Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
machte eine Geste, als wollte er erneut meine Hand ergreifen.
Das Auto hinter Renes Wagen, der in der zweiten Reihe stand, hupte.
Ich sah Onkel Damian an, dass es ihm nicht gefiel, wie ich da mitten auf dem Bürgersteig stand. Dies war wirklich weder der richtige Zeitpunkt noch der geeignete Ort, um über die Vergangenheit zu sprechen. „Ich bin im Moment sehr beschäftigt, Gabriel. In ein paar Monaten, wenn ich vergessen habe, wie es war, fast an Gift zu sterben, bin ich vielleicht in der Stimmung, mit dir über das zu reden, was passiert ist, aber jetzt nicht.“
„Ich habe dich vor dem Tod bewahrt“, rief er, als ich auf das Auto zuging. „Und auch jetzt kann ich dich retten.“
„Wie willst du das anstellen?“, fragte ich verächtlich.
Er trat einen Schritt auf mich zu und blickte mich aus seinen grauen Augen ernst an. „Ich weiß, wie du die Ächtung beenden kannst.“
Hoffnung stieg in mir auf. Wenn mir vergeben wurde, konnte ich wieder mit Nora arbeiten. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die dunkle Macht aufhören würde, mich in Versuchung zu führen. Aber der hoffnungsvolle Funke erlosch, als mir klar wurde, dass das wahrscheinlich nur ein Trick war, eine Falle, die sich Gabriel aus Gott weiß was für Gründen ausgedacht hatte.
Ich reckte mein Kinn. Theoretisch mochte ich nicht mehr Drakes Gefährtin sein, aber er und die Sippe behandelten mich immer noch so, und ich hatte das Gefühl, würdevoll mit anderen Drachen umgehen zu müssen. „Ich werde Drake von deinem Angebot berichten. Auf Wiedersehen.“
Ich wollte gerade ins Auto steigen, als die amerikanische Touristin, gegen die ich geprallt war, auf mich zugerannt kam und rief: „Hey, Sie haben etwas fallen gelassen.“
Auf einmal stand die Zeit still. Ich drehte mich um, um nachzuschauen, was ich fallen gelassen hatte. Hinter mir stand Onkel Damian an der Autotür und wartete darauf, dass ich einstieg. Die Passanten auf dem belebten Gehsteig strömten an uns vorbei, als die Touristin mit ausgestreckter Hand auf mich zukam.
Sie hielt mir die Handfläche hin, auf der ein silbernes Symbol zu schweben schien.
Verwirrt starrte ich den Zauber an, und als ich begriff, um was es sich handelte, war es bereits zu spät.
„Hinweg mit dir“, rief die Frau, und ein schrecklicher Schmerz schoss durch meinen Körper, als ich durch Zeit und Raum gezerrt wurde.
5
Langsam ließ der Schmerz nach, und ich kam wieder zu mir. Stimmen drangen in meinen benebelten Kopf.
„... glaube, wir sollten ihn rufen. Der alte Fürst musste sich nie erbrechen, wenn er uns besuchte“, sagte eine besorgte Stimme.
„Da hast du recht. Und sie hat es schon einmal gemacht. Weißt du noch, wie sie den Alten gebannt hat?“, sagte eine zweite Stimme.
Mein gesamter Körper schmerzte, einschließlich meiner Zähne und Haare. Selbst meine Augenbrauen taten weh.
„Ja, das war vielleicht eine Schweinerei, das kann ich dir sagen“, fuhr die zweite Stimme fort. „Ich war ja dafür, den Raum völlig zu vernichten, aber Traci hat gemeint, es wäre nicht kosteneffizient und hätte eine negative Auswirkung aufs Budget. Aber wir sind doch Dämonen’, habe ich damals zu ihm gesagt. Alles, was wir tun, ist negativ.’„
„Und was hat er darauf geantwortet?“, fragte die erste Stimme.
„Er hat nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, der Fürst bestünde auf einer nicht negativen Politik und sei in Budgetfragen sehr streng. Wenn ich damit Probleme hätte, sollte ich mich direkt an sie wenden. Naja, du siehst ja, wie sie ist.“
Ich spürte förmlich, wie die beiden mich musterten. Unter meiner Wange war irgendetwas Kaltes.
Die erste Stimme gab einen missbilligenden Laut von sich. „Heutzutage sind die Dämonenfürsten auch nicht mehr das, was sie mal waren, oder?“
„Das will ich hoffen.“ Ich öffnete die Augen und stellte fest, dass ich auf einem vertrauten grauen Marmorfußboden lag. Neben meinem Kopf standen zwei Paar Schuhe. Als ich mich zurücklehnte, um zu sehen, wem die Stimmen gehörten, zuckte ich zusammen. „Hallo, Saris. Und du bist ...“
„Caron, meine Fürstin“, sagte der Dämon und verbeugte sich steif. „Sei gegrüßt, Fürstin Aisling. Traci hat uns nicht informiert, dass du Abaddon einen Besuch abstatten wolltest.“
Mir wurde übel, als ich mich aufrappelte, und ich musste mich zusammenreißen, um mich nicht erneut zu übergeben. „Das ist auch kein geplanter Besuch. Jemand hat mich hierher gezappt.“
„Jemand ... hat
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