Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
schon gefangen.“
„Ja, das stimmt.“ Ich überlegte einen Moment, dann wandte ich mich nach rechts. „Also, entweder hat man sie erwischt, oder sie schauen sich noch um. Aber die Zeit wird allmählich knapp, ‘s fällt bestimmt bald jemandem auf, dass die Wachen nicht da „sind. Wir sollten uns also auf die Socken machen. Komm, wir probieren es in diese Richtung.“
„Oh. Ash, bist du sicher? Gabriel hat gesagt, wir sollten hierbleiben.“
„Und was ist, wenn sie nicht wiederkommen? Ich möchte lieber nicht tatenlos herumsitzen“, flüsterte ich und ging so leise wie möglich den Flur entlang.
Wir kamen erneut an eine Ecke, die an der unteren Seite des u-förmigen Baus entlangführte. Ich wollte gerade all meinen Mut zusammennehmen und um die Ecke schauen, als plötzlich ein Mann auf uns zukam. Überrascht blieb er stehen, als er uns sah.
Er blinzelte uns aus dunklen Drachenaugen an, aber seine Reflexe waren eine Spur zu langsam. Bevor er nach seiner Pistole griff, hatte ich ihn bereits mit einem Schweige- und Bindezauber belegt.
„Oh, Mann. Jetzt sind wir fällig“, flüsterte Jim und warf dem Drachen einen besorgten Blick zu, als wir an ihm vorbei um die Ecke huschten. Der Gang, der sich vor uns erstreckte, war fast identisch mit dem anderen zur Linken, mit Ausnahme von vier Türen, zwei an jeder Seite. „Wie lange halten die Zauber?“
„Lange genug“, murmelte ich. Insgeheim betete ich, dass das tatsächlich der Fall war. „Wir müssen nachsehen, was sich in diesen Zimmern verbirgt. Weißt du, wie man das am besten anstellt, ohne die Türen zu öffnen?“
Jim seufzte. „Wer ist denn hier die Hüterin?“
Ich lächelte und tätschelte meinem Dämon den pelzigen Kopf. So langsam gewöhnte ich mich an seine Art. Wenn er erwähnte, dass ich eine Hüterin war, wusste ich, dass ich die nötigen Fähigkeiten besaß ... ich musste nur noch herausfinden, welche gerade passte. Da mir jedoch auf Anhieb nichts Passendes einfiel, öffnete ich die geistige Tür in meinem Kopf und blickte mit meiner erweiterten Sicht auf die Tür links von mir. Sie blieb, was sie war - eine Tür. Bei der Tür daneben war es das Gleiche. Als ich jedoch auf die Tür rechts von mir blickte, flackerte ein Zauber auf, der verschlungene Knoten, der jeden Zauber silbern leuchten lässt, bevor er sich in Luft auflöst.
„Wenn diese Tür mit einem Zauber geschützt ist, muss sich etwas ziemlich Wichtiges dahinter verbergen“, sagte ich und bückte mich, um den Zauber, der um die Türklinke gelegt war, genauer zu betrachten.
„Das hört sich logisch an. Was willst du unternehmen?“
„Ich wünschte, ich könnte ihn einfach so auflösen wie dieses Mädel, das wir letzten Monat kennengelernt haben.“
Ich musterte die Tür und überlegte. Aber mir blieb nichts anderes übrig. „Ich werde wohl mit brutaler Gewalt zu Werk gehen müssen.“
„Oh, Mann“, sagte Jim. „Das wird unschön.“
Und so war es auch. Als es mir gelungen war, die Tür aufzudrücken und uns beide hindurchzuschieben, hatte Jim zwei Schuhe verloren, und auch mein Schal war auf mysteriöse Weise verschwunden. Wir blickten uns in dem kleinen Zimmer um, aber es enthielt nichts als eine Glühbirne, die von der Decke herunterbaumelte, und einen kaputten Tisch. An der gegenüberliegenden Wand war eine weitere Metalltür.
„Mist!“, fluchte ich, als ich das solide Vorhängeschloss sah, das an der Tür hing. „Okay. Es geht nicht anders. Geh zur Seite, Jim.“
Der Dämon zog sich auf die Schwelle der anderen Tür zurück, und ich zog meine Handschuhe aus und rieb mir die Hände. Ich konzentrierte mich darauf, Macht aus dem Zimmer zu ziehen. Es war nicht viel und auch nicht so stark wie Drakes Feuer ...
Oder meins.
... aber es war genug, um sie zu einer kleinen Energiekugel zusammenzuballen, die das Schloss zerschmetterte, als ich sie hineinschleuderte.
„Sehr schön. Dann wollen wir mal hoffen, dass wir jetzt keine Herde von Irren losgelassen haben, die sich auf uns stürzen und in Stücke reißen“, sagte Jim vergnügt, als ich die Tür öffnete und vorsichtig hineinspähte.
Zuerst traf mich der Geruch, ein so fürchterlicher Gestank, dass ich würgen musste. Aber darüber lag etwas, das mir die Tränen in die Augen trieb. Ich riss die Tür auf und stürzte in den dunklen Raum.
„Aisling!“, rief Jim, als ich mich auf eine schwarze Gestalt warf.
„Drake!“, rief ich im selben Moment.
„Aisling?“
Die schwarze Gestalt auf dem Boden
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