Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
mir.“
„Oh, yippie!“, sagte der Dämon lahm und wirkte alles andere als begeistert.
„Nein“, erwiderte Onkel Damian mit ausdruckslosem Gesicht. „Da gibt es nichts zu diskutieren.“
Ich stritt mich ein paar Minuten mit ihm, jedoch ohne den geringsten Erfolg.
„Das ist doch lächerlich.“ Wütend stürmte ich zum Auto. „Ich erfriere hier draußen noch. Wenigstens können wir ja im Warmen sitzen, während ich versuche, dich zur Vernunft zu bringen.“
René setzte sich auf den Fahrersitz, während ich die hintere Tür öffnete. Onkel Damian tat auf seiner Seite das Gleiche. Ich wartete, bis beide Männer im Wagen saßen, dann knallte ich die Tür zu und legte den stärksten Zauber, den ich kannte, über den Wagen.
„Feuer von Abaddon!“ Jim riss die Augen auf. „Du hast einfach ...“
Mein Onkel merkte sofort, was ich getan hatte. Er hämmerte mit den Fäusten gegen die Scheibe und versuchte vergeblich, die Tür zu öffnen.
„Wir sind so bald wie möglich zurück“, schrie ich ihm durch die geschlossene Scheibe zu. „Fahrt zurück in den Ort. Wir treffen uns im Hotel. Bis ihr dort seid, ist der Zauber vorbei. Und macht euch um mich keine Sorgen; ich komme schon zurecht.“
„Ja, sie kommt schon zurecht. Ich werde mehrere Zehen an Frostbeulen verlieren, aber Aisling kommt schon zurecht“, murrte Jim.
Onkel Damian hämmerte weiter erbost gegen die Scheibe und schrie Wörter, die ich hier lieber nicht wiederholen möchte, während ich zu Gabriel eilte.
Mein Onkel war außer sich vor Wut, aber damit würden wir leben müssen. Im Moment gab es wichtigere Dinge ... wie zum Beispiel Drake zu finden.
14
„Dein Onkel wird stinksauer sein“, sagte Jim ein paar Minuten später, als wir uns alle in Gabriels Land Rover gequetscht hatten.
„Er wird schon darüber hinwegkommen. Hoffe ich jedenfalls“, sagte ich und rieb mir mit einem eisigen Handschuh über die Stirn. „Oh, Gott, nein, du hast recht, er wird vor Wut schäumen. Aber was hätte ich sonst tun sollen?“
„Das wird keine leichte Reise“, warnte uns Gabriel, während das Auto über einen holperigen, verschneiten Weg rumpelte, der anscheinend sonst nur von Schafen oder Ziegen genutzt wurde. „Die meiste Zeit müssen wir klettern. Es gibt keine Straße zum Horst. Ich werde versuchen, die leichteste Route zu nehmen, aber ich möchte dich warnen. Es wird sehr beschwerlich werden.“
Jim öffnete schon den Mund, um irgendetwas Freches zu erwidern, aber ich kam ihm zuvor. „Wir schaffen das schon“, behauptete ich.
Sieben Stunden später brach ich jedoch vor Kälte und Erschöpfung zusammen. „Mann ... bin ich geschafft!“
„Wir sind fast da.“ Gabriel, dessen Stimme dünn vor Anstrengung klang, kam wie aus weiter Ferne zu mir. „Der Horst ist nicht mehr weit. Alles in Ordnung?“
„Ja, es geht schon. Mir ist nur ein wenig schwindlig.“
„Ich hole den Sauerstoff, antwortete er und trat zu Tipene und Maata, die vor einem Felsvorsprung lagen. Ich drehte mich um und schaute den Berg hinunter, den wir gerade hinauf geklettert waren. Ich schielte geradezu bei dem Anblick einer fast senkrechten Fläche aus Schnee, Eis und Fels. Der Wind peitschte wie mit eisigen Nadeln über uns hinweg, und ich zitterte trotz meiner arktiserprobten Kleidung, die wir uns vor der Reise zugelegt hatten.
Ich atmete tief ein, als Gabriel mir die Sauerstoffmaske aufs Gesicht drückte, und fühlte mich gleich besser.
„Jim?“, fragte ich.
„Hau mir eine runter“, sagte er mit geschlossenen Augen.
„Ich hatte eigentlich gedacht, wir hätten keine Probleme mit Höhenkrankheit. Schließlich sind wir unsterblich“, erklärte ich und ließ mir von Gabriel aufhelfen.
Er warf mir einen amüsierten Blick zu. „Wenn du nicht unsterblich wärst, hättest du es gar nicht erst bis hierher geschafft. Normalerweise ist es unmöglich, ohne Atemgerät so hoch zu klettern. Das ist einer der Gründe, warum dein Onkel auf keinen Fall mitkonnte.“
„Oh. Na dann. Sollen wir weitergehen?“
Gabriel nickte und löste die Seile, mit denen wir aneinander-gebunden waren. „Die brauchen wir jetzt nicht mehr. Der Horst ist gleich um die Ecke. Er ist in den Bergfels hineingebaut.“
Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete, aber das unauffällige Steingebäude, das in einen natürlichen Felsüberhang hineingebaut worden war, passte perfekt zu meinen Vorstellungen.
„Na, das ist ja ein toller Horst“, sagte ich.
„Ja, nicht wahr? Ich habe ihn bisher
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