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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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gelassen wird oder nicht. Denn sie ist sowieso so gut wie tot.« Annwyl ging näher an den Drachen heran, der sie offensichtlich nicht mochte. »Und wessen Schuld ist das, Gaius, König der Rebellen? Wessen Schuld ist das?« Sie lächelte, aber es war nicht ihr gewöhnliches angenehmes, leicht schiefes Lächeln. Es war das böse Lächeln einer sehr bösen Königin. »Es wird deine Schuld sein, weil du ihr nicht geholfen hast. Du wirst ihr Mörder sein, weil du in diesen dämlichen Höhlen auf deinem fetten Hintern sitzt und nichts tust. Wie willst du mit diesem Wissen weiterleben, wenn sie dir ihren gekreuzigten Leichnam schicken?«
    Es war ein tiefes Rumpeln, wie ein beginnendes Erdbeben oder der bevorstehende Ausbruch eines der Vulkane neben Rhonas Vaters Haus.
    Und – bei den Göttern – dann brach der Rebellenkönig aus!
    Er schrie vor Wut und Schmerz, packte die verblüffte Annwyl und wollte sie auf die Erde schleudern. Vigholf schoss vor und konnte sie gerade noch auffangen, bevor sich ihre Hirnmasse und Körperteile auf dem Boden verteilten. Dann sog der König die Luft ein, und Rhona schrie: »Izzy! Weg da!«
    Das Menschenmädchen duckte sich hinter ihre Cousine, und kurz darauf wurden sie alle von einer so gewaltigen Flamme erfasst, dass es Rhona und Vigholf zurückwarf, Annwyl aus Vigholfs Armen geschleudert wurde und Brannie gegen Izzy prallte. Beide Frauen kreischten auf.
    Annwyl schlitterte über den Höhlenboden und blieb mit dem Gesicht nach unten liegen. Der Rebellenkönig stapfte auf sie zu und verwandelte sich dabei in Menschengestalt. Seine Augenklappe passte sich ebenfalls der menschlichen Größe an. Gaius Domitus riss einem der Menschensoldaten den Speer aus der Hand und trat neben die Königin. Vigholf versuchte ihn aufzuhalten, aber die Drachen ließen ihn nicht los; zwei andere hatten Rhona fest im Griff, sodass sie alle nur zusehen konnten.
    König Gaius hob den Speer hoch über Annwyl. Da schaute sie auf und warf ihre Haare zurück. »Das war es also?«, fragte Annwyl grinsend. »Du willst sie sterben lassen?«
    » Halt den Mund! «
    »Du willst deine eigene Schwester in den Klauen von Vateria umkommen lassen?« Annwyl stand auf. »Ich habe gehört, dass du klug bist. Klug genug, um eine Gelegenheit zu erkennen, wenn sich eine bietet.« Annwyl ging ein Stück auf ihn zu. »Ich will sie für dich holen. Erlaube mir, deine Schwester zu befreien.«
    Der Körper des Königs zuckte ein wenig und er senkte die Arme. »Was?«
    »Ich bringe sie dir zurück. Ich weiß, dass du das nicht kannst. Keiner von euch kann es. Sie wissen, wer du bist. Sie kennen deinen Geruch. Sie haben sie entführt, weil sie dich damit in ihrer Gewalt haben. Aber sobald Thracius zurück ist, wird sie sterben. Mich hingegen kennen sie nicht. Ich kann sie befreien. Ich kann dir deine Schwester zurückbringen.«
    »Du? Du würdest ins Herz der Provinzen gehen, in den Palast des Oberherrn, und meine Schwester aus dem Kerker befreien? Du?«, fragte er noch einmal.
    »Warum nicht ich?«
    »Du kannst da nicht einfach hineinspazieren und sie retten.«
    »Weißt du eine andere Möglichkeit? Hoffst du, sie auf der anderen Seite wiederzusehen, wenn deine Zeit gekommen ist?«
    Seine Hände umklammerten den Speer noch fester. »Und was ist, wenn du versagst, Menschenfrau?«
    »Was ist, wenn ich nicht versage? Wenn du sie nicht schnell dort herausbekommst, kannst du schon einmal den Scheiterhaufen für sie aufschichten. Dann hast du sie umgebracht.«
    Rhona verdrehte die Augen, denn sie wusste, wie sie reagieren würde, wenn jemand so etwas über ihre Geschwister sagen würde. Da stieß der König mit seinem Speer auf Annwyl ein. Doch die Königin, kampferprobte Kriegerin, die sie war, packte den Schaft mit der linken Hand, riss den König an sich heran und schlug ihm zweimal mit der Rechten ins Gesicht. Dann zog sie eines ihrer Schwerter aus der Scheide und drückte es ihm gegen die Kehle, noch bevor er die Gelegenheit hatte, den Schmerz ihrer Schläge zu spüren, und seine Soldaten sich bewegen konnten. Offenbar beeinträchtigte Annwyls Wahnsinn nur ihren Verstand, nicht aber ihre Fähigkeiten im Kampf.
    »Ich kämpfe schon seit vielen Jahren gegen Drachen wie dich«, sagte Annwyl zu dem König, »und gegen Krieger, die die Knochen von dir und deinesgleichen als Zahnstocher benutzen. Denk also gut darüber nach, was du tun willst, Rebellenkönig. Willst du deine Schwester sterben lassen? Oder lässt du es zu, dass ich sie befreie,

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