sie ihm, und er versuchte es erneut. Jim knurrte.
„Aisling, wir müssen über so vieles sprechen“, sagte er seufzend.
„Ja, genau, zum Beispiel darüber, wie du sie erneut reinlegen kannst, oder?“, warf Jim ein.
„Das ist unfair“, protestierte Gabriel. „Du verurteilst mich, ohne dir vorher meine Version anzuhören.“
Durch das Schaufenster sah ich den vertrauten blauen BMW vorfahren. „Du hast zugelassen, dass Fiat sich bei den grünen Drachen eingemischt hat. Du hattest etwas mit dem Tod eines Sippenmitglieds zu tun. Du hast dich mit Fiat gegen uns verbündet und zugelassen, dass er mich, und damit auch Drake, beinahe vernichtet hätte. Ich glaube nicht, dass deine Version der Geschichte mich die Ereignisse in einem anderen Licht sehen lassen würde.“
Ich drängte mich an ihm vorbei auf den belebten Londoner Bürgersteig, wobei ich mich nach allen Seiten nach roten Drachen umschaute. Onkel Damian war schon aus dem Wagen gestiegen und beobachtete ebenfalls die Menge. Er nahm meine Sicherheit offensichtlich genauso ernst wie Drake.
„Deine ständige Weigerung, die Wahrheit zu erfahren, wird uns nur allen schaden“, sagte Gabriel, der mir auf die Straße gefolgt war.
Wut stieg in mir auf, und ich drehte mich heftig zu ihm um. Dabei stieß ich aus Versehen mit einer Frau zusammen, die gerade an uns vorbeigehen wollte.
„Oh, Entschuldigung. Haben Sie sich wehgetan?“, fragte ich und reichte ihr eine Einkaufstüte, die sie fallen gelassen hatte.
Sie lächelte. „Nein, alles in Ordnung. Sie sind auch Amerikanerin? Ist es hier nicht großartig?“
„Ja, das ist es. Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, ich muss jemandem den Kopf abreißen.“
Die Touristin sah mir mit großen Augen hinterher, wie ich zu Gabriel zurückmarschierte und mich dicht vor ihm aufbaute. „Wie kannst du es wagen zu behaupten, dass ich allen nur schade! Du bist hier nicht das Opfer, Gabriel, sondern ich!“
„Bist du dir da so sicher?“, fragte er ruhig. In seinen Augen stand kein Lächeln mehr.
Ich zögerte einen Moment lang und fragte mich, welches Ziel er verfolgte. Arbeitete er wieder mit Fiat zusammen und hatte etwas Schändliches im Sinn? Oder lag es tatsächlich an den Umständen, dass es nur so ausgesehen hatte, als ob er uns betrügen würde?
„Aisling?“, rief Onkel Damian. Jim war schon auf den Rücksitz gesprungen.
„Ich komme gleich.“ Drake hatte sich erstaunlich wenig über Gabriel geäußert. Ich hatte ein oder zwei Mal versucht, mit ihm über die Ereignisse im Fechtclub zu reden, aber wir hatten das Thema nie wirklich ausdiskutiert, zumal ich bis über beide Ohren mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt gewesen war. Außerdem verstand Drake es hervorragend, mich abzulenken, indem er mich küsste.
„Aisling, ich bin nicht dein Feind. Das bin ich nie gewesen“, beteuerte Gabriel und
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