Dragon Touch
einmal.«
Dagmar kicherte. »Das verstehe ich. Ich kann dir aber nach
oben helfen. In dein Zimmer.«
»Das musst du nicht.« Doch ihre Augen flehten um dieses
bisschen Hilfe.
»Du verschaffst mir einen Grund, hier herauszukommen.« Sie
ging zu Annwyl hinüber und legte einen Arm um das, was von ihrer Taille übrig
war. Dagmar zwang sich, nicht merklich zusammenzuzucken, als ihre Finger
tatsächlich Rippen unter dem Kleid der Königin spürten. Mit der freien Hand
nahm sie Annwyls Arm. »Komm. Ich glaube, zwei einfache Menschen können das
zusammen schaffen, oder was meinst du?«
Annwyl lachte. »Das will ich doch hoffen.«
Gemeinsam arbeiteten sie sich mühsam zu den Treppen vor
und hinauf. Es war nicht leicht, und Dagmar war nicht gerade für ihre Kraft
berühmt, doch sie schaffte es besser, als sie gehofft hatte. Während sie über
ihre geistlosen Schwägerinnen plauderten, half sie der Königin aus ihrem Kleid
und beim Waschen. Dann half sie ihr ins Bett und lächelte, als sie merkte, dass
die Königin schon schlief, bevor Dagmar sie mit den Fellen hatte zudecken
können.
Leise schlüpfte sie aus dem Raum und schloss die Tür, als
sie die Stimme einer Frau hörte. »O Gwenvael! Ich bete dich an!«
Dagmar spähte den Flur entlang und sah, wie Gwenvael irgendeine
großbrüstige Adlige zu seinem Zimmer führte.
Dagmar schüttelte den Kopf über ihre eigene Dummheit – Hast du wirklich geglaubt, du
hättest auch nur die geringste Chance damit? –, drehte sich um
und ging wieder hinaus in die kühle Nachtluft.
21 Gwenvael glaubte nicht, dass er die Herzogin Bantor je wieder loswerden würde. Sie hing
an ihm wie eine Klette; der Wein, den sie den ganzen Abend in sich
hineingegossen hatte, machte sie noch dreister als sonst und machte es noch
schwieriger, sie loszuwerden. Am Ende drückte er sie vor ihrem Zimmer in die
Arme einer kichernden jungen Dienerin, der es gefiel, wie er schielte, als ihre
Ladyschaft ihn betrunken aufforderte: »Nimm mich, Gwenvael. Nimm mich jetzt!«
Kichernd stieg Gwenvael die vier Stockwerke in den ersten
Stock hinunter, ging an seinem eigenen Zimmer vorbei, um eine Ecke herum und
rannte direkt in Briec hinein. »He da, Briec! Einen entzückenden Hintern trägst
du da durch die Gegend.«
»Einen entzückenden betrunkenen Hintern.«
»Ich bin nicht betrunken!«
Gwenvael grinste. »Der Hintern spricht!«
»Lass mich runter!«, verlangte der Hintern. »Ich kann
alleine gehen.«
»Wie du willst.« Briec ließ seine Last fallen, und Talaith
griff nach dem Arm ihres Gefährten, um zu verhindern, dass ihr Hinterteil auf
den Boden knallte.
»Siehst du?«, sagte sie, als sie endlich ihr Gleichgewicht
gefunden hatte. »Ich bin so trocken wie Wüstensand.«
Zum Beweis zog Briec seinen Arm weg. Nun, da sie nichts
mehr zum Festhalten hatte, kippte Talaith um wie die Steinstatue, die Gwenvael
einmal gestohlen hatte.
Talaith starrte wütend zu Briec hinauf. »Mistkerl!«
»Ich habe dir gesagt, meine schöne Talaith, dass ich der Drache für
dich bin«, erinnerte sie Gwenvael. »Aber nein. Du musstest dir den Arroganten
aussuchen. Während ich immer liebevoll und charmant und einfach rundherum
großartig bin. Es gibt keinen einzigen arroganten Knochen in meinem gut
aussehenden, perfekten Körper.«
Briecs Auge zuckte, dann machte er eine Bewegung auf
seinen Bruder zu, doch Gwenvael hob die Hände. »Nicht ins Gesicht! Nicht ins
Gesicht! Ich habe heute Abend noch Pläne, und meine Perfektion muss ungetrübt
sein.«
»Du bist ein Idiot.«
»Beweise es.«
Mit einem Blick hinunter zu der Gefährtin seines Bruders
fuhr er fort: »Wo wir gerade davon sprechen: Das letzte Mal, als ich dich
gesehen habe, warst du mit der listenreichen« – Gwenvael zeigte seinem Bruder
die Zähne, was diesen zum Lachen brachte – »Lady Dagmar zusammen.«
»Als ich sie das letzte Mal gesehen habe«, sagte Talaith,
während sie versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, »war sie auf dem Weg
nach draußen.«
Gwenvael warf die Hände in die Luft. »Ich befehle einer
Frau, nackt in ihrem Zimmer auf mich zu warten, und sie wandert auf und davon.«
Kopfschüttelnd nahm Briec seine Gefährtin unter den Schultern
und zog sie auf die Füße. »Nächstes Mal benutze die Ketten. So können sie nicht
abhauen.«
»Gute Idee. Vielleicht kann ich mir ja eure ausleihen.«
Jetzt, wo sie auf den Füßen war, knallte Talaith ihre
Hände gegen Gwenvaels Brust. Als er nicht nach hinten umfiel, runzelte sie die
Stirn und
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